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Liebe und Verbindlichkeit in Zeiten des Wisch-und-Weg-Datings: Interview mit den "Hochzeit auf den ersten Blick"-Experten / Start der 6. Staffel des Sozial-Experiments am 27. Oktober 2019 in SAT.1 (FOTO)

ID: 1764765


(ots) -
Neue Blind Dates auf dem Standesamt: Das SAT.1-Sozialexperiment
"Hochzeit auf den ersten Blick" startet am Sonntag, 27. Oktober 2019,
17:30 Uhr, in die sechste Staffel: In insgesamt acht Folgen treffen
sich zwölf Singles auf dem Standesamt und wollen einem bis dato
unbekannten Partner das Ja-Wort geben. Danach beginnt das
Kennenlernen. Nach mehreren gemeinsam verbrachten Wochen müssen sie
im Beisein aller anderen Teilnehmer entscheiden: zusammenbleiben oder
Scheidung? Begleitet wird das Experiment vom erfahrenen
Experten-Trio: Psychoanalytikerin Dr. Sandra Köhldorfer, Paar- und
Sexualtherapeutin Beate Quinn und Diplompsychologe Markus Ernst. Im
Interview sprechen die drei Beziehungsexperten über Liebe und
Verbindlichkeit in Zeiten des Wisch-und Weg-Datings:

"Wir brauchen wieder mehr Verbindlichkeit im Leben."

In Zeiten von Tinder & Co scheint der nächste passende Partner ja
quasi nur um die Ecke zu warten. Lohnt sich Verbindlichkeit da
eigentlich noch?

Dr. Sandra Köhldorfer: Natürlich! Wir sind Beziehungswesen und
brauchen emotionale Geborgenheit, Stabilität und Kontinuität. Daran
ändern auch Tinder & Co nichts. Die Online-Dating-Welt schafft
schließlich nur Gelegenheiten zum Kennenlernen. In einer
verbindlichen Beziehung zu leben macht uns im besten Falle stärker,
gesünder und glücklicher und wir können uns dadurch noch besser
entfalten. Und Verbindlichkeit bedeutet, dass zwei Menschen sich
einig sind, in welcher Form und mit welchem Verhalten und welchen
Werten sie füreinander da sind. Sich auf einen anderen verlassen zu
können und selbst eine verbindliche Person zu sein, lohnt sich immer.

Tun sich eher Männer schwer mit Verbindlichkeit, oder sind es die
Frauen?

Beate Quinn: Allgemein tun sich immer mehr Menschen schwer, feste
Beziehungen einzugehen. Aus meiner Erfahrung als Paartherapeutin




heraus stelle ich aber fest, dass es für Männer und Frauen
unterschiedliche Lebensphasen gibt, in denen sie Beziehungen
verbindlicher leben. Unter den bindungswilligen Menschen sind es die
Männer, die etwas später eine verbindliche Beziehung suchen: Ab Mitte
30 stehen die Werte Beziehung und Familie dann hoch im Kurs. Die
Phase des Ausprobierens ist vorbei und man weiß, was man will.
Deshalb läuft die Partnersuche gezielter ab. In dieser Phase
verlieben sich Männer in aller Regel auch schneller als Frauen. Bei
weiblichen Singles sinkt die Bereitschaft für eine neue Beziehung und
die Partnersuche ab 40 drastisch. Grundsätzlich wünschen sich
Singlemänner in jedem Lebensalter nach einer Trennung häufiger eine
neue Beziehung als Frauen, weil sie auch mehr unter Einsamkeit
leiden.

Bei "Hochzeit auf den ersten Blick" starten die Beziehungen mit
dem ultimativen Bekenntnis der Verbindlichkeit: dem Ja-Wort im
Standesamt. Inwiefern wirkt sich das positiv auf die
Beziehungsentwicklung aus?

Dipl.-Psych. Markus Ernst: Aufgrund des intensiven
Analyseprozesses im Vorfeld ist für uns Experten bereits klar, dass
die beiden Singles, die sich vor dem Standesamt das erste Mal
treffen, aus wissenschaftlicher Sicht sehr gute Voraussetzungen für
eine langfristige und glückliche Beziehung haben. Damit das aber auch
wirklich gelingt, müssen sich die Partner vorbehaltslos aufeinander
einlassen. Durch die Eheschließung und die Verbindlichkeit, die damit
einhergeht, signalisieren sich unsere Paare zum einen die
Ernsthaftigkeit ihrer Entscheidung füreinander, zum anderen erhöht
sich dadurch auch ihre Motivation, sich richtig aufeinander
einzulassen und nicht bei der ersten kleinen Meinungsverschiedenheit
das Handtuch zu werfen.

Wie passt das zusammen, dass die Dating- und Beziehungs-Welt
einerseits immer schnelllebiger zu sein scheint, andererseits die
Zahl der Eheschließungen seit Jahren steigt?

Dr. Sandra Köhldorfer: Wir sind so frei wie noch nie in der Wahl
unterschiedlichster Beziehungsmodelle. Und viele Menschen entscheiden
sich dafür, im Bund der Ehe zu leben. Verheiratet zu sein ist
Bekenntnis und der Beginn einer nach außen hin sichtbaren,
verbindlichen Beziehung. Nur weil der Zugang zu potentiellen Partnern
einfacher geworden ist, die Wahlmöglichkeit unendlich erscheint,
heißt das nicht, dass unsere Sehnsucht nach dem einen Partner, den
wir lieben und mit dem wir eine gemeinsame Welt gestalten wollen,
aufgehört hat.

Woran erkenne ich, dass mein Partner es ernst mit mir meint?

Dipl.-Psych. Markus Ernst: Ein gutes Zeichen ist zum Beispiel,
wenn Sie spüren, dass er/sie Interesse an Ihnen und Ihrem Leben hat
und nicht nur von sich berichtet. Auch wenn der Partner/die Partnerin
Sie den eigenen Freunden und der Familie vorstellt, ist das meist ein
Hinweis darauf, dass er/sie es ernst mit Ihnen meint. Wer gemeinsame
Zukunftspläne schmiedet, geht davon aus, dass die Beziehung auf
Langfristigkeit ausgelegt ist - auch ein Zeichen dafür, dass Sie
Ihrem Partner/Ihrer Partnerin wichtig und Teil seines/ihres Lebens
sind. Wichtig ist aber auch das eigene Gefühl: Fühle ich mich wohl in
der Beziehung, ernst genommen und respektvoll behandelt von meinem
Partner?

Würden Sie Paaren generell zur Ehe raten?

Beate Quinn: Sie setzen damit natürlich ein Zeichen. Liebe braucht
Verbindlichkeit! Die Ehe liegt uns Menschen im Blut, wir Menschen
wollen uns aufeinander beziehen und wollen weiterhin an die große
Liebe glauben. Das ist auch gut so. Ich würde Paaren, die
entschlossen sind, Schwierigkeiten gemeinsam zu meistern und Krisen
zu bewältigen und die einen gemeinsamen Blick in die Zukunft teilen,
raten: Traut Euch! Eine verbindliche Beziehung lässt uns wachsen und
reifen. Wir brauchen wieder mehr Verbindlichkeit im Leben! Nicht als
Antwort auf eine unsichere Welt, sondern als Basis
zwischenmenschlicher Beziehungen. Wichtig ist jedoch, dass jedes Paar
für sich entscheidet, welches Beziehungsmodell es leben möchte.

[Verwendung des Interviews mit den Experten Dr. Sandra Köhldorfer,
Beate Quinn und Markus Ernst in Verbindung mit einem Sendehinweis auf
"Hochzeit auf den ersten Blick", sonntags um 17:30 Uhr in SAT.1,
frei.]

"Hochzeit auf den ersten Blick" in TV, Online und als Podcast:

Zusätzlich zur wöchentlichen TV-Folge in SAT.1 lassen auf
www.sat1.de/hochzeit und auf YouTube die Erfolgspaare Ramona und
Stephan sowie Vanessa und Peter in "Hochzeit auf den ersten Blick -
Talk" immer sonntags ab 20 Uhr ihre persönlichen
Experiment-Erfahrungen Revue passieren, diskutieren über das
Geschehene der jeweiligen Folge und blicken auf ihre schönsten
gemeinsamen Momente zurück. Zudem finden alle Hochzeitsbegeisterten
auf dem SAT.1-Pinterest-Channel nach jeder Folge alle Informationen
zu Deko, Location, Torten etc. der jeweiligen Motto-Hochzeiten und
können sich dort für ihre eigene Traumhochzeit inspirieren lassen.

"Hochzeit auf den ersten Blick" wird produziert von Redseven
Entertainment, einem Tochterunternehmen der Red Arrow Studios.
Redseven hat das #HadeB-Universum in diesem Jahr außerdem um einen
Podcast erweitert: In "Männer, jetzt mal Ernst! - Der
Beziehungspodcast mit Markus Ernst" gibt der Dipl.-Psychologe und
Matching-Experte gemeinsam mit wechselnden Kandidaten aus der Show
Antworten auf Fragen wie "Mann" zu Themen wie Partnersuche, Liebe auf
den ersten Blick oder Familie steht. Der Podcast ist ab 27. Oktober
2019 wöchentlich mit einer neuen Episode bei Apple Podcasts, Spotify,
Deezer und auf SAT1.de/Hochzeit verfügbar.

"Hochzeit auf den ersten Blick" - ab 27. Oktober 2019 immer
sonntags um 17:30 Uhr in SAT.1.

Bei Fragen:

ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH
Kommunikation / PR Factual & Sports
Barbara Stefaner
Tel. +49 89 / 9507-1128
E-Mail: Barbara.Stefaner(at)ProSiebenSat1.com
http://www.presse.sat1.de

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