Goldener Zuckerhut geht an Edeka Rhein-Ruhr, Katjes Fassin, Rewe Dieter Schneider und Gerhard Drexel
(ots) - Die Ernährungswirtschaft ehrt in dieser Woche die
Preisträger des Goldenen Zuckerhuts 2019. Zum 62. Mal vergibt die Lebensmittel
Zeitung (dfv Mediengruppe) die begehrte Auszeichnung an herausragende
Unternehmen und Persönlichkeiten der Konsumgüterbranche, die sich nachhaltig um
die Gesamtentwicklung dieses Wirtschaftsbereiches verdient gemacht haben.
Ausgewählt von einer unabhängigen und mit Top-Managern aus Handel und Industrie
besetzten Jury, geht ein Goldener Zuckerhut in diesem Jahr an:
-Edeka Handelsgesellschaft Rhein-Ruhr mbH (Moers),
-Katjes Fassin GmbH + Co. KG (Emmerich),
-Rewe Dieter Schneider oHG (Denzlingen) und
-Spar Österreich-Chef Dr. Gerhard Drexel (Salzburg).
Kurzprofile der Preisträger
Edeka Handelsgesellschaft Rhein-Ruhr
Unternehmertum - eine Handelsorganisation, die diesen Geist verkörpert, das ist
die Edeka Rhein-Ruhr. Ihr oberstes Prinzip: Förderung des selbstständigen
Einzelhandels. Der steht für rund 80 Prozent des Umsatzes - Tendenz steigend.
Immer wieder gelingt es dem Management um Unternehmenschef Dirk Neuhaus, den
Kaufleuten den Boden für weiteres Wachstum zu bereiten, nicht zuletzt durch die
erfolgreiche Integration von Übernahmen. Dafür stehen beispielhaft Trinkgut,
Marktkauf oder Tengelmann: Nur die 46 Kaiser''s-Standorte wanderten ins
Portfolio, die ein selbstständiger Einzelhändler mittelfristig nachhaltig
profitabel betreiben kann. Aber auch Zukunftsfelder werden angepackt: Für den
Aufbau eines Online-Geschäfts aus eigener Kraft fehlen die Kapazitäten. Also
tut sich Rhein-Ruhr mit Picnic zusammen, einem reinen Online-Lieferdienst aus
den Niederlanden. Die Allianz ist beispielhaft für den Rhein-Ruhr-Stil: An den
eigenen Stärken und Zielen arbeiten, aber auch Grenzen erkennen, mit Klarheit
bei einer einmal getroffenen Entscheidung bleiben und diese dann schnell
umsetzen. Das hat eine Wachstumsdynamik entfacht, die im stationären Handel mit
Lebensmitteln in Deutschland außergewöhnlich ist. In den zwölf Jahren von 2006
bis 2018 hat sich der Umsatz der drittgrößten Edeka-Regionalgesellschaft von 2,3
Mrd. Euro auf 4,8 Mrd. Euro mehr als verdoppelt.
Katjes Fassin GmbH + Co. KG
Die Katjes-Gruppe besetzt Zukunftsthemen wie kein zweiter Hersteller der
Süßwarenbranche - und hat damit großen Erfolg: Innerhalb von wenigen Jahren ist
sie zum zweitgrößten Anbieter von Zuckerware in Westeuropa aufgestiegen. Ihren
Umsatz hat sie seit 2006 auf rund 500 Millionen Euro verfünffacht. Zudem steigt
die Gruppe mit ihren Gesellschaften Katjes International und Katjes Greenfood in
neue Geschäfte ein. Sie hat sich damit längst auch auf dem Kapitalmarkt großen
Respekt verschafft. Zu der guten Entwicklung des Katjes-Stammgeschäfts trägt der
mutige Werbeauftritt entscheidend bei. Etwa die "Alles Veggie" überschriebene
Kampagne, die Anfang 2018 große Aufmerksamkeit erregte. Auch mit einer
gläsernen Bonbonproduktion in Potsdam, einem "Veggie-Café" in Berlin oder dem
"weltweit ersten lebensmittelzertifizierten 3D-Drucker für Fruchtgummi"
präsentiert man sich als Unternehmen, das Maßstäbe setzt. Derzeit bereitet sich
Katjes auf weiteres Wachstum vor. Der Hersteller investiert mindestens 25
Millionen Euro in ein neues Werk am Stammsitz Emmerich. Die Zahl der Mitarbeiter
steigt mit der Erweiterung um rund 30 und damit auf etwa 500 in Deutschland. Ein
Faktor hinter dem Erfolg der Katjes-Gruppe ist sicher auch die gute
Zusammenarbeit der beiden langjährigen geschäftsführenden Gesellschafter:
Bastian Fassin folgte 2004 auf seinen Vater Klaus, Tobias Bachmüller ist seit
1996 im Amt.
Rewe Dieter Schneider oHG
Dieter Schneider ist in nur 13 Jahren zu einem der erfolgreichsten
Rewe-Kaufleute aufgestiegen. Der vormalige Manager der Rewe Südwest startete im
Jahr 2006 mit zwei Märkten im Schwarzwald und hat sein Ladennetz im Raum
Freiburg seither auf elf erweitert. Schon jetzt ist er mit rund 77 Millionen
Euro Umsatz der größte Kaufmann seiner Rewe-Region. Doch 2021 will er zwei
weitere Standorte im 15-km-Umkreis seines Heimatorts und Firmensitzes Denzlingen
eröffnen und damit die 100-Millionen-Euro-Marke anvisieren. Heimatverbundenheit
ist der Schlüssel zum Erfolg des 64-jährigen Kaufmanns. Dazu gehört, dass er
rund 500 Menschen vor Ort Arbeit gibt, dass er örtliche Vereine sponsert und in
seine Märkte einlädt. In denen setzt Schneider mit großem Einsatz und rund 130
Lieferanten auf lokale Sortimente. Das zahlt sich aus: durch ein klares
Alleinstellungsmerkmal, ein unverwechselbares Sortiment und auskömmliche
Spannen. Die opulente Frische bei Obst und Gemüse, Fleisch und Wurst, Käse und
Fisch führt zu höheren Personalkosten, aber auch das zahlt sich am Ende aus. So
ist Rewe Schneider in der Umgebung die Top-Adresse für frischen Fisch. In nur
zwölf Jahren hat sich die Familie als Händlermarke etabliert. Man geht
inzwischen "zu Schneiders". Aus Liebe zur Heimat.
Dr. Gerhard Drexel
Dr. Gerhard Drexel ist Vorstandsvorsitzender und Miteigentümer der Spar
Österreich. Der 64-Jährige steht seit fast 20 Jahren an der Spitze des einzigen
national tätigen Einzelhandelsunternehmens, das sich komplett in
österreichischem Besitz befindet. Unter seiner Führung ist es Spar in den
vergangenen Jahren gelungen, das In- und Auslandsgeschäft kontinuierlich und mit
guter Ergebnisdynamik weiterzuentwickeln. Der Marktanteil im Heimatland erreicht
fast 32 Prozent. Der Umsatz im In- und Ausland wuchs im vergangenen Jahr um 4,7
Prozent auf über 15 Milliarden Euro. Zum neunten Mal in Folge rief sich Spar mit
Blick auf die Super- und Verbrauchermärkte im Alpenland abermals zum
"Wachstumsführer" aus. Drexel hält das Spar-Schiff mit gekonntem Teamplay und
leidenschaftlicher Hingabe auf Kurs. Wenn er gegen die europäische Bürokratie zu
Felde zieht, nimmt er kein Blatt vor den Mund. Bei Themen wie Bio,
Zucker-Reduktion, genveränderten Produkten oder Wettbewerbsverzerrungen bezieht
er klar Position. Er setzt auf die Innovationskraft der Spar-Eigenmarken und
kritisiert die Politik einiger Markenhersteller mitunter recht unverblümt. Die
Medien in seinem Land bezeichnen ihn mal als "Robin Hood", mal als
"Kampfmaschine". Auch das drückt aus, wie ambivalent die Auftritte Gerhard
Drexels ausfallen können. Halbe Sachen gibt es bei ihm auf alle Fälle nicht.
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Datum: 08.11.2019 - 10:00 Uhr
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