Trendmonitor Deutschland: Verbraucher gespalten zwischen digitaler Konsumlaune und Unbehagen in der digitalen Kultur (FOTO)
(ots) -
Aktuelle Verbraucherstudie von Nordlight Research untersucht Einstellungen der
Bundesbürger zur Digitalisierung sowie Kaufbereitschaft und Nutzung digitaler
Geräte, Services und Kommunikationsformen
- Weiterhin große Potenziale im digitalen Verbrauchermarkt, aber
auch Warnsignale
Die große Mehrheit der Bundesbürger steht der fortschreitenden Digitalisierung
im Alltag offen und neugierig gegenüber. Verbunden damit ist ein hohes Interesse
am Kauf und an der Nutzung digitaler Geräte und Dienstleistungen. In die
digitale Konsumlaune der Verbraucher mischt sich aber auch spürbares Unbehagen
in der digitalen Kultur. Dies zeigt die aktuelle Ausgabe des «Trendmonitor
Deutschland» des Marktforschungsinstituts Nordlight Research zum
Schwerpunktthema «Digital Life: Interesse, Nutzung und Kaufbereitschaft
digitaler Devices & Services». 1.048 Bundesbürger ab 14 Jahren aus Haushalten
mit Internetanschluss wurden repräsentativ zur Digitalisierung im Alltag sowie
zur Nutzung und Kaufbereitschaft digitaler Geräte und Dienstleistungen befragt.
Digitale Verbraucherpräferenzen und Alltagserfahrungen
Hoch im Kurs stehen im digitalen Verbraucheralltag aktuell vor allem die
regelmäßige Nutzung von Smartphones, Notebooks und PCs (jeweils über 85%), Smart
TVs (58%) und E-Book-Readern (31%); gefolgt von Fitness-Trackern (24%), Smart
Speakern (22%) und Smart Watches (21%). Per App steuerbare Smart-Home-Geräte
kommen auf Nutzeranteile von insgesamt 21 Prozent. Bei den digitalen
Dienstleistungen sind das Streamen von Filmen (54%) und Musik (42%) sowie
vernetzte Online-Spiele (31%) besonders beliebt. Ihre bisherigen persönlichen
Erfahrungen mit den digitalen Geräten und Anwendungen beurteilen jeweils rund
zwei Drittel der Verbraucher positiv - allen voran die unter 30-Jährigen (72%),
aber auch die Mehrheit der über 50-Jährigen (58%). Jeder vierte Konsument hat
hingegen "gemischte" Erfahrungen gemacht; jedoch nur drei Prozent primär
negative.
Überwiegend positive Erwartungen an die digitale Zukunft
Mit Blick auf die Zukunft erwartet jeder zweite Bundesbürger (49%) von der
Digitalisierung für das eigene Leben deutlich mehr Vorteile als Nachteile. Mehr
als jeder Dritte (38%) sieht ein ausgewogenes Verhältnis von Chancen und
Risiken; 13 Prozent erwarten deutlich mehr Nachteile. Besonders stark ausgeprägt
sind die positiven Erwartungen an die Digitalisierung bei den unter 50-Jährigen,
bei trendbewussten und einkommensstärkeren Menschen, bei Männern etwas stärker
als bei Frauen und in städtischen Regionen stärker als auf dem Land.
Kaufabsichten digitaler Produkte und Dienste
Top-Favoriten der Verbraucher unter den für die nähere Zukunft geplanten
digitalen Anschaffungen (erstmals oder wiederholt) sind: Smartphone ohne
Vertragsbindung (40%), PC / Notebook (37%) und Smart TV (36%). Es folgen: Tablet
(27%), E-Book-Reader (20%), Smart Speaker (19%), Smart Watch (18%),
Fitness-Tracker (15%), digitale Musik-/Videoanlagen (15%) sowie digitale
Kommunikationssysteme für das Auto (13%). Smart-Home-Produkte (vernetzte
Haushaltsgeräte sowie digitale Steuersysteme für Licht, Heizung, Sicherheit
etc.) will mehr als jeder fünfte Verbraucher (23%) in näherer Zukunft kaufen.
Bei den digitalen Diensten stehen Streaming-Angebote für Filme (47%) und für
Musik (35%) sowie mit anderen vernetzte Online-Spiele (23%) ganz oben auf den
Wunsch- und Einkaufszetteln. Je nach Produktart zeigen sich bei den digitalen
Kaufabsichten im Detail sehr deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen
Zielgruppen (Alter, Geschlecht, Einkommen, Lebensstil, digitale Grundaffinität
etc.).
"Der konsumentenorientierte Digitalmarkt verspricht vielen Anbietern auch für
die kommenden Jahre hohe Wachstumschancen", sagt Thomas Donath, Geschäftsführer
bei Nordlight Research. "Zugleich gilt es, digitale Angebote
zielgruppenspezifisch auszurichten, persönliche Kundenbeziehungen vor lauter
Digitalisierungseuphorie nicht zu vernachlässigen und im Ganzen eine
vertrauenswürdige Ethik digitalen Wirtschaftens zu entwickeln."
Verschiedene digitale Grundtypen in der Bevölkerung
Differenziert man die Bundesbürger nach ihrem emotionalen Verhältnis zur
Digitalisierung (Neugier, Freude, Angst, Ärger etc.) sowie nach ihrem aktuellen
Nutzungs- und Kaufverhalten, lassen sich vereinfacht drei große Gruppen
ausmachen: die positiv bis teils sogar euphorisch gestimmten und besonders
kauffreudigen "Digitalisierungs-Fans" (Anteil: 34%), die neutral und pragmatisch
eingestellten "Digitalisierungs-Pragmatiker" (47%), und die - trotz teils
regelmäßiger Nutzung digitaler Geräte und Anwendungen - eher kritisch oder
ängstlich gestimmten "Digitalisierungs-Skeptiker" (19%); zu letzteren zählen
auch weitgehende "Digitalisierungs-Abstinenzler".
Unterschiedliche digitale Typen und Erwartungen bei den Kunden verschiedener
Marken
Im Rahmen des aktuellen «Trendmonitor Deutschland» wurden die verschiedenen
digitalen Kundentypen auch für zahlreiche Marken aus unterschiedlichen
Kernbranchen differenziert: So sind beispielsweise die Kunden von Vodafone im
Durchschnitt aufgeschlossener für die Digitalisierung als die Kunden anderer
Telekommunikationsunternehmen. In der Finanzdienstleistungsbranche finden sich
unter den Kunden der ING und der Postbank besonders viele Digitalisierungs-Fans
(je 42%). Generell ist mehr als jedem dritten Konsumenten (38%) in hohem Maße
wichtig, dass die Unternehmen, bei denen man selbst Kunde ist, zukünftig noch
mehr digitale Services und Produkte anbieten. Für mehr als ein Viertel der
Kunden (28%) Prozent spielt dies hingegen keine relevante Rolle. Besonders
ausgeprägt ist der Wunsch nach zusätzlichen digitalen Angeboten beispielsweise
bei den Kunden von Amazon und PayPal. Mit Blick auf die Kundenkommunikation
vertritt zugleich mehr als die Hälfte der Deutschen (57%) die Meinung, die
Unternehmen sollten häufiger wieder persönlich mit ihren Kunden sprechen, statt
nur noch auf digitalen Wegen mit diesen zu kommunizieren.
Social Media: Licht und Schatten
Während die Bundesbürger ihre digitalen Alltagserfahrungen im Allgemeinen
mehrheitlich positiv beurteilen, fällt das spezielle Urteil zu den "Social
Media" vergleichsweise kritischer aus: 38 Prozent haben hier sehr "gemischte"
Erfahrungen gemacht; 13 Prozent sogar überwiegend negative. Lediglich 42 Prozent
berichten von primär von positiven Erfahrungen mit sozialen Medien und
Netzwerken; der Rest möchte sich hierzu noch kein Urteil erlauben. Die größte
Bedeutung im persönlichen Alltag haben aktuell vor allem WhatsApp (74%),
Facebook (51%), Youtube (45%) und Instagram (33%). Erst mit deutlichem Abstand
folgen Pinterest (15%), Twitter (12%) und Snapchat (10%). Wichtig ist hier zu
beachten: die Präferenz für unterschiedliche soziale Medien variiert nach wie
vor sehr stark zwischen unterschiedlichen Zielgruppen (bei jungen Nutzern ist
Instagram bspw. mittlerweile weitaus beliebter als Facebook).
Vom Unbehagen in der digitalen Kultur
Trotz überwiegend positiver Erwartungen an die digitale Zukunft und weit
verbreiteter digitaler Konsumlaune zeigt der aktuelle «Trendmonitor Deutschland»
auch eine Reihe von Risiken und Schattenseiten der Digitalisierung des Alltags:
So beunruhigt es beispielsweise jeden zweiten Bundesbürger (53%) in stärkerem
Maße, dass in der digital vernetzten Welt viele Alltagstätigkeiten von
Unternehmen aufgezeichnet und überwacht werden können. Lediglich 14 Prozent der
Verbraucher zeigen sich davon nicht beunruhigt. Jeder zweite Konsument ist zudem
der Auffassung, je mehr digital vernetzte Geräte und Apps man im Alltag nutze,
desto mehr verliere man seine Privatsphäre und gebe die Kontrolle über das
eigene Leben an andere ab. Freilich nimmt bisher nur eine Minderheit einen
stärkeren Schutz privater Daten im digitalen Alltag selbst in die Hand:
beispielsweise schränkt bisher lediglich jeder dritte Bundesbürger (32%) die
Berechtigungen zur Datennutzung von Apps auf Smartphones oder anderen digitalen
Devices aktiv ein; viele kennen solche Möglichkeiten nicht einmal.
In die überwiegende Neugier (87%) und Freude (78%) gegenüber der Digitalisierung
mischen sich bei rund 40 Prozent der Deutschen auch Gefühle von Furcht und
Verärgerung (wenn auch nur bei sieben Prozent in besonders starker Ausprägung).
Sichtbar wird das Unbehagen auch bei der Frage nach der wahrgenommenen
Arbeitsplatzsicherheit: 43 Prozent der berufstätigen Bundesbürger befürchten,
durch den zunehmenden Einsatz von Digitalisierung, künstlicher Intelligenz und
Roboterisierung ihren jetzigen Arbeitsplatz zu verlieren; 19 Prozent davon in
starkem Maße. Generell hat aktuell fast jeder zweite Deutsche (46%) den
Eindruck, dass es im Alltag bereits ein "Zuviel an Digitalisierung" gibt. Und
mit Blick auf die eigene Person glaubt jeder Dritte (30%), dass es ihm
persönlich gut täte, Smartphones und andere digitale Geräte künftig weniger als
bisher zu nutzen; weitere 30 Prozent der Bundesbürger stimmen dieser
Einschätzung zumindest teilweise zu.
"All dies sind wichtige Signale, die vor naiver Digitalisierungseuphorie und
übertriebenen Hypes schützen sollten", sagt Thomas Donath. "Letztlich ist die
Digitalisierung für viele Unternehmen und Konsumenten Segen und Fluch zugleich.
Neben der Nutzung der großen Potenziale und Chancen, kommt es daher auch darauf
an, individuelle und gesellschaftliche Risiken zu erkennen und zu begrenzen.
Hierzu zählen auch ethische Leitlinien für digitales Wirtschaften, die ein
wichtiges und vertrauensbildendes Differenzierungsmerkmal der Anbieter werden
können."
Weitere Studieninformationen
Der komplette «Trendmonitor Deutschland» mit dem aktuellen Schwerpunktthema
«Digital Life: Interesse, Nutzung und Kaufbereitschaft digitaler Devices &
Services» kann über Nordlight Research bezogen werden.
Das Basistracking der regelmäßigen Verbraucher-Trendstudie umfasst Trendanalysen
in folgenden Feldern: Digital Lifestyle, Smart Mobility / E-Mobility, Smart
Home, VR / AR, Haushaltsrobotik, Shopping, Kommunikation & Medienkonsum, Social
Media, Entertainment & Gaming, Banking & Insurance, Food, Health & Wellness,
Travel und Mode & Beauty. Bekanntheit, Interesse, Kaufbereitschaft und Nutzung
von Trendprodukten und Trendtechnologien werden nach zahlreichen
soziodemographischen und psychographischen Merkmalen differenziert. Der
«Trendmonitor Deutschland» ist im Ganzen oder in Form einzelner Themen-Reports
erhältlich. Für Hersteller, Dienstleister und Werbungstreibende besteht im
Rahmen des «Trendmonitor Deutschland» zudem die Möglichkeit, exklusiv
themenbezogene Zusatzfragen zu stellen (Shuttle-System).
Weitere Informationen zu Studieninhalten und Bezugsmöglichkeiten finden sich
unter: www.trendmonitor-deutschland.de
Pressekontakt:
Ansprechpartner für Rückfragen
Thomas Donath
Geschäftsführer
Nordlight Research GmbH
Elb 21
40721 Hilden
Telefon: +49 2103 258 19-0
E-Mail: thomas.donath(at)nordlight-research.com
www.nordlight-research.com
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Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 30.10.2019 - 10:39 Uhr
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