"Kinder, Eltern und Social Media 2019" - Risikobewusste Kinder, unwissende Eltern und nahbare Influencer (FOTO)
(ots) -
Die Video-App TikTok ist die große Unbekannte unter den Sozialen Medien.
Zumindest für Eltern, wie die aktuelle Studie "Kinder, Eltern und Social Media
2019" von KB&B, der Hamburger Spezialagentur für Kinder- und Familienmarketing,
ergeben hat. Kindern bis 14 Jahre und ihre Eltern wurden darin zu ihrer Social
Media-Nutzung befragt.
TikTok - die große Unbekannte
Die Debatte um TikTok zu den Punkten Daten- und Kinderschutz wird aktuell breit
geführt, doch scheint das bei Eltern auf wenig Gehör zu stoßen. Nur rund 35
Prozent der in der Studie befragten Eltern kennen die App überhaupt - der
niedrigste Wert im Vergleich zu anderen Sozialen Medien: Facebook schneidet mit
94 Prozent am besten ab, YouTube (89 Prozent) und Instagram (84 Prozent) sind
ebenfalls beinahe flächendeckend bekannt. Snapchat reiht sich mit einer
Bekanntheit von etwa 65 Prozent mit großem Abstand vor TikTok ein.
Mit dem Unwissen rund um TikTok geht auch eine verschobene Einschätzung der
möglichen Risiken einher. So drehen sich die Sorgen der Eltern insbesondere um
das Thema Geld: 28 Prozent der befragten Eltern haben Bedenken, dass ihre Kinder
ungewollte In-App-Käufe tätigen könnten. Unangebrachte Posts, insbesondere von
Menschen, die dem Alter des Kindes nicht entsprechen, sind zumeist kein Grund
zur Sorge - nicht einmal zehn Prozent der befragten Eltern sehen das kritisch.
Dieser möglichen Gefahr sind sich die Kinder aber bewusst. Im Gegensatz zu ihren
Eltern nutzen sie die App, kennen die Mechanismen und möglichen Fallstricke. Gut
jede*r Dritte der 10- bis 14-Jährigen fühlt sich unsicher: In Bezug auf Posts
von Unbekannten, unangebrachten Kommentaren bzw. Nachrichten und mit Blick
darauf, dass Beiträge ohne Einwilligung der Eigentümer weitergeleitet werden
können. "Die Tatsache, dass die Kinder TikTok aktiv nutzen, hat zur Folge, dass
sie die Risiken deutlich besser einschätzen können, als ihre Eltern", so Rolf
Kosakowski, Gründer und Geschäftsführer von KB&B.
Freunde und Influencer - aber keine Eltern
YouTube, Instagram, Snapchat und TikTok - das sind die Gewinner unter den
Social-Media-Apps bei 10- bis 14-Jährigen. Sie sind nicht nur die im Vergleich
am häufigsten genutzten Apps, bei Snapchat und TikTok kommt hinzu, dass Kinder
bei diesen Apps in der deutlichen Überzahl sind und sie häufiger nutzen als ihre
Eltern. Die Kinder bleiben somit unter sich. Facebook hat bei Kindern zwischen
zehn und 14 Jahren keine Relevanz mehr: Nur knapp 16 Prozent geben an, das
Soziale Netzwerk zu nutzen.
Die Kinder nutzen Social Media-Apps aktiv und genau für das, was ihr
eigentlicher Sinn ist: Für 65 Prozent dominiert die Interaktion mit Freunden.
Zudem sind für die 10- bis 14-Jährigen ebenso die Inhalte von Influencern (rund
27 Prozent), Prominenten (rund 21 Prozent) und Marken (gut 13 Prozent) relevant.
Ausschlaggebend dafür, ob sich Kinder für etwas oder jemanden interessieren, ist
das Identifikationspotenzial: Etwa die Hälfte der befragten Kinder gibt an, dass
sie mit Personen Kontakt haben, die so denken und fühlen wie sie. Und etwa
jede*r Vierte ist auch bereit, als Gegenleistung für die Informationen aus den
Sozialen Medien selbst etwas von sich preiszugeben. Gute Nachrichten also für
das Influencer-Marketing, das auch weiterhin mit guten Inhalten bei der jungen
Zielgruppe punkten kann.
Über die Studie:
Die Studie wurde mit FACT durchgeführt, befragt wurden im August 2019 425 Kinder
bis 14 Jahre und 796 Eltern. FACT ist ein Marktforschungsinstrument von KB&B,
der Spezial-Agentur für Kinder- und Familien-Marketing, mit dem Unternehmen
repräsentative Befragungen der Zielgruppen Kinder, Jugendliche und Familien
durchführen können.
Über KB&B:
KB&B wurde 1999 von Rolf Kosakowski gegründet und ist eine der führenden
Agenturen für Kinder- und Familienmarketing im deutschsprachigen Raum. Zu den
Kunden gehören u.a. DB Fernverkehr, Sony Music, Lufthansa, der Carlsen Verlag
oder auch SOS Kinderdorf e.V.
https://www.kbundb.de/
Pressekontakt:
Julia Schwendner
(+49) 175 8142894
julia(at)hypr.agency
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Datum: 29.10.2019 - 10:34 Uhr
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