Technologieforum diskutiert Perspektiven flüssiger Energie / Treibhausgasneutrale Kraft- und Brennstoffe (FOTO)
(ots) -
150 Experten aus Wissenschaft und Industrie diskutierten beim 3.
Technologieforum "Neue flüssige Energieträger" am 26. September in
Hamburg die Zukunft erneuerbarer Kraft- und Brennstoffe. Neben der
Vorstellung verschiedener Herstellungspfade stand dabei der künftige
Einsatz der Future Fuels in der Mobilität und der Wärmeversorgung im
Fokus.
"Wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, werden erneuerbare
flüssige Energieträger einen entscheiden Beitrag leisten müssen."
Diese Einschätzung bekräftigten Adrian Willig, Geschäftsführer des
Instituts für Wärme und Oeltechnik, sowie Dirk Claussen,
Geschäftsführer beim Mineralölwirtschaftsverband. Umso wichtiger sei
es, hier weitere Fortschritte zu erzielen. Beide befüllten während
der Veranstaltung einen Pkw mit einem klimaneutralen synthetischen
Kraftstoff (E-Fuel), der mittels Power-to-X-Verfahren aus "grünem"
Wasserstoff und recyceltem CO2 hergestellt wurde.
Beide waren sich einig: "Das Bekenntnis der Bundesregierung in den
Eckpunkten zum Klimaschutzprogram, die Entwicklung klimafreundlicher
Kraftstoffe aus Biomasse zu unterstützen und für die Entwicklung und
Produktion klimaneutraler Kraftstoffe, das heißt E-Fuels, die
geeigneten Rahmenbedingungen zu schaffen, ist ein Schritt in die
richtige Richtung. Jetzt kommt es darauf an, mit konkreten Maßnahmen
ein dauerhaft verlässliches Umfeld für die Markteinführung zu
schaffen - gerade auch für Investoren. An konkreten Maßnahmen zur
Stützung von synthetischen Energieträgern fehlt es aber in den
vorliegenden Beschlüssen weitgehend - ganz im Gegensatz zu den
vielfältigen und kostenträchtigen Förderungen elektrischer
Anwendungen. Hier muss für den jetzt anstehenden Gesetzentwurf
erheblich nachgearbeitet werden." Darüber, welche Bedingungen erfüllt
sein müssen, damit der Markteinstieg beziehungsweise der Ausbau von
erneuerbaren Kraft- und Brennstoffen erfolgreich gelingen kann, wurde
in Hamburg am Beispiel strombasierter Fuels von Vertretern
unterschiedlicher Power-to-X-Initiativen diskutiert.
Geschlossene Kreisläufe schonen das Klima
Kernelemente bei der Produktion erneuerbarer Kraft- und
Brennstoffe sind Herstellung und Einsatz von Wasserstoff und dessen
Kohlenstoffverbindungen in geschlossenen Kreisläufen. Die
unterschiedlichen Rohstoffoptionen und Herstellungsverfahren sowie
die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten zum Fahren, Fliegen und Heizen
wurden anhand konkreter Projekte vorgestellt. Dazu zählten zum
Beispiel das Projekt "REDIFUEL", bei dem es um die nachhaltige
Nutzung verschiedener biogener Rohstoffe zur Herstellung eines
erneuerbaren Diesel-Biokraftstoffs geht, und das Vorhaben
"KeroSyn100", in dem synthetisches Kerosin auf Methanolbasis
hergestellt wird. Fortschrittliche Biokraftstoffe aus Algen wurden
gleichfalls präsentiert.
Auch im Schiffsverkehr ist eine brennstoffseitige
Emissionsminderung ein immer wichtiger werdendes Thema. Dabei geht
es, neben der langfristigen CO2-Reduktion, aktuell auch um den
lokalen Schadstoffausstoß. In dem Projekt "MultiSchIBZ" werden dafür
Brennstoffzellen für die Bordstromerzeugung insbesondere im
Hafenbetrieb erprobt. Darüber hinaus war der Wärmemarkt ein wichtiger
Teil des Programms. Denn selbst wenn nach Einschätzung von Experten
ein erfolgreicher Markthochlauf synthetischer flüssiger Energieträger
im Verkehrssektor unverzichtbar ist: Die Vorteile der künftigen
Produkte könnten dann auch im Gebäudebereich eingesetzt werden.
Das 3. Technologieforum "Neue Flüssige Energieträger" wurde vom
Institut für Wärme und Oeltechnik (IWO), dem
Mineralölwirtschaftsverband (MWV), dem OWI Oel-Wärme-Institut sowie
der TEC4FUELS Gmbh veranstaltet.
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Datum: 26.09.2019 - 17:15 Uhr
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