Der 3sat-Dokumentarfilmpreis 2019 geht an "Bewegung eines nahen Bergs" von Sebastian Brameshuber (FOTO)
(ots) -
Der Film "Bewegung eines nahen Bergs" (Österreich 2019) von Sebastian
Brameshuber erhielt auf der 43. Duisburger Filmwoche (4. bis 10. November 2019)
den mit 6000 Euro dotierten 3sat-Dokumentarfilmpreis für den besten
deutschsprachigen Dokumentarfilm.
Natalie Müller-Elmau, 3sat-Koordinatorin, überreichte die Auszeichnung am
Samstag, 9. November 2019: "Ich gratuliere Sebastian Brameshuber zum Gewinn des
3sat-Preises. Mit ''Bewegung eines nahen Bergs'' hat Brameshuber einen Film am
Fuße des Erzbergs in der Steiermark realisiert, der mit großer Gelassenheit,
beeindruckender Sorgfalt nachhaltig von Dingen und Rohstoffen der Arbeit und des
Lebens erzählt."
"Bewegung eines nahen Bergs" nimmt die Werkstatt von Clifford am Fuß des
Erzbergs in den Blick. Dort schweißt und schätzt er: Welche Autos verkauft er
über die nahe Grenze nach Ungarn, welche Teile über ferne Grenzen in seine
nigerianische Heimat? Clifford führt unnachgiebige Verhandlungen über
Sprachbarrieren hinweg, bewegt sich stets umtriebig im Hinterhof eines
weltweiten Handelssystems.
In der Begründung der Jury für die Auszeichnung heißt es: "Cliff ist eine Figur
randständiger Ökonomien. Der Blick heftet sich an eine Person, die in sich ruht,
dennoch entsteht der Eindruck einer opaken Figur jenseits dieses klar umrissenen
Umfelds. In den Bewegungen von Kamera und Montage wird eine Beziehung zwischen
unterschiedlichen Räumen erstellt und ergründet, was mitschwingt im Dazwischen:
Entwurzelung, Migration, Anpassung, Leben und Überleben. Jene zugleich fernen
wie omnipräsenten Prozesse betreffen Menschen wie Dinge. Sebastian Brameshuber
verschafft diesen Denkbewegungen eine filmische Form, die - unprätentiös und
elaboriert - einen magischen Materialismus einfordert."
Lobend erwähnte die 3sat-Jury zudem den Film "Träume von Räumen" von Matthias
Lintner: Er lege in einem gedanklichen und inszenatorischen Reichtum Zugänge zu
einem der Gentrifizierung geweihten Haus, indem er den bunten Alltag der darin
lebenden Menschen erzähle.
Der 3sat-Dokumentarfilmpreis wird von den vier 3sat-Partnern ZDF, ORF, SRG und
ARD gestiftet und seit 1996 auf der Duisburger Filmwoche an den besten
deutschsprachigen Dokumentarfilm aus dem Festivalprogramm vergeben. Der
unabhängigen Jury gehören in diesem Jahr Michael Baute, Dozent für
Filmgeschichte an der dffb Berlin, Tereza Fischer, Leiterin der Schweizer
Filmzeitschrift "Filmbulletin", und Lena Stölzl, zurzeit wissenschaftliche
Mitarbeiterin an der Universität Bayreuth.
3sat begleitet darüber hinaus die Duisburger Filmwoche auch in seinem Programm.
Von Montag, 11., bis Mittwoch, 13. November 2019, zeigt 3sat vier
Dokumentarfilme aus den vergangenen Wettbewerben. Den Auftakt macht die
Erstausstrahlung "Barstow, California" von Rainer Komers am Montag, 11.
November, 22.25 Uhr. Im Anschluss, um 23.40 Uhr, folgt der Dokumentarfilm "Der
Funktionär" von Andreas Goldstein. Am Dienstag, 12. November, 22.25 Uhr, zeigt
3sat den Schweizer Dokumentarfilm "Iraqi Odyssey". Und am Mittwoch, 13.
November, 20.15 Uhr, beendet 3sat das Programm zur Duisburger Filmwoche mit dem
Film "Kulenkampffs Schuhe" von Regina Schilling. Der Film gewann 2018 den
3sat-Dokumentarfilmpreis.
Ansprechpartnerin: Claudia Hustedt, Telefon: 06131 - 70-15952; Presse-Desk,
Telefon: 06131 - 70-12108, pressedesk(at)zdf.de
Informationen zum 3sat-Programm anlässlich der 43. Duisburger Filmwoche und den
Film "Barstow, California" als Video-Stream im 3sat-Pressetreff:
https://kurz.zdf.de/QzY/
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Datum: 09.11.2019 - 21:30 Uhr
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