Kommerzielle Gentests: Sehr bekannt, aber noch selten genutzt
(ots) - Das Wissen über DTC (Direct to Costumer) Gentests ist
oberflächlich. Preis, Datenschutz und Intransparenz machen einen Kauf für viele
Konsumenten wenig attraktiv: Im Rahmen einer neuen Studie* von Simon-Kucher &
Partners wurden Endverbraucher hinsichtlich der Wahrnehmung und ihres Wissens
über freiverkäufliche Gentests befragt.
Obwohl 86 Prozent der Studienteilnehmer DTC Tests kennen, haben nur circa fünf
Prozent sie schon selbst gekauft. Die Studie untersuchte dabei vier verschiedene
Arten der DNA-Selbsttests: Neben Abstammungstests werden Tests zur frühzeitigen
Diagnose von Krankheiten angeboten. Zudem auch sogenannte "Carrier"-Tests, die
feststellen, ob die Testperson Träger einer bestimmten Krankheit ist, die an
Nachkommen übertragen werden kann. Des Weiteren gibt es nutrigenomische Tests,
die helfen eine Beziehung zwischen dem Genom, der Ernährung und der Gesundheit
der Patienten herzustellen, um beispielsweise die Erstellung personalisierter
Fitness- oder Ernährungspläne für die Patienten zu unterstützen. Das Vorgehen
bei allen Tests ist gleich: Nach Erhalt des Testkits gibt der Patient
selbstständig eine Speichelprobe ab. Das Kit wird dann zur Untersuchung an ein
vordefiniertes Labor geschickt und nach drei bis fünf Wochen sind Ergebnisse
verfügbar.
Der Bekanntheitsgrad der einzelnen Tests variiert stark: Abstammungstests sind
85 Prozent der Teilnehmer ein Begriff, nutrigenomische Tests kennt nur jeder
dritte der Befragten. Im Vergleich mit anderen Tests sind die Konsumenten über
Abstammungstests am besten informiert. Auffällig ist dabei: Meist sind Freunde
und Familie sowie das Internet Informationsquelle, nur sechs Prozent der
Umfrageteilnehmer haben von ihrem Arzt Informationen über die Tests erhalten.
Dabei ist für die finale Kaufentscheidung die Empfehlung eines Arztes
ausschlaggebend, circa 75 Prozent der Befragten sehen dies als einen der
überzeugendsten Gründe sich einen solchen Test zu kaufen. "Da die Patienten oft
Zweifel in Bezug auf die Validität der Daten haben, ist eine ärztliche
Empfehlung sehr wertvoll. Anbieter von Gentests sollten das nicht
unterschätzen", rät Christian Rebholz, Partner und Branchenexperte bei
Simon-Kucher & Partners. Interessant ist auch, dass die endgültige Durchführung
solcher Tests jedoch so einfach wie möglich sein sollte, 36 Prozent der
Befragten bevorzugen einen reinen Online-Prozess, ohne jegliche Interaktion mit
Ärzten.
Kosten können entscheidend sein
Lässt man die Kosten unberücksichtigt, ist die Bereitschaft einen solchen Test
durchzuführen auffällig hoch: Fast die Hälfte der Befragten gab an, dann mit
hoher Wahrscheinlichkeit einen DTC-Gentest nutzen zu wollen. Dabei würde die
Wahl am häufigsten auf prädikative Tests zur Frühdiagnose von Krankheiten
fallen. Wenn Patienten dagegen für die Tests selber bezahlen müssen, liegt ihre
Zahlungsbereitschaft für die meisten Tests im niedrigen dreistelligen Bereich.
Zweifel an Datenschutz und Präzision
Viele Personen sehen die Tests dennoch kritisch. Hauptgründe dafür sind neben
dem Preis Bedenken hinsichtlich Datenschutz. Bei Tests, in denen es darum geht
den Genpool in Bezug auf mögliche Krankheitsbilder zu analysieren, haben die
Befragten vor allem Vorbehalte wegen der Genauigkeit und Transparenz der Daten.
Dr. Michael Keller, Senior Director bei Simon-Kucher & Partners: "Überraschend
ist, dass die wenigsten Studienteilnehmer die Tests aufgrund ethischer Belange,
wie zum Beispiel dem Screening Neugeborener ablehnen würden. Persönliche Daten
sind dagegen ein sehr sensibles Thema, hier sollten Anbieter dafür sorgen, dass
sich die Nutzer aufgehoben fühlen und der Datenschutz sichergestellt ist."
*Über die Studie: Im Rahmen der Online-Studie "Direct to Customer genetic
testing" befragte Simon-Kucher & Partners im Sommer 2019 weltweit 184
Konsumenten aus 28 Ländern zu ihrer Wahrnehmung von und ihrem Wissen über
Abstammungstests, prädikativen Tests, "Carrier"-Tests, und nutrigenomischen
Tests. Die Studie wurde von Dr. Michael Keller und Clarita Simon durchgeführt.
Simon-Kucher & Partners, Strategy & Marketing Consultants: Die Beratungsarbeit
von Simon-Kucher & Partners ist ganz auf TopLine Power® ausgerichtet. Laut
mehrerer Studien unter deutschen Top-Managern (manager magazin,
Wirtschaftswoche, brand eins) ist Simon-Kucher bester Marketing- und
Vertriebsberater und führend im Bereich Pricing und Wertsteigerung. Die
Unternehmensberatung ist mit über 1.400 Mitarbeitern in 39 Büros weltweit
vertreten.
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zur Verfügung:
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E-Mail: sabrina.mueller(at)simon-kucher.com
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Datum: 06.11.2019 - 15:59 Uhr
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