Weleda Trendforschung 2019 / Soziale Beziehungen - Anker in einer oft egoistischen Gesellschaft? (FOTO)
(ots) -
Familie, Lebensgemeinschaften, enge Freunde - unser soziales Umfeld ist für die
meisten von uns Dreh- und Angelpunkt der wichtigsten Lebensereignisse. Sofern
unsere Bindungen stark sind, insbesondere innerhalb der Familie oder im engsten
Kreis, können wir uns geborgen und sicher fühlen und spüren Zusammenhalt und
Vertrauen. Das prägt uns von klein auf, ein Leben lang.
Die Forschung weiß bereits um die Kraft dieser Bindungen: Positive Beziehungen
und die Qualität der familiären Verbundenheit und Interaktionen wie Liebe,
Unterstützung und Fürsorge gelten als starke protektive Faktoren gegen
krankmachende Stressoren.(1) Wie steht es aktuell um unsere sozialen
Beziehungen, wie unterstützen sie uns? Die Weleda Trendforschung 2019 (2) ist
dem auf den Grund gegangen und hat darüber hinaus von über 1.000 Bundesbürgern
wissen wollen, wie sie Familie heute wahrnehmen.
Verdrängt der Individualismus das Konzept Familie?
Aktuelle Entwicklungen wie gesteigertes Naturbewusstsein, Streben nach einem
ausgewogenen Verhältnis von Arbeit und Freizeit oder der Wunsch nach
Sinnhaftigkeit könnten vermuten lassen, dass auch Familie und Verbundenheit
wieder in den Fokus rücken. Aber: Eine Mehrheit von 60 Prozent widerspricht dem.
Sie meint, dass die Bedeutung der Familie und engen sozialen Bindungen in den
letzten Jahren etwas bis stark abgenommen hat. Darüber hinaus finden 73 Prozent
der Deutschen, dass die Menschen heutzutage egoistischer sind. Parallel
verlieren familiäre Werte an Bedeutung. Denn 72 Prozent der Deutschen meinen,
dass Sicherheit, Geborgenheit und Zusammenhalt in unserer Gesellschaft etwas
oder sogar stark abgenommen haben. Dieser Meinung sind auch 68 Prozent
derjenigen mit Kindern im Haushalt und sogar 76 Prozent derjenigen, die in einem
Mehrgenerationenhaushalt leben. Aber gerade sie sind es, die den Inbegriff der
Familienwerte widerspiegeln. Zeigt sich in diesen Ergebnissen der Wunsch nach
stärkeren Bindungen und mehr Zusammenhalt? Die Vermutung lässt sich durch eine
weitere Zahl stützen, denn 53 Prozent der 18- bis 44-Jährigen ist ein gutes
Work-Life-Verhältnis heute viel wichtiger als älteren Befragten. Und genau diese
Balance zwischen Arbeit und Privatleben ist es, die mehr Zeit für Familie und
Freunde lässt und so stärkere Bindungen zum engsten Umfeld ermöglicht.
Evolution bestimmt Bedürfnis nach sozialer Nähe und Distanz
Es zeigen sich Geschlechterunterschiede bei der Größe des engsten sozialen
Umfelds, welches bei Frauen durchschnittlich größer ist als bei Männern. "Das
ist typisch", so Prof. Dr. Sonia Lippke, Leiterin des Fachbereichs
Gesundheitspsychologie und Verhaltensmedizin der Jacobs University Bremen. "Der
Ursprung liegt in der Evolution und überspitzt betrachtet stellt es sich immer
noch so dar: Männer fokussieren eher auf die Partnerin und sind als frühere
Jäger ein kleines soziales Umfeld "gewohnt". Frauen dagegen haben über den
Partner hinaus ein soziales Netzwerk, sozusagen noch aus Sammler-Zeiten. Ihnen
ist die Gemeinschaft mit Vielen wichtig, da sie sich als Sammlerinnen um die
Bedürfnisse ihres Umfeldes gekümmert haben und für eine stabile Basis gesorgt
haben, während Männer als Jäger die Versorger-Rolle angenommen haben und weniger
in Gemeinschaft unterwegs waren." Die Auswirkungen der Evolution machen sich bei
Frauen und Männern auch im Hinblick auf Einsamkeitsempfinden bemerkbar: 43
Prozent der Männer gaben an, sich nie einsam zu fühlen, Frauen bestätigten dies
nur mit 33 Prozent - sie fühlen sich also häufiger einsam. "Das ist auch in
Beziehungen so", meint Prof. Lippke. "Studien zeigen, dass Frauen sich in einer
Partnerschaft häufiger einsam fühlen als Männer. Das liegt daran, dass sie den
Anspruch haben, möglichst viel zu optimieren, also auch in ihrem sozialen
Umfeld. Männer sind dagegen schneller zufrieden in ihren Bindungen zu anderen."
Angst vor Einsamkeit im Alter bei den jungen Deutschen groß
60 Prozent der Befragten wohnen mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin zusammen,
22 Prozent leben darüber hinaus mit einem oder mehreren Kindern in einem
Haushalt, 11 Prozent in einem Mehrgenerationenhaushalt mit Eltern oder anderen
Erwachsenen. 24 Prozent der Deutschen leben allein. Studiendaten zeigen, dass
das Alleinleben stärker mit negativen Auswirkungen auf die Gesundheit in
Verbindung gebracht wird (3) als ein Leben im Verbund (4) - es kann sogar das
Risiko für psychische Erkrankungen, wie z. B. Depression beeinflussen.(5) 21
Prozent der 18- bis 29-Jährigen leben in einem Singlehaushalt. Das erstaunliche
Ergebnis: Nicht die älteren Alleinwohnenden (über 60 Jahre 33 Prozent) sagen,
dass Angst vor Einsamkeit im Alter ein Thema ist, sondern mit 75 Prozent sehen
die unter 30-Jährigen dies als Herausforderung. Für viele Befragte ist
Einsamkeit aber auch jetzt schon existent: Jeder fünfte Deutsche fühlt sich
mindestens einmal pro Woche einsam. Bei den unter 30-Jährigen sind es 41
Prozent, die sich mindestens einmal pro Woche einsam fühlen. 30 Prozent dieser
Altersgruppe fühlen sich mindestens einmal pro Woche unglücklich, allein bzw.
einsam zu sein. Ein starker Gegensatz zu den über 60-Jährigen: Bei ihnen sind es
nur 9 Prozent, die sich mindestens einmal pro Woche einsam fühlen und 10
Prozent, sie sich mindestens einmal pro Woche unglücklich fühlen, allein bzw.
einsam zu sein. Neben der Angst vor Einsamkeit, stellt für mehr als drei Viertel
der Deutschen auch die Angst vor Armut im Alter eine große Herausforderung dar.
Diesen Trend bestätigen weitere aktuelle Umfragedaten: So befürchten 44 Prozent
eine unzureichende finanzielle Absicherung im Alter (6) und sogar mehr als die
Hälfte der 18- bis 49-jährigen Deutschen (54 Prozent) rechnen im Alter mit
Geldproblemen.(7)
MehrWert: Familie als Ressource für Gesundheit und Wohlbefinden
Ob im Leben als (Ehe-)Paar, Single, mit Kindern oder mit mehreren Generationen.
Hier zeigen sich die positiven Auswirkungen sozialer Bindungen auf uns - sei es
das engste soziale Umfeld wie Mitbewohner oder Freunde oder die Familie. Denn
Werte wie Zusammenhalt, Unterstützung und Fürsorge werden vor allem in Familien
oder in anderen engen Beziehungen gelebt: 43 Prozent der Befragten gaben an,
dass sie sich voll und ganz gegenseitig unterstützen und aufeinander achten. Bei
40 Prozent ist der Umgang untereinander liebevoll (voll und ganz) und bei 61
Prozent ist die Stimmung im engsten Umfeld meist gut. Enge soziale Beziehungen
können als Schutzfaktor betrachtet werden, um die Distanz der individualistisch
wahrgenommenen Gesellschaft zu kompensieren. Insgesamt zeigt sich, dass intakte
familiäre Strukturen und soziale Beziehungen positive Auswirkungen auf den
Lebensstil haben: 72 Prozent der Deutschen geben an, dass in ihrer Familie auf
einen gesunden Lebensstil mit gesunder Ernährung und ausreichend Bewegung
geachtet wird. Ebenso viele, dass alle regelmäßig zu den empfohlenen
Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt gehen.(2)
Psychosoziale Faktoren wie Zusammenhalt, Unterstützung, Fürsorge, Empathie,
Zugehörigkeit oder Schutz werden uns im Zuge des lebenslangen Lernens vermittelt
und durch Vorbilder aus unseren sozialen Bindungen beeinflusst. Sind die
psychosozialen Faktoren positiv geprägt, so wirkt sich das positiv auf unsere
Lebensweise und somit ebenso auf unser Gesundheitsverhalten aus.(8) Darüber
hinaus sind all diese Werte starke protektive Faktoren gegen krankmachende
Stressoren.(1) Weitere Studiendaten zeigen, dass zum Beispiel verheiratete
Personen gegenüber Geschiedenen, Witwen und Witwern oder Singles ein deutlich
geringeres Risiko haben, eine Herzerkrankung oder einen Schlaganfall zu
erleiden.(9) Aber nicht nur der Status unserer Beziehung hat Auswirkungen auf
die Gesundheit: Vor allem die Stärke der Bindungen zu unseren Mitmenschen hat
positive Effekte. Das Bindungshormon Oxytocin beeinflusst unser Wohlbefinden und
unsere Gesundheit: Es fördert Vertrauen und ist wesentlich an der Entwicklung
sozialer Bindungen beteiligt. Diese Bindungen, vor allem die
Eltern-Kind-Bindungen, sind es, die gesundheitliche Vorteile mit sich bringen,
wie ein vermindertes Risiko für Herz-Kreislauf- und Infektionskrankheiten, eine
erhöhte Stressresistenz bis hin zu einer geringeren Wahrscheinlichkeit,
Depressionen zu entwickeln.(10)
GesundheitsmanagerIN: Familiengesundheit ist Frauensache
Wenn es um die Gesundheit der Familie geht, sind Frauen die Managerinnen. 53
Prozent geben an, alle Arzt- und Vorsorgetermine im Blick zu haben und sich um
die Hausapotheke zu kümmern. Mehr als doppelt so viele wie bei den Männern -
hier sind es nur 25 Prozent. Hinzukommt, dass sie hauptsächlich den Alltag und
das Familienleben organisieren. 69 Prozent der Frauen gegenüber 47 Prozent der
Männer geben dies an. Auch sind Frauen häufiger (86 Prozent) Ansprechpartner für
Sorgen und Probleme ihrer Familie bzw. ihres sozialen Umfelds als Männer (69
Prozent) und somit das etwas "offenere Ohr" für ihre Liebsten. (2)
Umgang mit Stress - Vorsicht bei Dauerbelastung!
Aber auch das Familien- oder übrige Beziehungsleben kann im Alltag turbulent
sein. Wenn die Belastung zu groß wird, reagieren 54 Prozent der Deutschen
angespannt und schnell gereizt, 40 Prozent ziehen sich bewusst zurück und 38
Prozent finden schwer in den Schlaf und haben Schlafstörungen. Insbesondere die
unter 30-Jährigen ziehen sich bewusst zurück, wenn ihnen daheim alles zu viel
wird, ob das mit dem Einsamkeitsempfinden einhergeht, kann nur vermutet werden.
34 Prozent der Befragten wünschen sich mehr Zeit für sich, wenn ihnen alles über
den Kopf wächst und 26 Prozent erleben Nervosität und Unruhe. In Zeiten mit
hohem Stresslevel zuhause hat rund jeder vierte der Deutschen (23 Prozent) sogar
das Gefühl, seinen familiären Aufgaben nicht immer so nachkommen zu können, wie
er es gerne möchte. Die unter 45-Jährigen geben deutlich häufiger als der
Durchschnitt an, dass sie dann ange-spannt und schnell gereizt sind (69 Prozent)
bzw. dass sie sich mehr Zeit für sich alleine wünschen (44 Prozent) - das hat
sicher auch mit der Lebensphase, auch Rush-Hour of Life genannt, zu tun:
Familiengründung und beruflicher Erfolg erfordern oft einen Spagat. Die
Auswirkungen der Dauerbelastungen zeigen sich auch in dieser Befragung (2): fast
die Hälfte der Deutschen hat eine oder mehrere Personen in der Familie oder im
engsten Umfeld, die schon einmal von einer psychischen Erkrankung betroffen
waren, wie einer Depression, Sucht oder Essstörung.
Bevor es dazu kommt, dass akuter Stress zu einer dauerhaften Belastung wird und
die Gesundheit gefährdet, ist es wichtig, dies zu erkennen und Hilfe zu finden.
Weleda als Hersteller von Arzneimitteln mit Wirkstoffen aus der Natur bietet z.
B. mit Neurodoron Unterstützung bei Anzeichen wie nervöser Unruhe und innerer
Anspannung, Gereiztheit oder auch Stress-Symptomen wie Kopfschmerzen. Die
Tabletten enthalten eine Wirkstoffkomposition aus potenziertem Gold,
Ferrum-Quarz und Ferrum phosphoricum und können die Nerven bei stressbedingter
Erschöpfung stärken. Bei Nervosität wirken sie ausgleichend und stabilisierend.
So unterstützen sie, Unruhe und Gereiztheit sowie stressbedingte Kopfschmerzen
zu lindern, ohne zu sedieren. Bei Einschlafstörungen, die oft auch mit einer zu
vollen "To-Do-Liste" zu tun haben, können Calmedoron Streukügelchen mit
Heilpflanzenauszügen und potenziertem Kaffee helfen, den Tag-Nacht-Rhythmus
wiederzufinden, und fördern einen erholsamen Schlaf.
Wirkstoffe aus der Natur weiterhin ein Trend
Die forsa-Umfrage hat zum dritten Mal die Wahl von Arzneimitteln in der
Selbstmedikation erfasst. 90 Prozent der Befragten ist (sehr) wichtig, dass das
Medikament möglichst wenig Nebenwirkungen hat. 74 Prozent ist es (sehr) wichtig,
dass es die Selbstheilungskräfte des Körpers anregt und mehr als der Hälfte,
dass es Wirkstoffe aus der Natur enthält. Ein Trend der sich bestätigt: Bereits
2018 lag dieser Wert bei 59 Prozent, 2017 noch bei 55 Prozent.
Sie interessieren sich für
- ein Interview mit Prof. Dr. Sonia Lippke, Leiterin des
Fachbereichs Gesundheitspsychologie und Verhaltensmedizin der
Jacobs University Bremen,
- den 2-seitigen Ergebnisreport oder einzelne Infografiken oder
- das ausführliche Factsheet zu den Detail-Ergebnissen?
Kontaktieren Sie uns gerne: Petersen & Partner, Janine Graumüller, Milchstraße
21, 20148 Hamburg, Tel.: 040-560075-29, E-Mail: j_graumueller(at)petersenpartner.de
Literatur:
(1)Thomas PA et al. Family relationships and well-being. Innov Aging 2017; 1:
igx025
(2)Weleda Trendforschung 2019, Stichprobe: 1.003 Bundesbürger ab 18 Jahren,
Befragungszeitraum 15.-19.07.2019, Institut: forsa Politik- und Sozialforschung
GmbH
(3)Richard A et al. Loneliness is adversely associated with physical and mental
health and lifestyle factors: Results from a Swiss national survey. PloS one
2017; 12: e0181442
(4)Rico-Uribe LA et al. Loneliness, social networks, and health: a
cross-sectional study in three countries. PloS one 2016; 11: e0145264
(5)Ge L et al. Social isolation, loneliness and their relationships with
depressive symptoms: a population-based study. PloS one 2017; 12: e0182145
(6)Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) im Auftrag der deutschen
Versicherungswirtschaft (GDV). Die "Generation Mitte" 2019, 1.103 Personen aus
einem repräsentativen Querschnitt der 30- bis 59-jährigen Bevölkerung,
Befragungszeitraum: 05.-25.07.2019
(7)Infratest dimap für ARD-DeutschlandTrend, 1.014 wahlberechtigte Befragte ab
18. Jahren, Erhebungszeitraum: 03.-04.09.2019
(8)Heim E, Willi J. Psychosoziale Medizin Gesundheit und Krankheit in
bio-psycho-sozialer Sicht: Klinik und Praxis. Springer-Verlag, 2013
(9)Wong CW et al. Marital status and risk of cardiovascular diseases: a
systematic review and meta-analysis. Heart 2018; 104: 1937-1948
(10)Bosch OJ, Young LJ. Oxytocin and Social Relationships: From Attachment to
Bond Disruption. Curr Top Behav Neurosci 2018; 35: 97-117
Pressekontakt:
Petersen & Partner, Janine Graumüller, Milchstraße 21, 20148 Hamburg,
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Datum: 29.10.2019 - 14:30 Uhr
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