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Studie zum Verkehrsfluss in deutschen Großstädten vorgestellt / Logistiker stehen vor großen Herausforderungen durch "langsame" Städte

ID: 1764481


(ots) - Wie schnell fließt der Straßenverkehr in deutschen
Städten? Welche Städte sind schnell und welche besonders langsam? Wie
verändert sich der Verkehrsfluss im Tagesverlauf? Und was können
Städte und Logistiker tun, damit in der Stadt alle besser ans Ziel
kommen? Diese und weitere Fragen stehen im Fokus der gemeinsamen
Studie von BVL.digital und HERE Technologies. Basis der Untersuchung
sind 58 Mrd. Verkehrsdatenpunkte und die Einschätzungen von rund 400
Logistikern.

Die sprichwörtliche rheinische Gemütlichkeit spiegelt sich in
Düsseldorf - ungewollt - im Straßenverkehr wider. Denn mit 35,6 km/h
im Tagesdurchschnitt auf den Hauptverkehrsadern fließt der Verkehr in
der nordrheinwestfälischen Landeshauptstadt in ganz Deutschland am
langsamsten. Aber auch in Köln, Stuttgart, Frankfurt oder Hamburg
zeigt die Tachonadel nicht höher als 38 km/h. Im Gegensatz dazu
zählen Bremen und Dresden mit jeweils 42 und 41 km/h zu den
Spitzreitern. Blickt man auf die nachmittägliche Rushhour, scheint
sich in ganz Deutschland bereits ein Tempo von 30 km/h etabliert zu
haben. In Berlin und Frankfurt bewegt sich der Verkehr teilweise
sogar nur mit 17 km/h.

Möglich wurde diese Vermessung des Großstadtverkehrs durch die
Analyse von 58 Milliarden Verkehrsdatenpunkten. Die
Navigationssysteme vieler deutscher Automobilhersteller sind mit dem
IT- und Geodatendienstleister HERE Technologies verbunden. Die
Messung der Geschwindigkeit beruht damit auf den anonymisierten
Bewegungsdaten der Pkws und Nutzfahrzeuge. Um eine Vergleichbarkeit
der Daten zwischen den Städten sicherzustellen, wurden nur Straßen
der gleichen Größenklassifikation und Geschwindigkeitsbegrenzung
einbezogen.

Die Einschätzungen und Bewertungen aus der Logistikpraxis wurden
durch eine Befragung von 400 Logistik-Experten aus dem Netzwerk der




Bundesvereinigung Logistik gewonnen. Auch sie beurteilen die
logistische Erreichbarkeit in Dresden, Bremen und auch Leipzig besser
als in Stuttgart oder Köln. Als größte Problemfelder im städtischen
Straßenverkehr sehen Logistiker vor allem die Verkehrsleitung, also
Ampelschaltungen und Geschwindigkeitsregelungen, aber auch fehlende
Park- und Haltemöglichkeiten für die Warenauslieferung.

Wenngleich es begrüßenswert ist, dass viele Kommunen ihre
Straßeninfrastruktur sanieren, so sehen viele Logistiker doch noch
erhebliches Verbesserungspotenzial im Bereich der Baustellenplanung,
denn hier scheint es noch Defizite bei Koordination und Information
zu geben.

Aber auch die befragten Logistiker selbst unternehmen viel zur
Optimierung ihrer Transporte in Städten und planen weitere Maßnahmen.
Beispielsweise wollen 53 Prozent von ihnen mehr Nachtlieferungen
ausführen, 44 Prozent wollen intensiver mit anderen Unternehmen
kooperieren. Zum Repertoire zählt außerdem die strategische Standort-
und Netzwerkplanung, diese ist bei 52 Prozent bereits Praxis und bei
24 Prozent in Planung. Dynamischer Software für die Tourenplanung
setzen 47 Prozent der Befragten bereits ein, während weitere 31
Prozent dies zukünftig tun wollen. Ein dynamisches
Zeitfenstermanagement betreiben 31 Prozent der Umfrageteilnehmer,
weitere 39 Prozent haben dies in Planung.

Ein besserer Verkehrsfluss in der Stadt wirkt sich nicht zuletzt
mindernd auf die Schadstoffemissionen aus. Als direkter Effekt
reduziert eine höhere städtische Geschwindigkeit deutlich die
Emission von Kohlendioxid, Stickoxid und Feinstaub. Als indirekter
Effekt kann eine höhere Geschwindigkeit ermöglichen,
Fahrzeugkapazitäten im KEP-Verkehr einzusparen. Alle Ergebnisse der
Studie stehen auf einer Website unter acceleratingurbanlogistics.com
zur Verfügung. Zusätzlich gibt es dort Videointerviews mit
Logistikexperten sowie ein Tool, mit dem Lieferrouten in
unterschiedlichen Städten simuliert werden können.



Pressekontakt:
Ulrike Grünrock-Kern, Pressestelle der Bundesvereinigung Logistik,
Tel.: 0421 173 84 21; Mail: gruenrock-kern(at)bvl.de

Dr. Christian Grotemeier, Geschäftsführer BVL.digital GmbH,
Tel.: +49 / 163 / 309 6164; Mail: grotemeier(at)bvl.de; www.bvl.digital

Original-Content von: BVL Bundesvereinigung Logistik e.V., übermittelt durch news aktuell


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Datum: 23.10.2019 - 13:15 Uhr
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