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Kurioses in der Heimtierwelt: Was wir daraus für eine tiergerechte Heimtierhaltung lernen können

ID: 1757996


(ots) - Anlässlich des Welttierschutztages am 4. Oktober
verrät der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V.
(ZZF), welche verblüffenden Fähigkeiten Heimtiere besitzen.

1. Warum Ratten Verstecken spielen

Verstecken spielen ist nur etwas für Menschen? Weit gefehlt: Auch
Ratten finden Gefallen daran, wie Wissenschaftler kürzlich
herausfanden. Die Ratten lernten demnach nicht nur schnell die
Regeln, sondern seien auch in der Lage, im Laufe des Spiels
untereinander oder mit ihrer menschlichen Bezugsperson zwischen
Suchen und Verbergen umzuschalten, sich im Versteck leise zu
verhalten und immer neue Orte zu wählen. "Dass die Ratten nach
erfolgreichem Verstecken und Finden keine Futterbelohnung erhielten,
deutet darauf hin, dass es den Tieren um den reinen Spaßfaktor geht",
kommentiert der Biologe Dr. Stefan Karl Hetz, ZZF-Fachreferent für
Heimtiere. "Die Studie zeigt einmal mehr: Ratten sind soziale und
intelligente Tiere, die als Heimtier unbedingt auch Möglichkeiten zum
Klettern, Toben und Verstecken brauchen."

2. Warum sich einige Papageien beim Namen nennen

Seit den Veröffentlichungen über den Graupapagei "Alex" besteht
kein Zweifel mehr daran, dass diese Vogelgruppe bisher unbekannte
soziale Interaktionen und Lernverhaltensmuster zeigt, die teilweise
an das Verhalten von Menschenkindern erinnern. Eine Art von
südamerikanischen Sperlingspapageien, die auch als Heimtiere gehalten
wird, benutzt für die Kommunikation mit Artgenossen in einer Gruppe
jeweils unterschiedliche Rufe. Dass diese auch von den Adressaten
verstanden werden, konnten Forscher in einem Experiment zeigen: Die
Vögel, die mit dem Ruf "gemeint" waren, antworteten zuverlässig auf
die an sie gerichteten Rufe. "Die Forscher gingen davon aus, dass die
Tiere mit den individuellen Rufen in einer lauten Umgebung, wie sie




bei einer Gruppe von Papageien schon mal vorkommen kann, so etwas wie
einen Rufnamen benutzen. Solche Ergebnisse erinnern daran, dass diese
sozialen Tiere auf keinen Fall alleine zu halten sind", unterstreicht
Dr. Stefan Karl Hetz.

3. Warum bestimmte Frösche täglich aus der Haut fahren

Die Haut von tropischen Fröschen ist wasserdurchlässig und dadurch
immer feucht. Im feuchten, warmen Klima, in dem die Tiere leben,
begünstigt dies die Ansiedelung von Bakterien und Pilzen. Viele
Baumfrösche häuten sich deshalb täglich, meistens zu Beginn der
nächtlichen Aktivität, wenn die Temperatur niedriger und die
Luftfeuchte höher ist. "Die Tiere wischen mit den Hinter- und
Vorderbeinen die alte Haut vom Körper Richtung Kopf und fressen sie
anschließend als wichtigen Energielieferanten", erklärt Dr. Stefan
Karl Hetz. "Deshalb ist es so wichtig, im Terrarium immer auf eine
den Tieren zuträgliche Luftfeuchte zu achten."

4. Warum Spritzsalmler synchrone Saltos machen

Spritzsalmler sind kleine tropische Fische, die ihre Eier
außerhalb des Wassers und in der Natur an Pflanzenteilen und Blättern
ablegen. "Im Aquarium springt das Weibchen zusammen mit dem Männchen
an die Deckscheibe und legt nach einem perfekten synchronen Salto mit
dem Bauch nach oben innerhalb weniger Sekunden die Eier ab, die das
Männchen direkt besamt", so der Tierexperte. Die beiden Fische fallen
sofort wieder ins Wasser zurück. Das Männchen bleibt unter dem Gelege
stehen, spritzt mit den Flossen Wasser dagegen und hält es dadurch
feucht. Durch dieses Verhalten schützen die Tiere ihre Eier vor
Fressfeinden im Wasser. "Wer Fische hält, muss das Becken immer gut
abdecken. Sonst besteht die Gefahr, dass Spritzsalmler und viele
andere Fische aus dem Aquarium springen und sterben." Auf dem
ZZF-Ratgeberportal my-fish gibt es Fotos zu dieser interessanten
Fortpflanzungstechnik. Link:
https://my-fish.org/nachwuchs-im-groshandel-spritzsalmler/

5. Warum manche Sumpfschildkröten mehrere Monate unterm Eis
überwintern können

Sumpfschildkröten aus gemäßigten Klimazonen können als
wechselwarme Tiere den Stoffwechsel extrem reduzieren. Das Herz der
Tiere schlägt dann nur noch ein Mal pro Minute. Für die Atmung
brauchen sie keine Luft, die Haut im Bereich der Beine und des
Schwanzes reicht für die Sauerstoffaufnahme aus dem Wasser aus. Aber
auch ohne Sauerstoff können einige Sumpfschildkrötenarten mehrere
Monate überleben. Sie nutzen die Energiegewinnung durch Gärung. Die
entstehenden schädlichen Säuren kompensieren die Tiere dadurch, dass
sich ihr Panzer teilweise auflöst. "Besser ist es aber in jedem Fall,
die Tiere in sauerstoffreichem Wasser zu überwintern, weil sie
dadurch auch weniger Stress haben", weiß Dr. Stefan Karl Hetz.

Pressefoto etc.: https://www.zzf.de/presse/meldungen.html



Kontakt:

ZZF, Antje Schreiber
Tel. 0611 447553-14
presse(at)zzf.de

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Datum: 30.09.2019 - 13:00 Uhr
Sprache: Deutsch
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