TÜV SÜD: Automatisiertes Fahren ist schon heute möglich
(ots) - Die automatisiert fahrenden öffentlichen Busse in
Bad Birnbach verbinden nun auch den Bahnhof in Leithen mit der
Innenstadt - ein großer Schritt für den ÖPNV in der Kurgemeinde und
ein weiterer Meilenstein für die Entwicklung des autonomen Fahrens.
An der Entwicklung und Zulassung des Busses sind die Experten von TÜV
SÜD vom Start weg maßgeblich beteiligt. Im Zentrum der
Entwicklungsarbeit steht die TÜV SÜD-Dienstleistung AV-Permit
(Automated Driving Vehicles). Mit dem Service-Paket begleiten die
Fachleute Kunden rund um den Globus durch den gesamten
Zulassungsprozess und beraten bereits in der frühen Planungsphase. Im
Fokus des AV-Permit: die Fahrzeug- und die Funktionale Sicherheit,
die Cybersecurity sowie die jeweiligen gesetzlichen Vorgaben für die
Zulassung automatisierter Fahrzeuge vor Ort. Mit dem ersten auf die
Straße gebrachten öffentlichen Bus hierzulande unterstreicht TÜV SÜD
seinen Führungsanspruch im Bereich der technischen Dienste und
Prüfstellen bei der Entwicklung des autonomen Fahrens insgesamt.
"Hier in Bad Birnbach kann jeder selbst erfahren, wie die
Mobilität von morgen aussieht, und sich davon überzeugen, dass
autonomes Fahren alltagstauglich funktioniert", sagt Patrick Fruth,
CEO der Division Mobility bei TÜV SÜD. "Mit unserem Servicepaket rund
um den AV-Permit haben wir den Prozess von Beginn an begleitet und
den Peoplemover gemeinsam mit den Partnern ioki, der Tochter der
Deutschen Bahn für innovative Mobilitätslösungen, der Deutschen Bahn
und dem Hersteller EasyMile sowie den Vertretern der Gemeinde Bad
Birnbach sicher zum ganz regulären Einsatz gebracht."
Gesetzliche Anforderungen kennen
Mit dem AV-Permit bringt TÜV SÜD seine breite internationale
Expertise als neutraler Partner während der Produktentwicklung und
der Dokumentation von automatisierten Fahrzeugen rund um den Globus
mit ein. Auf dem Programm stehen die Themen Vehicle Safety,
Functional Safety und Cybersecurity. Neben einer detaillierten und
tiefgreifenden Überprüfung der Dokumente gibt es Voruntersuchungen
und Fahrzeugtests. Dazu kommen umfangreiche dynamische Versuche, bei
denen Fahrfunktionen in unterschiedlichsten Situationen real und
simulationsgestützt getestet werden. Damit wird letztendlich
sichergestellt, dass das Fahrzeug stets sicher und vertrauenswürdig
reagiert.
Ein ausführlicher TÜV SÜD-Sicherheitsreport zur Gebrauchs- sowie
Funktionalen Sicherheit des Fahrzeugs schließt dann die
regulatorische Lücke für die Zulassung auf der Straße. Hier arbeiten
die Experten gemeinsam mit den zuständigen Behörden wie
Zulassungsbehörden rund um den Globus bereits seit Jahren erfolgreich
daran, die Marktzugänge für Fahrzeuge mit automatisierten
Fahrfunktionen zu erleichtern. Dazu gehört auch die Mitarbeit an
neuen international harmonisierten Standards und Regularien.
Netzwerke sichern
Entscheidender Sicherheitsaspekt gerade für vernetzte Fahrzeuge
sind die Cybersecurity und eine sichere Interaktion mit der
Infrastruktur. Auch in diesem sensiblen Punkt begleiten die TÜV SÜD-
Experten den gesamten Prozess der Entwicklung von Fahrzeugen und
Komponenten von Beginn an. Auf der Liste stehen umfangreiche
Bedrohungs- und Risikoanalysen auf der Basis international
anerkannter Industriestandards, Tests zur Effektivität eingesetzter
Schutzmechanismen sowie die intensive Beratung und Dokumentation. Am
Ende steht auch hier ein umfangreicher Sicherheitsreport, der die
aktuellsten Anforderungen und internationalen Best Practices erfüllt.
Zur Realisierung der zweiten Projektphase in Bad Birnbach wurde auf
eine intelligente Verkehrszeichenanlage zurückgegriffen, um ein
sicheres Operieren der automatisierten Fahrzeuge in komplexeren
Abschnitten der Strecke zu ermöglichen. Patrick Fruth: "Mit dem
AV-Permit haben wir ein Paket geschnürt, mit dem wir OEM sowie TIER
1/2 bei der Konzeption und Konstruktion automatisierter Fahrzeuge
ganz praktisch unterstützen können."
Marktzugänge erleichtern
TÜV SÜD begleitet von Beginn an die Entwicklung
hochautomatisierten Fahrens in den verschiedensten Bereichen. So
erarbeiten die Experten in Deutschland beispielsweise im
Forschungsverbund VVM (Verifikation/Validierung autonomer Systeme)
gemeinsam mit 22 Partnern rechtssichere und effiziente Verifikations-
und Validierungsmethoden für vollautomatisierte Fahrfunktionen in
autonomen Fahrzeugsystemen. Als Teil des Sonderausschusses
"Fahrerassistenzsysteme" des Bundesverkehrsministeriums gestalten sie
die Überarbeitung entsprechender Normen mit. TÜV SÜD entwickelt
gemeinsam mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche
Intelligenz (DFKI) einen "TÜV für Algorithmen", betreibt zusammen mit
dem Testfeldbetreiber für autonomes Fahren Baden-Württemberg und dem
Karlsruher Verkehrsverbund ein Testfeld für Unternehmen. Neben den
nationalen Gremienaktivitäten erarbeiten die Experten von TÜV SÜD als
Vertreter der CITA (dem internationalen Verband von
Prüforganisationen) harmonisierte regulatorische Anforderungen
innerhalb der Vereinten Nationen (UN).
Auch international beteiligt sich TÜV SÜD an vielen Projekten zur
Entwicklung des automatisierten Fahrens - etwa an CETRAN (Centre of
Excellence for Testing & Research of AVs) der Nanyang Technology
University in Singapur. TÜV SÜD-Experten sind am weltweit ersten
Standard TR68 für die Genehmigung von vollautomatisierten Fahrzeugen
in Singapur beteiligt und haben gemeinsam mit der Society of
Automotive Engineers International (SAE), dem China Automotive
Technology and Research Center (CATARC), dem Shanghai Intelligent
Automotive Center (SIAC) und International Transportation Innovation
Center (ITIC) eine internationale Allianz gegründet (Alliance for
Mobility Testing and Standardization - IAMTS), um global
standardisierte Testmethoden und einheitlich anerkannte Standards
rund um das automatisierte Fahren zu entwickeln und zu harmonisieren.
Zudem sind die Experten weltweit mit mehr als 40 Partnern aus
Industrie, Hochschulen und Gesetzgebern in gemeinsamen Projekten und
Kooperationen rund um das automatisierte und vernetzte Fahren aktiv.
Weitere Informationen unter www.tuev-sued.de.
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Datum: 07.10.2019 - 17:00 Uhr
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