Forschungsarbeit von Urologe der Asklepios Klinik Altona mit Maximilian Nitze-Preis ausgezeichnet (FOTO)
(ots) -
- Mit dem neuen Früherkennungstest auf Hodentumoren steigen die
Heilungschancen
- Der Preis ist die höchste wissenschaftliche Auszeichnung der DGU
Das Forschungsteam um Prof. Dr. med. Klaus-Peter Dieckmann,
Ärztlicher Leiter des Hodentumorzentrums Hamburg in der Asklepios
Klinik Altona, und Biologen der Universität Bremen wurde für die
langjährige Forschungsarbeit und die Entdeckung des Tumormarkers M371
für Hodenkrebs von der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) mit
dem Maximilian Nitze-Preis geehrt. Der Preis wird für herausragende
wissenschaftliche Leistungen in der experimentellen oder klinischen
Urologie vergeben.
Das Team mit dem Urologen Prof. Dr. med. Klaus-Peter Dieckmann hat
einen neuen Tumormarker für Hodenkrebs im Blut entdeckt und dessen
hohe Aussagekraft für Diagnostik, Therapie und Nachsorge in Studien
belegt. Bei Tumormarkern handelt es sich um messbare Substanzen, die
von Krebszellen in das Blut abgegeben werden und bei Krebs-Patienten
erhöht sind.
Der Hodenkrebs ist die häufigste Tumorerkrankung bei Männern
zwischen 20 und 40 Jahren, weshalb er auch als "der Krebs des jungen
Mannes" bezeichnet wird. Etwa 4000 Männer erkranken jährlich
deutschlandweit, allein in Hamburg sind es etwa 200 Männer pro Jahr.
Die Zahl der Erkrankungen steigt seit Jahren an. Der Grund dafür ist
nicht bekannt, vermutet werden aber Umwelteinflüsse.
Bereits 2012 konnte das Forschungsteam in einer Vorstudie über den
neuen Tumormarker bei Hodentumoren berichten. Das Ergebnis
mehrjähriger Folgestudien ist nun ein Verfahren zur sicheren
Bestimmung dieses Markers. Die Urologen um Dieckmann konnten zeigen,
dass bereits sehr kleine Tumoren von weniger als 1cm Durchmesser den
Signalstoff M371 abgeben. "Dies ist ein großer Fortschritt", so
Dieckmann, "denn der M371 Test ist bei mehr als 90% aller
Hodentumoren anwendbar. Die bisherigen Markerstoffe sind nur bei etwa
50% aller Patienten ausgeprägt. Der neue Test hilft bei der
Früherkennung, bei der Ausbreitungsdiagnostik, bei der Überprüfung
des Therapieerfolges und vor allem bei der Früherkennung von
Rückfällen. Wir denken auch, dass bei der Nachsorge viele der
schädlichen, belastenden und teuren Röntgenuntersuchungen mit dem
Test nicht mehr nötig sind."
In der Urologie der Asklepios Klinik Altona behandeln Prof. Dr.
Dieckmann und das Team des Hodentumorzentrums jährlich etwa 80-100
Patienten mit allen Stadien des Hodenkrebses, wobei alle
Chemotherapien und alle operativen Eingriffe hier durchgeführt
werden. Nach dem Erfolg, über den auch das renommierte amerikanische
"Journal of Clinical Oncology" ausführlich berichtet hat, arbeitet
das Forschungsteam zusammen mit Biologen der Universität Bremen nun
daran, für die praktische Anwendung einen sogenannten "Labor-Kit" zu
erstellen, der dann bei Hodenkrebs-Patienten im klinischen Alltag
anwendbar ist. Dies wird voraussichtlich im Laufe des nächsten Jahres
so weit sein.
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Datum: 25.09.2019 - 13:35 Uhr
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