Osisko Gold Royalties – Kursrückgang aufgrund einer guten Nachricht
Noch aus der Zeit der Entwicklung der ‚Canadian Malartic‘-Mine verfügt Osisko bis heute über Ingenieure mit der nötigen Expertise für die Entwicklung von Rohstoffminen. Auch das ist ein Alleinstellungsmerkmal von Osisko Gold Royalties.
(IINews) - Rohstoffunternehmen, die keine eigene Mine betreiben, sondern lediglich Lizenzrechte an Produktionen halten, haben einen gewissen Reiz, besonders wenn diese dann auch noch Dividenden zahlen. Franco Nevada, Wheaton Precious Metals und Royal Gold gehören zu den Großen der Branche. Osisko Gold Royalties Ltd. (ISIN: CA68827L1013 / TSX + NYSE: OR) ist im gleichen Segment vertreten und ebenfalls Dividendenzahler, allerdings gegenüber den zuvor genannten Unternehmen etwas kleiner. Ein weiterer Unterschied bei Osisko Gold Royalties ist, dass zahlreiche Lizenzen auf die gegenwärtige und zukünftige Goldproduktion ausgerichtet sind. Gegenüber den drei zuvor genannten großen Gesellschaften ist der Aktienkurs von Osisko Gold Royalties aktuell überproportional stark gefallen. Ein Grund mehr, um sich das Unternehmen noch einmal genauer anzuschauen.
Gehen wir kurz zu Osiskos Entstehungsgeschichte zurück. Gleich nach der Jahrtausendwende bekam der derzeitige CEO und Präsident Sean Roosen „Wind“ davon, dass die ‚Malartic‘-Goldmine in Kanada nicht weiter erschlossen werden sollte. Der geplante Untertagebau würde zu teuer, so die Begründung. Nach Begutachtung des Projektes stellte Roosen jedoch sehr schnell fest, dass ein deutlich günstigerer Tagebau dennoch machbar wäre.
Mit dieser Erkenntnis sprach er bei potenziellen Investoren vor und warb genug Geld ein, um das komplette Minenareal im Unternehmen Osisko aufgehen zu lassen. Dann entwickelte sein Osisko-Team die Goldmine. Als diese schließlich in Produktion war, fanden auch große Produzenten wieder Interesse daran und kauften schlussendlich den Minenkomplex für ein Vielfaches zurück. Dadurch floss Osisko nicht nur viel Geld zu, sondern auch eine 5 %ige Abgabe auf die Goldförderung der neuen, großen ‚Canadian Malartic‘-Mine. Die Verkaufseinnahmen und die Schmelzabgabe wurden dann in die neu gegründete Osisko Gold Royalties eingebracht.
Finanziell gut aufgestellt hat das Unternehmen mittlerweile Lizenzrechte an mehr als 135 Minen erworben, zahlt seit 2014 regelmäßig Dividenden und hat sogar schon eigene Aktien zurückkauft. Die meisten Rechte wurden durch Übernahmen anderer Unternehmen erworben, wobei dort enthaltene Minen weiterverkauft, Lizenzen allerdings behalten wurden. Im derzeitigen Portfolio befinden sich rund 69 % Gold-Lizenzrechte, rund 17 % Silberrechte, circa 11 % Diamantenrechte, aber auch rund 3 % an Platin und andere Rohstoff-Rechte.
Hauptziel von CEO Sean Roosen ist, in Kanada möglichst aktiv zu sein. So befinden sich in Nordamerika mehr als 100 der rund 135 Royaltie, Stream und Offtake-Projekte (https://osiskogr.com/app/uploads/2019/09/OR-Royalties09-2019.pdf). Die verbleibenden Projekte sind rund um den Globus verstreut.
Noch aus der Zeit der Entwicklung der ‚Canadian Malartic‘-Mine verfügt Osisko bis heute über Ingenieure mit der nötigen Expertise für die Entwicklung von Rohstoffminen. Auch das ist ein Alleinstellungsmerkmal von Osisko Gold Royalties gegenüber seinen Mitbewerbern. Dadurch können Chancen und Risiken wesentlich besser eingeschätzt werden, als es reine Finanzmathematiker tun können, verdeutlichte Osisko jüngst im Rahmen einer Roadshow.
Der Erfolg gibt dem Unternehmen (Unternehmensvorstellung: https://www.youtube.com/watch?v=M-PopMnDwss&t=209s) Recht. Denn in den vergangenen Jahren haben diese Ingenieure ihr Können unter Beweis gestellt, indem sie bei Übernahmen geholfen haben, die Minen (die man nicht selbst betreiben wollte) auf einen Stand zu bringen, der einen lukrativen Verkauf ermöglichte.
Allerdings, auch das muss man wissen, gibt es noch einen weiteren Unterschied zu den Branchengrößen: Osisko Gold Royalties hat die meisten Lizenzrechte auf Minen, die ihre Produktion erst in den kommenden Jahren beginnen und ist damit auch ein aktiver Projektentwickler, der bisher eher aus Übernahmen und Teilverkäufen seine Erfolge erzielt hatte. Mit der im vergangenen Monat in Betrieb genommenen ‚Eagle Gold‘-Mine von Victoria Gold hat Osisko durch Mitfinanzierung und Mitgestaltung eine 5 %ige Schmelzabgabe erhalten und sich somit eine weitere Einnahmequelle erschlossen.
So weit so gut. Daher können wir uns die jüngsten Kursverluste eigentlich nur durch die Komplettübernahme von Barkerville Gold Mines erklären. Denn diese rund 233 Mio. CAD teure Übernahme hat scheinbar Investoren verschreckt, die sich nun einem hohen Explorationsrisiko ausgesetzt sehen. Ob das einen Kursrutsch von annähernd 25 % rechtfertigt, muss schlussendlich jeder für sich selbst entscheiden. Uns erscheint das deutlich zu viel. Denn das Projekt ist sehr vielversprechend!
Sicher geht eigene Exploration mit einem gewissen Risiko einher. Allerdings trauen wir den hauseigenen Ingenieuren genügend Expertise zu, diesen Schritt reiflich durchdacht zu haben. Zudem, so externe Experten, könne man das Wissen nicht nur durch ständige theoretische Gutachtenerstellungen am Leben erhalten. Die Anforderungen an das gesamte Team gehen mit dem angestiegenen Risiko Hand in Hand, das sollte auch jedem klar sein.
So kann man nun bei den Explorationsarbeiten jederzeit mit unbeeinflussbaren Unwägbarkeiten wie Unwettern, geologischen Problemen, Streiks, Umweltorganisationen und vielem mehr konfrontiert werden. Auch bei Produktionsbeginn kann es noch zu Problemen und Verzögerungen kommen.
Wenn allerdings CEO Roosen Recht behält, und die Expertise im eigenen Haus in der Praxis so gut ist wie vermutet und bei den vorangegangenen Projekten bewiesen, dann könnte sich diese Akquisition als durchaus lukrativ herausstellen. Die bisherige Vormachbarkeitsstudie (‚PEA‘) gibt einen eindrucksvollen Vorgeschmack auf das, was die Aktionäre erwarten könnte.
Die erzielten Bohrtreffer von Barkervilles ‚Cariboo‘-Projekt mit seinen rund 195.000 Hektar auf einem 67 km langen und 25 km breiten Trend lassen mit 10,92 Gramm pro Tonne Gold (g/t Au) über 3,65 m einschließlich 30,20 g/t Au über 0,90 m, 6,60 g/t Au über 7,25 m und 44,20 g/t Au über 0,50 m aufhorchen. In weiteren Löchern wurden z.B. 30,80 g/t Au über 0,70 m, 5,10 g/t Au über 5,95 m und 6,13 g/t Au über 5,15 m durchteuft.
Zu den weiteren jüngsten Spitzenergebnissen zählen 83,19 g/t Au über 2,60 g/t, 358 g/t Au über 0,50 m, oder 9,60 g/t Au über 11,10 m einschließlich einer Probe von 129 g/t Au über 0,50 m. Dabei wurde bisher noch keine Bohrung tiefer als 300 m gebohrt. Experten rechnen mit guten Mineralisierungen bis in eine Tiefe von etwa 1000 m. Zudem umfasst das Gebiet 101 Bäche und fünf ehemalige Minen.
Canaccord Genuity hat jüngst sein Kursziel für Osisko Gold Royalties aufgrund des riesigen Potentials des ‚Cariboo‘-Projekts von 17,50 CAD auf 18,50 CAD erhöht. Ausgehend vom derzeitigen Aktienkurs von um die 9,45 CAD errechnet sich bis zum Erreichen des Canaccord-Kursziels ein Kurspotenzial von rund 95 %.
Ein sehr gutes Video, dass die Strategie hinter dieser Übernahme erklärt und auch das Potenzial des ‚Cariboo‘-Projektes, finden Sie unter folgendem Link: https://www.youtube.com/watch?v=Jjizk8Q3jCU&t=325s. Anschauen lohnt sich, versprochen.
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Datum: 26.10.2019 - 10:49 Uhr
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