Deutschlands bekannteste und beliebteste Arbeitgebermarken (FOTO)
(ots) -
Aktuelle Studie des Forschungs- und Beratungsinstituts Organomics
untersucht Bekanntheit und Attraktivität von 130 Arbeitgebermarken
- Viele Unternehmen brauchen im Wettbewerb um die besten Talente ein
klareres Profil als Arbeitgeber
BMW, AOK, Deutsche Bank, Commerzbank und Allianz sind die aktuellen Top 5 der
bekanntesten Arbeitgebermarken in Deutschland. Jeweils rund drei Viertel aller
Schüler, Studenten und Berufstätigen kennen diese Unternehmen in ihrer Funktion
als Arbeitgeber. Aber: in die engere Wahl als "Wunscharbeitgeber" kommen häufig
nur die großen Automobilkonzerne - allen voran BMW, Porsche und Audi. Eine hohe
Bekanntheit garantiert also noch keine hohe Beliebtheit als Arbeitgeber. Im
Wettbewerb um die besten Talente bekommen das beispielsweise auch die
Finanzdienstleister zu spüren.
Dies sind Ergebnisse einer bundesweiten Employer-Branding-Studie des Forschungs-
und Beratungsinstituts Organomics aus Köln. Rund 3.900 Schüler, Studenten und
Berufstätige im Alter zwischen 16 und 45 Jahren wurden zur
Arbeitgeberattraktivität von 130 Unternehmen aus allen Kernbranchen befragt.
Zudem wurden berufliche Vorlieben und den Erwartungen an den idealen Arbeitgeber
untersucht. Differenziert wurden fünf verschiedene Zielgruppen.
Internetkonzerne bei der Arbeitgeberattraktivität nur Mittelmaß -
Automobilhersteller deutlich beliebter als Finanzdienstleister
Die US-Digitalkonzerne wie Amazon, Apple, Google oder Microsoft liegen
hierzulande - sowohl in puncto Bekanntheit als Arbeitgeber als auch bei der
Arbeitgeberattraktivität (Employer of Choice) - im oberen Mittelfeld des
Rankings; etwa gleichauf beispielsweise mit Adidas, Bosch oder der Bundeswehr.
Weiter unten im Bekanntheits-Ranking finden sich beispielsweise Marken wie Ikea
(Bekanntheit als Arbeitgeber: 13%), Coca-Cola (11%), Puma (11%), IBM (5%) oder
Continental (4%).
Als zukünftiger Arbeitgeber vergleichsweise selten in die "engere Wahl" gezogen
werden - trotz meist hoher Arbeitgeber-Bekanntheit - beispielsweise Unternehmen
wie dm-drogerie markt (7%), Allianz (6%), Deutsche Bank (5%), Postbank (3%) oder
HUK-Coburg (2%). Zum Vergleich: die großen deutschen Automobilhersteller
erreichen hier Spitzenwerte von bis zu 20 Prozent.
"Vielen Unternehmen fehlt bisher ein eigenständiges und begeisterndes Profil als
Arbeitgebermarke", sagt Dr. Thomas Bittner, Geschäftsführer bei der Organomics
GmbH. "Insbesondere Banken und Versicherer schaffen es derzeit noch nicht, ihre
hohe Bekanntheit auch in Arbeitgeberattraktivität umzumünzen."
Verschiedene Zielgruppen haben unterschiedliche Wunscharbeitgeber
Vergleicht man die beliebtesten Arbeitgeber (Employer of Choice) nach
verschiedenen Zielgruppen, zeigen sich teils sehr markante Unterschiede. So ist
beispielsweise die "Polizei" unter Schülern aktuell der beliebteste Arbeitgeber;
sogar mit einigem Abstand vor Porsche, BMW oder Lufthansa. Microsoft, Google und
Apple erzielen als Arbeitgeber unter Studenten der Wirtschafts-Mathematik und
der Wirtschafts-Informatik die größten Beliebtheitswerte. Top 3 der
Wunscharbeitgeber für Studenten der Naturwissenschaften sind die
Max-Planck-Gesellschaft, die Fraunhofer-Gesellschaft und der Bayer-Konzern. Für
Berufstätige ohne Studium kommen die Bundeswehr, Lufthansa und Deutsche Bahn
besonders häufig in die engere Wahl als Arbeitgeber. Versicherer haben als
Arbeitgeber besonders gute Karten bei Jura-Studenten; hinken dem
Attraktivitätsdurchschnitt in anderen Zielgruppen aber oft weit hinterher.
Auch in puncto Bekanntheit der verschiedenen Arbeitgebermarken zeigen sich
deutliche Unterschiede zwischen Schülern, Studenten und Berufstätigen.
Berufstätige empfehlen ihren aktuellen Arbeitgeber nur eingeschränkt weiter
Lediglich ein Drittel (33%) der befragten Berufstätigen würden ihren aktuellen
Arbeitgeber ganz "bestimmt" an Freunde oder Bekannte weiterempfehlen, 30 Prozent
hingegen nur "wahrscheinlich", und mehr als ein Drittel (37%) sogar nur mit
großer Einschränkung oder gar nicht. Dies zeigt Zweierlei: erstens lohnt es sich
für Unternehmen, nicht nur unter Schülern und Studenten, sondern auch bei
bereits Berufstätigen für sich als Arbeitgeber zu werben (Berufstätige sind
teils nicht sonderlich stark an ihren aktuellen Arbeitgeber gebunden). Zweitens
zeigt sich aber auch: der Weg zu einem "Employer of Choice" endet nicht nach
erfolgreichem Recruiting - dauerhaft Wunscharbeitgeber bleiben kann nur, wer
auch im Unternehmen kontinuierlich daran arbeitet.
Employer-Branding-Strategien müssen funktionale und emotionale Aspekte der
Arbeitgeberattraktivität berücksichtigen
Gerade große Unternehmen machen oft noch den Fehler, sich beim Employer Branding
zu sehr auf die Stärke ihrer Unternehmensmarke zu verlassen. Die Kandidaten
wünschen aber ein klares Gesicht als Arbeitgeber - eines, das Orientierung
bietet, Vertrauen schafft und begeistert. Dies betrifft einerseits zentrale
funktionale Aspekte, wie insbesondere Gehalt, Arbeitsplatzsicherheit,
Work-Life-Balance und spannende Arbeitsinhalte bzw. Herausforderungen. Ebenso
wichtig sind den Talenten aber auch emotionale und "zwischenmenschliche"
Qualitäten der Arbeitgeber - allen voran Ehrlichkeit und Wertschätzung in den
Arbeitsbeziehungen. Auch hier fehlt es vielen Arbeitgebermarken bisher noch an
Profil und wahrnehmbarer Stärke. Zugleich sind unterschiedliche Informations-
und Kommunikationspräferenzen der Kandidaten zu berücksichtigen: in den älteren
Zielgruppen der berufstätigen Akademiker stehen beispielsweise Portale wie XING
oder LinkedIn hoch im Kurs. Jüngere Zielgruppen wie die Schüler wählen
beispielsweise gerne auch Formate wie YouTube oder Instagram, um sich über
mögliche zukünftige Arbeitgeber zu informieren.
"Die Entwicklung überzeugender Employer-Branding-Strategien lässt sich nicht
durch Allerweltkonzepte und Gießkannenprinzipien ersetzen", sagt Dr. Thomas
Bittner. "Im Personalmarketing sollten Zielgruppenunterschiede unbedingt stärker
berücksichtigt werden - und damit verbunden auch verschiedene Präferenzen in der
Mediennutzung und bei der Akzeptanz unterschiedlicher Ansprache-Formate."
Übergreifend wichtig ist: Employer Branding, Personalmarketing und Candidate
Experience sollten ein integriertes, überzeugendes Gesamtbild ergeben - in der
Praxis ist dies oft noch nicht der Fall. Als Arbeitgeber sollte zudem generell
nur das versprochen werden, was später auch realistisch eingelöst werden kann.
So kann beiderseitigen Enttäuschungen und dem "Arbeitgeber-Hopping" vorgebeugt
werden.
Weitere Studieninformationen
Die kompletten Ergebnisse der aktuellen Employer-Branding-Studie können direkt
über die Organomics GmbH bezogen werden. Die Studie enthält zahlreiche weitere
Analysen und umfangreiche Differenzierungen nach fünf verschiedenen Zielgruppen:
1. Schüler (Realschüler und Abiturienten), 2. Studenten (nach Fachrichtungen),
3. Akademiker mit maximal fünf Jahren Berufserfahrung, 4. Akademiker mit mehr
als fünf Jahren Berufserfahrung und 5. Berufstätige mit Ausbildung oder Lehre
(ohne Studium). Einzelergebnisse liegen für 130 Arbeitgebermarken vor. Speziell
für die Versicherungsbranche wird zudem ein vertiefender Branchenreport mit
zahlreichen internen und externen Benchmarks angeboten.
Über Organomics
Die Organomics GmbH ist ein unabhängiges Forschungs- und Beratungsinstitut mit
Sitz in Köln. Das Unternehmen berät zu wichtigen Themen wie
Führungsprofessionalisierung, Arbeitgeberattraktivität und Customer Relations.
Geschäftsführer der 2011 gegründeten Organomics GmbH ist der erfahrene
Management-Berater Dr. Thomas Bittner. Weitere Informationen: www.organomics.de
Kontakt für Rückfragen
Dr. Thomas Bittner
Geschäftsführer
Organomics GmbH
Am Nordpark 83
50733 Köln
Telefon: + 49 221 99 87 92 43
Mobil: +49 170 248 86 37
E-Mail: thomas.bittner(at)organomics.de
www.organomics.de
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Datum: 13.11.2019 - 09:55 Uhr
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