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elumeo SE: Schmuckhändler stand vor Zahlungsunfähigkeit / Berliner Sparkasse wollte Multimillionen-Kredit nicht verlängern / Wachsende Skepsis bei elumeos Zulieferern / Aktionär fordert Sonderprüfer (FOTO)

ID: 1760689


(ots) -
Angesichts der jüngsten Enthüllungen über die Finanzlage des
deutschen Schmuckhandelskonzerns elumeo SE verstärkt der
Anker-Aktionär Ottoman Strategic Holdings (Suisse) S.A. erneut seine
Forderung nach einem Sonderprüfer, der die tatsächliche
wirtschaftliche Lage und die Entscheidungen des Managements unter
Verwaltungsratsvorsitzenden Wolfgang Boyé untersuchen soll. Nach
neuesten unternehmensinternen Informationen soll die elumeo SE kurz
vor der Zahlungsunfähigkeit gestanden sein, nachdem der
Hauptkreditgeber Berliner Sparkasse sich geweigert hatte, ein
millionenschweres Darlehen zur prolongieren. Inzwischen mehren sich
auch die skeptischen Stimmen von Zulieferern in Indien, die elumeo
nicht mehr als verlässlichen Handelspartner betrachten.

Im Zusammenhang mit dem wirtschaftlichen Niedergang der
elumeo-Tochter PWK Jewellery Company in Thailand und dem Verlust von
über 600 Arbeitsplätzen, ermitteln die Polizeibehörden in Thailand
gegen die elumeo-Manager Bernd Fischer, Wolfgang Boyé and Thomas
Jarmuske. Auch die Staatsanwaltschaft in Berlin ermittelte gegen die
drei Manager, stellte dann aber die Ermittlungen ein. Derzeit prüft
jedoch die Generalstaatsanwaltschaft, ob das Ermittlungsverfahrenen
gegen die elumeo-Manager wieder aufgenommen werden soll. Elumeo muss
sich außerdem mit einer Multi-Millionen-Klage im Zusammenhang mit der
PWK-Affäre auseinandersetzen. In der Klage werden die elumeo-Manager
beschuldigt, bei PWK Schmuckwaren im Wert von über 30 Millionen Euro
bestellt und auch erhalten zu haben, für die sie allerdings nur einen
Bruchteil der Summe bezahlt haben. Dies führte laut Klage
letztendlich zur Zahlungsunfähigkeit von PWK.

Inzwischen hat elumeo auch bei seinen Zulieferern von Schmuck und
Edelsteinen in Jaipur (Indien) massiv an Vertrauen verloren. Nachdem




elumeo SE seine schmuckherstellende Tochter PWK Jewellery Company in
Thailand an die Wand gefahren hatte, beschaffte sich der Berliner
Schmuckhandelskonzern nun Schmuckwaren und Edelsteine von Dritten,
darunter auch von Unternehmen in Jaipur (Indien). Dort allerdings
wächst angesichts der jüngsten Entwicklungen und Enthüllungen über
die wirtschaftliche Lage Skepsis gegenüber eluemo SE als
verlässlichen und liquiden Handelspartner. Diese Skepsis bekam der
strauchelnde CEO von elumeo, Ingo Stober, auf der vergangenen Hong
Kong Jewellery & Gem Fair auf seiner Suche nach Zulieferern massiv zu
spüren.

Im Sommer 2018 verschlechterte sich die Liquiditätslage sowohl bei
der Elumeo SE als auch bei der thailändischen PWK. Die Umsatzzahlen
brachen ein. Das elumeo-Management zeigte sich nicht in der Lage auch
nur annähernd so viele Schmuckstücke via TV und Internet zu
vertreiben wie prognostiziert. Ein durch die Berliner Sparkasse der
Elumeo SE gewährtes Millionen-Darlehen wurde seitens des
Kreditinstitutes zur Überraschung des elumeo-Managements nicht
verlängert. Das Unternehmen stand damit vor dem Aus.

Auch erwies sich angesichts der massiv sinkenden Umsätze der
elumeo SE, die weitaus weniger Schmuck über Vertriebskanäle wie
Juwelo TV verkauft als angekündigt, die Schmuckfertigungstochter PWK
Jewellery als Belastung für den Konzern, der das Unternehmen nun
gemeinsam mit den Arbeitern loswerden wollte. Dies war allerdings
nicht so einfach, da nach thailändischem Arbeitsrecht jeder
entlassene Mitarbeiter Anspruch auf eine gesetzliche Abfindung hat.
Angesichts der finanziell katastrophalen Situation und der drohenden
Insolvenz wollte elumeo diese Abfindungen für über 600 Mitarbeiter
vermeiden. Tatsächlich wies Bernd Fischer die PWK-Geschäftsführer
direkt an, "zu versuchen zu ermitteln, wie viel Personal/Kosten ohne
Abfindung reduziert werden könnten". Die Direktoren informierten
Fischer, dass dies in Thailand illegal sei. Unter den Mitarbeitern
der PWK Jewellery Company wird Bernd Fischer als "Architect of
Misery" bezeichnet.

Ein Kunstgriff, um die Bilanz der Elumeo SE zu verschönern, war
es, sich kurzerhand der hohen Schulden gegenüber der
(Enkel-)Tochtergesellschaft PWK zu entledigen. Dazu diente eine
zwischen dem (neu eingesetzten) Geschäftsführer der Silverline und
der Juwelo Deutsch-land GmbH (Juwelo - einer weiteren
Tochtergesellschaft der Elumeo SE) am 6.9.2018 vereinbarte
"Nachrangigkeitsabrede", die dazu führte, dass sämtliche über
Silverline weitergegebenen Forderungen der PWK an die Juwelo (bzw.
die Elumeo SE) konzernrechtlich auf unbestimmte Zeit nicht mehr
bedient zu werden brauchten.

Trotz der Nachrangigkeitsabrede, die dazu führte, dass nicht nur
alle alten Forderungen, sondern auch neu entstehende Forderungen der
PWK gegen die Firmen der Elumeo-Gruppe auf unabsehbare Zeit nicht
mehr bedient zu werden brauchten, bestellte am 17.9.2018 das
Verwaltungs-ratsmitglied Jarmuske für die Juwelo eine weitere
Schmucklieferung bei der PWK, die von Thailand aus am 24.9.2018 nach
Berlin geliefert und mit 347.408,78 Euro fakturiert wurden. Die
Schmucklieferung wurde durch die Juwelo in Empfang genommen, in der
Folge aber nicht bezahlt.

Rechtsanwalt Dr. Gerhard Strate dazu: "Dass es sich hierbei um
einen Betrug zum Nachteil der PWK handelt, liegt auf der Hand. Dass
diese Rechnung der PWK bis heute nicht bezahlt wurde, ist unstreitig.
Gegenteiliges behauptet auch nicht die Staatsanwaltschaft Berlin.

Die Ottoman Strategy Holdings weist darauf hin, dass sowohl das
Management von elumeo als auch Shareholder Frankfurt Performance
Management FPM unter Raik Hoffmann die Bestellung eines Sonderprüfers
in früheren Hauptversammlungen verhindert hatten, der das Geschäft
des Managements untersuchen sollte.



Pressekontakt:
Rechtsanwalt Roderich Schaetze
SWM Treuhand AG
Schäfflerstraße 8, 80333 München
phone: +49 89 2040026-20
e-mail:schaetze(at)schaetze.com

Original-Content von: Roderich Schätze, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 10.10.2019 - 08:53 Uhr
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