Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten fordern: Wald- und Klimaschutz nicht Wirtschaftsinteressen opfern / Amazonas-Urwald wird für Soja-Plantagen und Viehzucht gerodet
(ots) -
- Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten fordern: Wald- und
Klimaschutz nicht Wirtschaftsinteressen opfern
- Amazonas-Urwald wird für Soja-Plantagen und Viehzucht gerodet
Für mehr Wald- und Klimaschutz und gegen Wirtschaftsabkommen auf
Kosten der Umwelt protestieren Greenpeace-Aktivistinnen und
-Aktivisten vor dem Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin. Die 50
Umweltschützerinnen und Umweltschützer haben einen verkohlten, sechs
Meter langen Tropenholzstamm aus dem Amazonas vor den Eingang des
Gebäudes gerollt - in unmittelbarer Nähe liegt das
Greenpeace-Aktionsschiff ''Beluga 2'' auf der Spree. Auf einem Banner
fordern die Aktivisten: "Keine Geschäfte mit Klimaverbrechern".
Vertreter der Deutschen Wirtschaft treffen sich dort derzeit mit dem
brasilianischen Umweltminister Ricardo Salles. Der Minister will für
das umstrittene Freihandelsabkommen zwischen der EU und den
Mercosur-Ländern Südamerikas werben. Das Abkommen soll der
brasilianischen Rindfleisch-Industrie den Zugang zum europäischen
Markt erleichtern. Im Gegenzug werden die Zölle für europäische Autos
und Autoteile aufgehoben. "Beide Wirtschaftszweige zerstören das
Klima. In Brasilien brennt der Urwald für mehr Rinderweiden und in
Deutschland sucht eine veraltete Autoindustrie nach neuen
Absatzmärkten für ihre CO2-Schleudern", sagt Jürgen Knirsch,
Handelsexperte von Greenpeace.
Deutsche Bundesregierung stellt Industrie-Interessen vor
Klimaschutz
BASF, Bayer, BMW, Volkswagen, Daimler, die Deutsche Bank, die
deutsche Zentralbank und andere Vertreter der deutschen Wirtschaft
investieren hohe Geldsummen in Brasilien. Unterstützt werden die
Konzerne dabei von der Bundesregierung, die das
Mercosur-Handelsabkommen ungeachtet der schädlichen Folgen für Umwelt
und Klima möglichst schnell verabschieden will. Kanzlerin Angela
Merkel hat sich in einem Brief an den EU-Kommissionspräsidenten
Jean-Claude Juncker massiv für den Export deutscher Autos mit
Verbrennungsmotoren nach Vorbild eines ''Autos für Kühe-Geschäft''
eingesetzt. Deutschland ist mit Verkäufen von über 2,1 Mrd. Euro in
2018 der größte Exporteur innerhalb der EU von Autos und Autoteilen
in die Mercosur-Staaten. Auch andere Teile der deutschen Wirtschaft,
wie der Maschinen- und Anlagenbau, die Hersteller elektrischer Geräte
und die chemische und pharmazeutische Industrie profitieren von den
mit dem Abkommen einhergehenden Zollsenkungen.
"Angesichts des Klimanotstandes muss auch die deutsche Wirtschaft
einen wirksamen Beitrag zum Erreichen der Pariser Klimaschutzziele
leisten. Die deutschen Unternehmen müssen nachhaltige Mobilitäts-,
Landwirtschafts- und Investitionsmodelle entwickeln, anstatt
weiterhin auf den Export klimaschädlicher Güter zu setzen", fordert
Knirsch.
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Datum: 30.09.2019 - 09:56 Uhr
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