Wachstumsmarkt Elektromobilität: Klimaziele verleihen E-Autos und Plug-In Hybriden einen deutlichen Schwung (FOTO)
(ots) -
- In Deutschland steigt der Absatz von Fahrzeugen mit Elektromotor
um 35 Prozent in den vergangenen 12 Monaten
- Singapur und Niederlande zeigen die stärksten Wachstumsraten bei
verkauften E-Autos und Plug-In Hybriden
- Ausbau der Ladeinfrastruktur bleibt ein wichtiger Schlüssel zum
Erfolg der E-Mobilität - Niederlande als Spitzenreiter
- Sinkende Preise für E-Autos werden den Markt weiter beflügeln
Die Automobilindustrie steht wegen der hitzigen Debatten rund um
den Klimawandel stark unter Druck. Bereits zuvor hatten die
europäischen Regulierungsbehörden den Herstellern klare Grenzen
gesetzt: Im Flottenschnitt müssen 95g CO²/Km bis 2021 erreicht
werden. So zeigt der internationale "Automotive Disruption Radar
"(ADR) von Roland Berger, dass die Automobilhersteller auf dem
richtigen Weg sind: Denn während die weltweiten Verkaufszahlen
insgesamt rückläufig sind, steigt der Absatz an elektrisch
angetriebenen Fahrzeugen. In den vergangenen 12 Monaten wurden etwa
in Deutschland 35 Prozent mehr E-Autos und Plug-In Hybride verkauft.
Noch stärker stieg der Absatz in Singapur (241%) und den Niederlanden
(120%). Für den ADR werden regelmäßig rund 16.000 Verbraucher in 17
Ländern über die wichtigsten Automotive-Trends befragt.
Trotz dieser positiven Entwicklung ist der Anteil an elektrisch
angetriebenen Fahrzeugen im Gesamtmarkt nach wie vor gering: Führende
Automobilnationen rangieren noch im einstelligen Prozentbereich. So
machen E-Autos und Plug-In Hybride in China nur 5 Prozent, in
Deutschland 2,5 Prozent und in den USA 1,8% des Gesamtmarkts aus.
Infrastrukturausbau zu langsam
"Während die Hersteller Werke für E-Fahrzeuge hochfahren, sich
langfristig eine Versorgungssicherheit an Batterien sichern und sich
damit dem Wandel stellen, fehlt es immer noch an der notwendigen
Infrastruktur", sagt Wolfgang Bernhart, Partner von Roland Berger.
Spitzenreiter beim Ausbau der Ladeinfrastruktur sind die Niederlande
mit durchschnittlich 29,3 Ladestationen je 100 Km Straße. In China
sind es 8,3, in Deutschland 1,9 und in den USA gerade mal 0,3.
Die fehlende Infrastruktur ist auch ein entscheidender Hemmschuh
beim Umstieg im innerstädtischen Verkehr. So gaben beispielsweise 80
Prozent der befragten 18-29-jährigen Amerikaner und Chinesen an,
grundsätzlich Interesse am Kauf eines Elektrofahrzeugs zu haben.
"Immer mehr Städte regulieren den Verkehr und greifen zu drastischen
Mitteln wie Fahrverboten, um Umweltstandards einzuhalten", erklärt
Stefan Riederle, Co-Autor der Studie. "Dabei wären die Verbraucher
bereit umzusteigen."
Sinkende Preise für E-Autos
Dass die Bereitschaft der Verbraucher steigt, liegt an einer
gestiegenen Reichweite der Fahrzeuge sowie am breiteren Angebot der
Hersteller: Während Elektroautos im Jahr 2017 noch 10,8 Prozent am
gesamten Fahrzeugmodellportfolio ausmachten, sind es heute bereits
über 19 Prozent. Tendenz steigend. "Wir rechnen damit, dass die
Preise der E-Autos durch die Notwendigkeit zur Einhaltung von
Flottenemissionszielen attraktiver für die Kunden werden", stellt
Wolfgang Bernhart in Aussicht. "Dies wird der E-Mobilität sicherlich
einen weiteren Schwung verleihen."
Kommt die E-Mobilität richtig in Fahrt, profitieren auch die
Automobilhersteller. Denn noch ist die Marge pro verkauftem E-Auto
geringer als beim Verbrenner. Durch eine größere Nachfrage rechnen
sich spezielle E-Fahrzeug-Plattformen, wodurch die Kosten pro
Fahrzeug wiederum sinken. "Diese Entwicklung hilft nicht nur den
Herstellern", sagt Stefan Riederle. "E-Mobilität wird dadurch
preiswerter, was am Ende gut für die Umwelt ist."
Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen:
www.rolandberger.de/pressemitteilungen
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Datum: 10.10.2019 - 09:00 Uhr
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