Kolorektal- und Bauchspeicheldrüsenkrebsraten stiegen in den letzten 30 Jahren um 10 %, enthüllt eine große globale Studie auf der UEG-Woche
(ots) - Die Ergebnisse einer großen
Studie in 195 Ländern, die heute auf der UEG Week Barcelona 2019
vorgestellt wurden, deuten darauf hin, dass die globalen Sterberaten
bei Bauchspeicheldrüsenkrebs und die Inzidenzraten von Dickdarmkrebs
zwischen 1990 und 2017 um jeweils 10 % gestiegen sind.
Die Studie mit der Bezeichnung "Global Burden of Disease" ist die
erste Studie, die umfassende weltweite Schätzungen der Belastung, der
epidemiologischen Merkmale und der Risikofaktoren einer Reihe von
Verdauungskrankheiten bereitstellt. Die Studie wurde von der Bill &
Melinda Gates Foundation finanziert und heute auch in The Lancet
Gastroenterology & Hepatology veröffentlicht.
Zu den wichtigsten Ergebnissen gehören unter anderem:
l Die Zahl der Fälle von Bauchspeicheldrüsenkrebs stieg um 130 %,
von 195.000 Fällen im Jahr 1990 auf 448.000 im Jahr 2017.
l Magenkrebs fiel von der zweithäufigsten Krebstodesursache
weltweit auf die dritte Stelle, hinter Lungen- und Dickdarmkrebs.
l Die Zahl der Fälle von entzündlichen Darmerkrankungen stieg um
84 %, von 3,7 Millionen Fällen im Jahr 1990 auf 6,8 Millionen im Jahr
2017.
Professor Herbert Tilg, Vorsitzender des Wissenschaftlichen
Ausschusses der UEG, gab den folgenden Kommentar zur Studie ab:
"Diese Analyse liefert das bisher umfassendste Bild der globalen
Belastung durch Verdauungskrankheiten. Die Untersuchung dieser
bevölkerungsübergreifenden Trends bietet wichtige Informationen über
die sich ändernde Krankheitsbelastung und unterstützt die korrekte
Ressourcenallokation zur Verbesserung der Patientenergebnisse."
Neben einem Anstieg der Fälle von Bauchspeicheldrüsenkrebs stieg
auch die Zahl der Todesfälle von 196.000 im Jahr 1990 auf 448.000 im
Jahr 2017. Während ein Teil dieses Anstiegs durch die steigenden
Bevölkerungszahlen und die Langlebigkeit erklärt werden kann, stiegen
selbst nach Berücksichtigung der Bevölkerungsveränderungen die
altersstandardisierte Inzidenz- und Sterberaten bei
Bauchspeicheldrüsenkrebs um 12 % bzw. 10 %.
Professor Reza Malekzadeh, der Hauptautor, kommentierte:
"Pankreaskrebs ist eine der tödlichsten Krebsarten der Welt, mit
einer Gesamtüberlebensrate von nur 5 % in Ländern mit hohem,
mittlerem und niedrigem Einkommen. Wichtige Risikofaktoren für die
Krankheit, wie Rauchen, Diabetes und Adipositas, sind weitgehend
veränderbar und stellen eine große Chance für die Prävention dar."
Von 1990 bis 2017 stiegen die altersstandardisierten Inzidenzraten
bei Dickdarmkrebs weltweit um 9,5 %. Im Gegensatz dazu sanken die
altersstandardisierten Sterbeziffern um 13,5 %. Die Forscher glauben,
dass dies auf die Einführung von Darmkrebs-Screening-Programmen
zurückzuführen ist, die zu einer früheren Erkennung und erhöhten
Überlebenschancen führen.
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Datum: 22.10.2019 - 17:18 Uhr
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