Rheinische Post: Zwei Drittel der Altenpflegehelfer liegen laut Bundesagentur unter Niedriglohnschwelle
(ots) - Mehr als 60 Prozent oder knapp zwei Drittel der
vollzeitbeschäftigten Altenpflegehelfer in Deutschland liegen unter
der so genannten Niedriglohnschwelle von 2203 Euro brutto im Monat.
Das geht aus einer Daten-Sonderauswertung der Bundesagentur für
Arbeit (BA) für die Linksfraktion im Bundestag hervor, die der
Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag) vorliegt. Demnach
erzielten im vergangenen Jahr auch 14,1 Prozent der
vollzeitbeschäftigten Altenpflege-Fachkräfte nur Gehälter unterhalb
der Niedriglohnschwelle. Nach der EU-Definition liegt diese Schwelle
bei 60 Prozent des durchschnittlichen Bruttomonatseinkommens. Das
Bundesarbeitsministerium hatte die Schwelle unlängst mit 2203 Euro
brutto pro Monat für das vergangene Jahr angegeben. Den BA-Daten
zufolge ist der Anteil der Niedriglohnbeschäftigten im
Altenpflegebereich bei Vollzeitkräften insgesamt von 37,2 Prozent im
Jahr 2012 auf 30,1 Prozent im vergangenen Jahr gesunken. In absoluten
Zahlen stagnierte die Zahl aber bei 60.000 Pflegekräften. Vor allem
bei den Pflegehelfern ging der Anteil derer, die unterhalb der
Niedriglohnschwelle liegen, seit 2012 nur geringfügig zurück.
"Jahrelang wurden Niedriglöhne und schlechte Arbeitsbedingungen in
der Pflege stillschweigend hingenommen", sagte Linken-Politikerin
Susanne Ferschl. Insgesamt arbeiten in der Altenpflege in
Deutschland rund 1,1 Millionen Menschen. Davon sind nur gut 200.000
in Vollzeit sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die hohe
Teilzeitquote und die geringen Gehälter in der Alten- und
Krankenpflege sind ein Grund für die zunehmende Personalnot in dem
Sektor. Um die Löhne in der Altenpflege zu verbessern, soll an diesem
Donnerstag im Bundestag das so genannte Pflegelöhne-Gesetz
beschlossen werden.
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Datum: 24.10.2019 - 00:00 Uhr
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