Lieferengpässe machen Apotheken schwer zu schaffen
(ots) - Immer öfter müssen Apotheken ihre Kunden
vertrösten, weil ein verordnetes Medikament weder vorrätig noch
kurzfristig lieferbar ist. "Für deutsche Apotheker gehören
Lieferengpässe seit Jahren zu den größten Ärgernissen im Alltag",
sagt der Chef des Deutschen Apothekerverbands (DAV), Fritz Becker, im
Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau". Die Tendenz sei steigend. Für
die Apotheken ist das oft mit Mehraufwand und mitunter auch mit
Kosten verbunden. Denn bei einem Engpass ist der Apotheker
verpflichtet, die Arztpraxis zu kontaktieren, um eine Ausweichlösung
zu finden. Jeder Schritt, jeder vergebliche Bestellversuch muss
dokumentiert werden. All das kostet Zeit. Zudem muss der Apotheker
bei kleinsten Fehlern befürchten, dass die Kasse die Zahlung des
Medikaments komplett ablehnt und er auf den Kosten sitzen bleibt.
Der Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH) sieht unter
anderem die Rabattverträge mit den Kassen und den damit verbundenen
Preisdruck als wesentliche Faktoren für das Problem. Gerade wenn
Kassen "nur mit einem einzigen Hersteller Rabattverträge schließen,
ist die Gefahr von Lieferengpässen hoch", so BAH-Sprecher Christof
Weingärtner. Aus Kostengründen lassen viele Pharmaunternehmen ihre
Medikamente von Lohnherstellern in Schwellenländern wie China oder
Indien produzieren. Tritt in einer dieser Fabriken, die Firmen in
aller Welt beliefern, ein Problem auf, kommt es schnell zu Engpässen.
Weingärtner sieht die Politik in der Pflicht, damit mehr Wirkstoffe
in Europa produziert werden. Becker fordert derweil von den
Pharmafirmen mehr Transparenz und von den Kassen bessere
Rabattverträge, "die nicht nur den niedrigsten Preis, sondern auch
die Versorgungssicherheit berücksichtigen".
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Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" 10/2019 B liegt aktuell in
den meisten Apotheken aus.
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Datum: 15.10.2019 - 08:15 Uhr
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