Bayer, Bauern und die Bienen: "ZDFzoom"über Insektizide (FOTO)
(ots) -
In der Landwirtschaft sind Insektengifte nicht immer zu vermeiden.
Manche Substanzen wie die Neonicotinoide beseitigen allerdings nicht
nur Schädlinge, sondern schädigen auch Bienen. Der Bayer-Konzern,
einer der Hersteller, gerät unter Druck: "ZDFzoom"-Recherchen haben
ergeben, dass manche Giftstoffe längst hätten verboten werden müssen.
Auch die Übernahme von Monsanto und Schadenersatzklagen in Sachen
Glyphosat haben dem Konzern zugesetzt. Am Mittwoch, 30. Oktober 2019,
22.45 Uhr, berichtet "ZDFzoom" über "BAYER, Bauern und die Bienen -
Ein Konzern unter Druck". Bereits am Sonntag, 27. Oktober 2019, 15.00
Uhr im ZDF und ab 11.00 Uhr in der ZDFmediathek, nimmt "planet e."
die Neonicotinoide in den Blick - in "Bioschutz statt Ackergift - Wie
Würmer unsere Ernten retten".
Dass das massenhafte Bienensterben auf die Wirkung der
Neonicotinoide zurückzuführen ist - zu diesem Ergebnis kommen
Wissenschaftler aus aller Welt. Die "ZDFzoom"-Recherchen haben
ergeben: Einige Giftstoffe hätten längst verboten werden müssen. Der
Bayer-Konzern hat jahrelang entsprechende Studienergebnisse nicht
publizieren wollen und dabei Kritiker und Wissenschaftler unter Druck
gesetzt.
Seit mehr als 20 Jahren warnen Wissenschaftler und Studien vor den
negativen Auswirkungen der Neonicotionoiden. Hat die Industrie
mithilfe der Behörden ein Verbot der Stoffe über Jahre verschleppt?
Studien belegen, dass Neonicotinoide nicht nur Schädlinge, sondern
auch Bienen und andere Nutztiere töten. Der Niederländer Henk
Tennekes forscht seit Jahren über die Gifte. Sein Resümee: Noch nie
gab es ein gefährlicheres Insektizid. Dabei hat er auch eine
Bayer-Studie von 1991 entdeckt, die zum Ergebnis kam, dass ein
Neonicotinoid negativ auf die Nervenzellen einer Fliegenart wirkt.
Diese seien "irreversibel", also unumkehrbar. Tennekes hat den
Konzern mit seinen Erkenntnissen konfrontiert: "Bayer behauptet
jetzt, dass die Rezeptorenbindung reversibel, also umkehrbar ist. Sie
widersprechen sich also. Wenn sie sich überlegt hätten, welche Folgen
diese Substanz hat, hätten sie diese Substanz vom Markt nehmen
müssen."
Auch in Frankreich hatten Wissenschaftler das Bienensterben
analysiert und ein Insektizid als Ursache benannt, das ebenfalls von
Bayer stammt. Der Konzern aber wollte die Ergebnisse nicht
publizieren, berichtet der Toxikologe Jean-Marc Bonmatin. In Japan
stellten Toxikologen fest, dass die Neonicotinoide auch auf andere
Lebewesen wirken, wie Fische und Flusskrebse. Auch dort wollte Bayer
verhindern, dass Wissenschaftler die Ergebnisse publizieren "ZDFzoom"
hat den Bayer-Konzern mit den Recherchen und Vorwürfen konfrontiert,
ein Interview vor der Kamera wurde abgelehnt.
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