CARE zu Syrien: Frauen und Kinder werden weiterhin vertrieben / CARE verstärkt Einsatz im Irak / Im Nordosten Syriens leistet CARE Hilfe für 20.000 Menschen / Spenden werden dringend benötigt
(ots) - Mehr als zwei Wochen nach der Eskalation der Gewalt
im Nordosten Syriens werden Familien weiterhin aus ihren Häusern
vertrieben. Laut den Vereinten Nationen erreicht die Zahl der
Vertriebenen fast 180.000. Der Bedarf an lebenswichtigen Hilfsgütern
- einschließlich warmer Kleidung für den nahenden Winter - ist groß.
"Viele Frauen im Nordosten von Syrien fliehen mit nichts als ihrer
Kleidung am Leib und ihren Kindern auf den Armen. Sie müssen dringend
geschützt werden und benötigen unsere Hilfe", sagt Marten Mylius,
CARE-Nothilfekoordinator für den Nahen Osten und Nordafrika.
Vertriebene Frauen erhalten keine medizinische Hilfe, da
funktionierende Gesundheitseinrichtungen mit Notfällen überlastet
sind. Schwangere Frauen haben keine Möglichkeit, Ärzte oder
Krankenhäuser aufzusuchen. Die Ambulanzen können nur bei Geburten
und anderen Notfällen helfen. Die Unterbringung der Geflohenen in
öffentlichen Gebäuden verhindert jegliche Privatsphäre, die Frauen
und Mädchen für ihre persönliche Hygiene benötigen. Die meisten
müssen nachts alleine nach draußen, um auf die Toilette zu gehen, was
ein Risiko für ihre Sicherheit darstellt.
"In den Unterkünften sind viele Frauen nicht in der Lage, mit der
Situation umzugehen. Wir beobachten zunehmend Depressionen und Angst
bei Frauen und Mädchen. Dies betrifft vor allem junge und schwangere
Frauen, von denen viele zum ersten Mal vertrieben wurden. Sie weinen
und wünschen sich nichts mehr, als nach Hause zurückzukehren",
erzählt Lamia*, eine Helferin von CARE in Nordsyrien.
Die Situation im Irak wird ebenfalls immer dramatischer, da
täglich etwa tausend Flüchtlinge aus Syrien ins Land kommen. CARE
verstärkt die Hilfsmaßnahmen in der Region Kurdistan im Irak. Dazu
gehören sauberes Trinkwasser, sanitäre Infrastruktur,
Abfallbeseitigung und Hygienemaßnahmen.
In den letzten Monaten hat CARE immer wieder vor den Folgen einer
Verringerung der humanitären Mittel für den Irak gewarnt. "Die Region
Kurdistan im Irak beherbergt bereits fast 230.000 Flüchtlinge aus
Syrien sowie rund eine Million Iraker, die innerhalb der
Landesgrenzen vertrieben wurden. Die Camps stoßen an ihre Grenzen",
fügt Mylius hinzu.
CARE hilft im Nordosten Syriens mit sauberem Wasser und sanitären
Einrichtungen, verteilt Hygiene-Pakete, Winterbekleidung und leistet
psychosoziale Unterstützung. CARE plant bis Ende Oktober 20.000
Menschen im Nordosten Syriens mit lebensrettender Soforthilfe zu
erreichen. Im Irak hilft CARE Geflüchteten in Camps bei der
Müllentsorgung, stellt sauberes Trinkwasser bereit und verteilt
Hygiene-Pakete.
*Name wurden geändert, um die Identität der Betreffenden zu
schützen
ACHTUNG REDAKTIONEN: Marten Mylius, CARE-Nothilfekoordinator für
den Nahen Osten und Nordafrika, mit Sitz in Amman, Jordanien, steht
Ihnen sehr gerne für Interviews und Hintergrundinformationen zur
Verfügung.
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Datum: 25.10.2019 - 11:51 Uhr
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