Eine Rallye mit zwei Gesichtern: Ford setzt sich für spanischen WM-Lauf ehrgeizige Ziele (FOTO)
(ots) -
- Nur die WM-Rallye an der Costa Daurada zeichnet sich durch einen
Mix aus Schotter- und Asphaltprüfungen aus
- Für den Umbau der Ford Fiesta-Rallyefahrzeuge von Schotter- auf
Asphaltspezifikation haben die Mechaniker am Freitagabend lediglich
75 Minuten Zeit
- Elfyn Evans / Scott Martin wollen nach starker Performance bei
ihrem Comeback in Wales auch in Spanien wieder an der Spitze um eine
Topplatzierung kämpfen
- Teemu Suninen / Jarmo Lehtinen haben ihren Status als
Geheimfavoriten längst abgelegt und peilen mit dem Ford Fiesta WRC
ein Podiumsresultat an
- Mit dem neuen Ford Fiesta R5 MkII starten Gus Greensmith / Elliot
Edmondson in der WRC 2-Pro- und "Pedro" / Emanuele Baldacchini in der
WRC 2-Privatfahrer-Wertung
Freitags verwinkelte Schotterpassagen, am Samstag und Sonntag
rasant schnelle Asphaltstrecken: Keine zweite Rallye im WM-Kalender
wartet mit so unterschiedlichen Anforderungen auf wie am nächsten
Wochenende die Katalonien-Rallye Spanien. M-Sport Ford schickt wieder
zwei seiner rund 380 PS starken Ford Fiesta WRC, die auf dem in
Köln-Niehl gefertigten Kleinwagen basieren, in den Servicepark von
Salou an der Costa Daurada. Am Steuer: Elfyn Evans (Wales) mit seinem
britischen Beifahrer Scott Martin und das finnische Duo Teemu
Suninen/Jarmo Lehtinen. In der WRC2-Kategorie gehen zwei der knapp
300 PS starken Fiesta R5 an den Start: Gus Greensmith hält die Fahnen
von Ford in der Pro-Kategorie hoch, der Italiener "Pedro" hat in der
Privatfahrerwertung genannt.
Gemischte Bedingungen mit Naturpisten auf der einen und
befestigten Straßen auf der anderen Seite prägen das
Alleinstellungsmerkmal des spanischen WM-Laufs: Nur einmal im Jahr
müssen die Mechaniker bei einem auf 75 Minuten ausgedehnten
Reparaturstopp am Freitagabend die Turbo-Allradler von der
Schotterspezifikation auf die Asphaltabstimmung umbauen - eine
durchaus knapp bemessene Zeit und ein ganz eigenes Rennen gegen die
Uhr, das nach perfekter Vorbereitung verlangt. M-Sport stellt beide
Set-ups bereits im britischen Workshop Dovenby Hall präzise ein,
damit die Fiesta WRC- und R5-Modelle am Samstag auf den topfebenen,
fast an Rundstreckenkurse erinnernden Landstraßen rund um den
Servicepark ihre bestmögliche Performance abrufen können. Ein
dreitägiger Test nahe Tarragona half den Fahrern, sich auf die
bevorstehende Aufgabe einzuschießen.
"In den vergangenen zehn Monaten haben wir bewiesen, dass unser
Ford Fiesta WRC auf allen Untergründen von Asphalt über Schnee und
Eis bis hin zu Schotter schnell und konkurrenzfähig ist", betont
M-Sport-Teamchef Richard Millener. "In Spanien wollen wir dies erneut
in ein zählbares Ergebnis ummünzen - und mit Elfyn Evans und Teemu
Suninen haben wir auch zwei Fahrer, die dies umsetzen können. Die
Konkurrenzsituation ist zwar weiterhin sehr herausfordernd, aber auch
wir sind schnell unterwegs und die Ergebnisse, die wir in den
vergangenen Jahren bei der Katalonien-Rallye eingefahren haben,
sprechen für uns. Zwei WM-Läufe stehen in dieser Saison noch an und
wir sind weiterhin darauf aus, im Ziel auf das oberste Treppchen des
Podests zu klettern."
"2018 sind wir mit zwei Autos unter die ersten Drei gekommen und
Elfyn hat zuletzt bei seinem Heimspiel in Wales mit sieben
Wertungsprüfungs-Bestzeiten gezeigt, dass mit ihm auf Schotter immer
zu rechnen ist. Teemu blickt auf eine lehrreiche Saison zurück und
will in Spanien zeigen, was er kann. Wie schnell er auf Asphalt ist,
haben wir längst gesehen - diese Strecken sollten ihm in die Karten
spielen", so Millener weiter. "Die Rallye Spanien hält aber auch für
unsere Mechaniker einen eigenen Wettbewerb bereit, wenn es am
Freitagabend darum geht, die Ford Fiesta in nur 75 Minuten von
Schotter- auf Asphaltabstimmung umzubauen. Damit alles glatt läuft,
haben wir uns darauf minutiös vorbereitet. Ich freue mich schon
darauf, zu sehen, wie beim großen Abendservice dann alle Rädchen fein
ineinandergreifen. Neben dem kompletten Fahrwerk müssen auch die
Bremsen, das Getriebe und das hintere Differenzial sowie das
Lenksystem und einige weitere Teile gewechselt werden. Das ist eine
kleine Show für sich, die ich jedem ans Herz legen möchte, der am
Freitagabend im Servicepark ist."
Elfyn Evans / Scott Martin (Ford Fiesta WRC, Startnummer 33);
WM-Rang: 6; Rallye-Spanien-Starts: 63. Bestes Ergebnis: Platz 3
(2018)
Nach drei WM-Läufen, die Elfyn Evans aufgrund einer
Rückenverletzung auslassen musste, feierte der 31-jährige Waliser vor
wenigen Tagen bei seinem Heimspiel ein gelungenes Comeback. Gemeinsam
mit Beifahrer Scott Martin setzte er sieben
Wertungsprüfungs-Bestzeiten und wäre ein klarer Sieganwärter gewesen,
hätte nicht ein Reifenschaden bereits am ersten Tag einen großen
Zeitverlust mit sich gebracht. In Spanien will der schnelle Mann aus
Dolgellau nun an diese Form anknüpfen und dort weiter machen, wo er
im vergangenen Jahr an der Costa Daurada aufgehört hat: mit einer
Podestplatzierung.
"Es war einfach klasse, bei der Rallye Großbritannien wieder mit
von der Partie zu sein und gleich mit Topzeiten in der Weltspitze
mitfahren zu können", bekennt Evans. "Diesen Speed wollen wir auch in
Spanien an den Tag legen - und ich wüsste nicht, warum dies nicht
möglich sein sollte. Mein Gefühl sagt mir, dass wir mit dieser Saison
noch nicht fertig sind, sondern dass wir noch Höhepunkte setzen
können. In diesem Sinne freue ich mich auf die letzten beiden
WM-Läufe des Jahres. Mit ihrem Mix aus Asphalt- und Schotterprüfungen
besitzt die Rallye Katalonien einen ganz eigenen Charakter. Die losen
Untergründe verlangen eine technisch sehr saubere Fahrweise, während
die schnellen Landstraßen fast wie Rennstrecken anmuten. Wir haben
ausführlich auf Asphalt getestet, ich fühle mich gut gerüstet."
Teemu Suninen / Jarmo Lehtinen (Ford Fiesta WRC, Startnummer 3);
WM-Rang: 8; Rallye-Spanien-Starts: 4. Bestes Ergebnis: Platz 8 (2017)
Teemu Suninen, mit 25 Jahren noch immer einer der jüngsten Fahrer
am Steuer eines World Rally Cars, kämpft in Spanien auch um die
inoffizielle finnische Meisterschaft: Mit 83 Punkten liegt er nur
einen Zähler hinter seinem Landsmann Jari-Matti Latvala und gleichauf
mit Esapekka Lappi. Dass er auf jedem Fahrbahn-Untergrund zu den
Schnellsten zählt, ist ein offenes Geheimnis. In dieser Saison
profitiert Teemu auch von der Routine seines erfahrenen Copiloten
Jarmo Lehtinen.
"Gemeinsam mit Elfyn konnte ich drei Tage lang in Spanien testen,
wobei wir drei verschiedene Asphaltqualitäten unter die Räder
genommen haben", berichtet Suninen. "Wir wissen, dass der Fiesta WRC
unter diesen Bedingungen ebenso gut ist wie auf Schotter, daher freue
ich mich auf den bevorstehenden WM-Lauf. Unser Ziel ist ein starkes
Resultat, wir haben das Podium im Visier. Spaß macht natürlich auch
das interne WM-Duell zwischen uns drei Finnen. Dass ich das gewinnen
will, ist doch klar. Dafür benötigen wir volle Konzentration und
einen guten Rhythmus, in den wir schnell finden sollten. Seit 2015
war ich jedes Jahr bei dieser Rallye am Start und fühle mich dort
fast schon wie daheim."
Gus Greensmith / Elliott Edmondson (Ford Fiesta R5 MkII,
Startnummer 22 - WRC2 Pro)
"Es wäre wirklich fantastisch, wenn wir unsere Saison mit einem
weiteren Sieg in der WRC2 Pro-Kategorie abrunden könnten! Ich glaube
schon, dass wir schnell genug sind, zudem fühle ich mich am Steuer
des neuen Fiesta R5 MkII wirklich wohl - also schauen wir mal, wohin
es uns führt. Nach den Klassensiegen bei der Asphalt-Rallye Monte
Carlo und auf dem Schotter in der Türkei halte ich einen dritten
Erfolg für möglich, auch wenn die Rallye Spanien nicht so dramatisch
enden muss wie unser türkischer Einsatz. Generell mag ich den
spanischen Schotter. Er ähnelt sehr den Strecken in Portugal, auch
wenn die Veranstaltung noch ein paar Spezialitäten bereit hält. Das
geht schon los mit der Umstellung auf Asphalt am Samstagmorgen, da
müssen wir uns blitzschnell anpassen, denn dabei könnte bereits eine
erste Vorentscheidung fallen."
"Pedro" / Emanuele Baldacchini (Ford Fiesta R5 MkII, Startnummer
55 - WRC2)
"Ich habe in diesem Jahr bereits drei Rallyes an der spanischen
Costa Brava gewonnen, der WM-Lauf ist jedoch eine ganz andere
Hausnummer - allein schon wegen des Wechsel von Schotter auf Asphalt,
der sich mitunter bereits sehr verschmutzt präsentieren kann, da wir
ja eher im hinteren Teil des Feldes starten. Das bevorstehende
Wochenende wird sicherlich schwierig, aber wir freuen uns darauf und
möchten in erster Linie Kilometer sammeln und so viel wie möglich
lernen."
Aktuelle Wertungsprüfungszeiten und Zwischenzeiten können auf dem
Internetangebot wrc.com verfolgt werden. Dort steht auch ein
kostenpflichtiger Livestream aller Wertungsprüfungen mit englischem
Kommentar zur Wahl.
Ford-Werke GmbH
Die Ford-Werke GmbH ist ein deutscher Automobilhersteller und
Mobilitätsanbieter mit Sitz in Köln. Das Unternehmen beschäftigt an
den Standorten Köln, Saarlouis und Aachen mehr als 24.000
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seit der Gründung im Jahr 1925
haben die Ford-Werke mehr als 46 Millionen Fahrzeuge produziert.
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Datum: 18.10.2019 - 15:46 Uhr
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