Simbabwe bleibt trotz kurzfristiger wirtschaftlicher Schwierigkeiten bei Reformen
(ots) - Simbabwe hält an seinen
Wirtschaftsreformen fest, trotz Naturkatastrophen und Sanktionen.
George Guvamatanga, Secretary for Finance and Economic Development,
wies darauf hin, dass die strenge fiskalische Sparpolitik der
Regierung bereits zu einer ausgeglichenen Bilanz und einer
Haushaltsdisziplin geführt hat, die in Simbabwe jahrzehntelang nicht
existierte.
"Wir wollten eine Haushaltskonsolidierung erreichen - Simbabwe
hatte zuvor zweistellige Defizite - und unser Handelsdefizit unter
Kontrolle bringen. Wir mussten sicherstellen, dass wir innerhalb
unserer Möglichkeiten blieben, und das haben wir erreicht", so Herr
Guvamatanga in einem Interview mit dem simbabwischen Zeitungsverlag
Trevor Ncube.
Präsident Emmerson Mnangagwa, der 2017 die Führung übernahm, hat
die Umsetzung von Strukturreformen zur Priorität erklärt, obwohl er
eine angeschlagene Wirtschaft geerbt hat, die von Hyperinflation,
Geldmangel und vorherrschender Korruption unter Ex-Präsident Robert
Mugabe geplagt war.
Simbabwe erfüllt nun die mit dem Internationalen Währungsfonds
vereinbarten fiskalische und monetären Ziele. Das Haushaltsdefizit
soll erwartungsgemäß von 12 % des BIP auf 5 % in 2019 gesenkt werden,
und das Handelsdefizit, das früher 1,8 Milliarden USD betrug, wurde
bereits auf 300 bis 400 Millionen USD reduziert.
"Wir haben die meisten der mit dem IWF vereinbarten Ziele
erreicht, mit Ausnahme von Inflation und Geldmenge, die neu
kalibriert werden müssen. Wir wollen den Plan wie vereinbart
fortsetzen. Wir sind zuversichtlich, dass wir auf Kurs sind", so Herr
Guvamatanga.
Die Regierung ist sich der kurzfristigen Auswirkungen auf den
einfachen Simbabwer bewusst, da sie die Subventionen für Treibstoff
und Energie kürzt.
"Wir wissen, dass diese Reformen für unser Volk sehr schwierig
sind, das bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass diese Vorgehensweise
die falsche ist. Um die kurzfristigen Herausforderungen für unsere
Bevölkerung abzuschwächen, haben wir verschiedene soziale Schutznetze
entwickelt, die die schwächeren Mitglieder der Gesellschaft schützen
sollen", betonte Herr Guvamatanga.
Simbabwe implementiert derzeit ein Bargeldtransferprogramm für die
am stärksten betroffenen Bürger, das sich auf 543 Millionen USD
jährlich beläuft.
Die von den USA und der EU gegen Simbabwe unter Mugabe verhängten
Sanktionen wirken sich jedoch weiterhin dämpfend auf die simbabwische
Wirtschaft aus und schränken den Zugang des Landes zu ausländischen
Kreditgebern ein.
Herr Guvamtanga sagte, dass Sanktionen alle Simbabwer betreffen:
"Wir sind eine kleine Wirtschaft. Simbabwe hat 80 % seiner
Baukapazitäten durch Sanktionen verloren. Der Empfang und Versand von
Geld aus bzw. nach Übersee ist schwierig geworden. Es dauert Tage,
bis Transaktionen abgeschlossen sind, die normalerweise nur ein paar
Stunden dauern sollten.
Trotz dieser Rückschläge öffnet die Regierung weiterhin den
wirtschaftlichen, politischen und Medien-Raum des Landes. Gegenwärtig
werden 30 Gesetze aus der Mugabe-Ära modernisiert, um westlichen
Standards zu entsprechen.
Im Juli wurde das Land von der Weltbank von einem Land mit
niedrigem Einkommen in ein Land mit niedrigem mittleren Einkommen
hochgestuft. Darüber hinaus wurde Simbabwe in den "Ease of Doing
Business"-Index unter die Top-20-Verbesserer aufgenommen.
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Datum: 07.11.2019 - 07:00 Uhr
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