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Ratgeber: So sparen Verbraucher bei freiverkäuflichen Medikamenten

ID: 1753967


(ots) - Gesundheit wird teurer - zumindest, wenn man den
Zahlen des Statistischen Bundesamts folgt. 4.544 Euro gaben die
Deutschen 2017 pro Kopf für ihre Gesundheit aus und 693 Euro alleine
für Arzneimittel - 2,5 Prozent (16 Euro) mehr als noch im Jahr zuvor.
Dabei ist es recht leicht, beim Kauf von Medikamenten zu sparen. Da
meist mehrere Anbieter Medikamente mit dem gleichen Wirkstoff
anbieten, unterscheiden sich die Preise deutlich. 49,85 Prozent
(10,14 Euro) können Verbraucher sparen, wenn sie statt des teuersten
das günstigste Präparat kaufen. Dies zeigt eine Stichprobe des
Verbraucherforums mydealz.

Jeder kennt Aspirin. 1899 von Bayer patentiert, war Aspirin lange
Zeit weltweit das Mittel gegen Schmerzen und Fieber. Und auch wenn,
laut einer IMS-Health-Studie, inzwischen immer mehr Verbraucher ihre
kleinen Wehwehchen mit Ibuprofen behandeln, ist Aspirin unverändert
einer der Umsatzgaranten von Bayer. Dies liegt am Image von Aspirin,
das Bayer seit dem Verkaufsstart vor 120 Jahren gekonnt aufgebaut
hat: Wie der Fön für Haartrockner und das Tempo für Taschentücher
steht Aspirin als Synonym für Schmerztabletten mit dem Wirkstoff
Acetylsalicylsäure (kurz: ASS).

Dabei gibt es längst auch günstigere Alternativen mit dem gleichen
Wirkstoff. Bei seiner Stichprobe fand das Verbraucherforum mydealz
neben Bayer auch vier andere Anbieter, die Schmerztabletten mit dem
Wirkstoff ASS verkauften: 1A Pharma, Hexal, Ratiopharm und die
Togal-Werk AG. Der teuerste Anbieter von ihnen war Togal. Zwanzig
Brausetabletten "Togal Kopfschmerzbrause + Vitamin C" kosteten bei
der Stichprobe 4,50 Euro. "Hexal ASS + C Brausetabletten" waren
besonders preiswert. Sie kosteten in der gleichen Packungsgröße beim
günstigsten Händler nur 2,56 Euro. Das Originalpräparat von Bayer war
indes vergleichsweis teuer: Für zwanzig Brausetabletten hätten die




Tester von mydealz im günstigsten Fall 5,65 Euro bezahlt - also 3,09
Euro mehr.

Bis zu 25 verschiedene Medikamente pro Wirkstoff

Dass Bayers Aspirin keine Ausnahme, sondern die Regel ist, macht
ein Blick auf die übrigen 99 freiverkäuflichen Wirkstoffe sichtbar,
die mydealz für seine Stichprobe zufällig ausgewählt hat. Von der 9,
12-Linolsäure bis hin zum Zinkoxid haben die Tester hierbei jeweils
die Preise für Medikamente mit dem gleichen Wirkstoff, der gleichen
Packungsgröße, der gleichen Darreichungsform und dem gleichen zu
behandelnden Krankheitsbild verglichen. Nur in sechs von hundert
Fällen konnten sie dabei kein Alternativ-Präparat finden. Sonst
hätten sie aber die Wahl zwischen durchschnittlich 6,16 verschiedenen
Präparaten gehabt. In der Spitze, im Fall des Wirkstoffs Ibuprofen,
fanden sich sogar 25 verschiedene Anbieter, die eine Packung mit
zwanzig Filmtabletten verkauften - für Preise zwischen 1,04 Euro
(Abz-Pharma) und 4,68 Euro (Fair-Med Healthcare).

Die bloßen Zahlen zeigen: Zwei Merkmale kennzeichnen den Markt für
Arzneimittel. Er ist einerseits sehr stark standardisiert,
andererseits hart umkämpft. Beides hat rechtliche Ursachen.
Forschende Pharmaunternehmen, die neue Medikamente entwickeln und
patentieren lassen, dürfen diese zunächst exklusiv vermarkten. Nach
zwanzig Jahren läuft der Patentschutz jedoch ab. Dann steht es allen
Unternehmen frei, das gleiche Präparat nach dem ursprünglich
geschützten Verfahren herzustellen und zu verkaufen. Einzige
Bedingung: So genannte "Generika" dürfen in ihrer Bioverfügbarkeit,
also in ihrer Wirkkraft, nicht mehr als 80 bis 125 Prozent vom
Originalpräparat abweichen. Weil die für die Zulassung nötigen
"Bioäquivalenzstudien" sehr viel günstiger sind als die grundlegende
Forschung, können Anbieter von Generika die Preise von
Originalpräparaten oft deutlich unterbieten. Zusätzlich sinken die
Preise für Arzneimittel dadurch, dass oft mehrere Generika-Anbieter
miteinander um Marktanteile ringen.

Preisvorteile zwischen null und 94 Prozent

Verbraucher können vom regen Wettbewerb auf dem Markt für
Arzneimittel profitieren. Wie stark die Preisdifferenz zwischen
einzelnen Anbietern letztlich ausfällt, hängt allerdings stark vom
Wirkstoff ab. Bei der Stichprobe betrug der durchschnittliche
Preisvorteil zwischen dem günstigsten und teuersten Präparat 49,85
Prozent beziehungsweise 10,14 Euro. Hinter diesem rechnerischen
Mittelwert verbargen sich jedoch große Unterschiede.

Für sechs Wirkstoffe konnten die Tester von mydealz jeweils -
zumindest in der gewünschten Packungsgröße und Darreichungsform -
keine Alternativen finden: Für die Wirkstoffe Benzethoniumchlorid,
Dimetinden, Enterococcus faecalis-Autolysat, Hexamidin, Hexetidin und
Salicylsäure fand sich jeweils nur ein Präparat.

Jeweils rund neunzig Prozent hätten Verbraucher bei den drei
Wirkstoffen Omega-3-Fettsäure (88,80 Prozent), Cetirizin
dihydrochlorid (90,99 Prozent), und Paracetamol (94,05 Prozent)
sparen können. Für sechzig Kapseln mit dem Nahrungsergänzungsmittel
Omega-3-Fettsäure hätten die Tester im günstigsten Fall 2,79 Euro
("Gehe Balance Omega 3 Kapseln Vitamin E") und im teuersten Fall
24,90 Euro ("Silbertau 60 Krill Öl Omega-3 Fettsäure Kapseln")
gezahlt. 100 Tabletten des Antiallergikums Cetirizin dihydrochlorid
kosteten zwischen 4,25 Euro ("Cetirizin Vividrin 10 mg") und 47,19
Euro ("Aca Müller Zyrtec"). Und zwanzig Kapseln mit dem
schmerzstillenden Wirkstoff Paracetamol kosteten zwischen 33 Cent
("1A Pharma Paracetamol 500") und 5,55 Euro ("Pfizer Spalt
Kopfschmerz").

Preisvergleichsportale wie Medizinfuchs.de oder Idealo helfen bei
der Suche

Die Beispiele zeigen: Wer nicht das erstbeste Präparat kauft,
sondern die Preise verschiedener Anbieter und Händler vergleicht,
kann sparen. Preisvergleichsportale helfen, das günstigste Präparat
zu finden. Mit Billiger.de, Geizhals oder dem auf den
Arzneimittelbereich spezialisierten Portal Medipreis.de können
Verbraucher den günstigsten Anbieter finden, wenn sie bereits wissen,
welches Medikament sie kaufen möchten.

Noch einen Schritt weiter gehen die Preisvergleichsportale Idealo
und Medizinfuchs.de. Bei beiden können Verbraucher auch nach
Wirkstoffen suchen oder nach den zu behandelnden Krankheiten
beziehungsweise Symptomen suchen, um passende Medikamente zu finden.
Während Idealo sich hierbei genauso wie Billiger.de und Geizhals auf
freiverkäufliche Medikamente beschränkt, lassen sich mit
Medizinfuchs.de genauso wie mit Medipreis.de auch die Preise für
verschreibungspflichtige Arzneimittel vergleichen.

"Aut idem"-Regel und Rabattverträge bei verschreibungspflichtigen
Arzneimitteln

Aktiv müssen Verbraucher allerdings nur bei Medikamenten die
Preise vergleichen, die ihr Arzt ihnen nicht verschrieben hat. Für
rezeptpflichtige Medikamente hat der Gesetzgeber ein System
entwickelt, mit dem gesetzliche Krankenkassen und ihre Versicherten
sparen können: Auf Kassenrezepten finden sich - anders als auf
Privatrezepten - immer drei Kästchen mit dem lateinischen Hinweis
"aut idem" ("oder das Gleiche"). Kreuzt der Arzt diesen Hinweis nicht
durch, sind Apotheker nach § 129 SGB V gehalten, ihren Patienten
jeweils das günstigste Medikament mit dem verordneten Wirkstoff zu
verkaufen.

Durch Rabattverträge mit Pharmaunternehmen senken gesetzliche
Krankenkassen ihre Ausgaben für Arzneimittel zusätzlich:
Krankenkassen verpflichten sich mit diesen Verträgen dazu,
ausschließlich ein bestimmtes Medikament abzunehmen.
Pharmaunternehmen gewähren ihnen im Gegenzug Rabatte, die sich für
sie dank des zu erwartenden höheren Absatzes rechnen und von denen
Verbraucher auch direkt profitieren: Bei jedem
verschreibungspflichtigen Medikament müssen sie zehn Prozent
zuzahlen, mindestens aber fünf und höchstens zehn Euro.

Um ein verordnetes Medikament gegen ein günstigeres austauschen zu
können, müssen neben dem Wirkstoff allerdings auch die Dosierung,
Packungsgröße und der Indikationsbereich, also das Krankheitsbild
übereinstimmen. Zudem muss sich die Arzneiform ähneln. Filmtabletten
können also nicht gegen eine Salbe ausgetauscht werden. Bei
verschreibungspflichtigen Medikamenten achten die Apotheker auf die
Einhaltung dieser Regeln. Bei nur apothekenpflichtigen oder sogar
freiverkäuflichen Medikamenten müssen Verbraucher hierauf aber selber
achten und im Zweifelsfall ihren Arzt oder Apotheker fragen.

-- Infografik: Infografiken zur freien redaktionellen Verwendung
in 72 und 300 dpi finden Sie hier: https://mdz.me/infografikenarznei

-- Rohdaten:

Die Ergebnisse der Stichprobe finden Sie hier:
https://mdz.me/arzneidaten

-- Quellen:

Statistisches Bundesamt, "Gesundheitsausgaben im Jahr 2017: +4,7
%" http://ots.de/QGaIx4

Frankfurter Allgemeine Zeitung, "Alltägliches Doping mit
Ibuprofen": http://ots.de/sd49w8

-- Hinweis zur Methodik:

Die obenstehenden Resultate sind das Ergebnis einer Stichprobe,
die das Verbraucherforum mydealz.de im Zeitraum vom 26. bis zum 29.
August 2019 durchgeführt hat. Für 100 verschiedene, nicht
verschreibungspflichtige Wirkstoffe hat mydealz die verfügbaren
Präparate sowie deren Preise mithilfe der Preisvergleichsportale
Idealo und Medizinfuchs.de ermittelt. Verglichen wurden hierbei - dem
"Aut idem"-Prinzip folgend - ausschließlich die Preise von
Medikamenten mit dem gleichen Wirkstoff, der gleichen Dosierung und
Packungsgröße sowie dem gleichen Indikationsbereich und der gleichen
Arzneiform. In die Stichprobe eingeflossen ist hierbei
händlerübergreifend jeweils der günstigste Preis.

-- Über mydealz (www.mydealz.de):

mydealz wurde im Jahr 2007 von Fabian Spielberger als Blog
gegründet und ist heute mit 50,9 Millionen Kontakten pro Monat die
größte Social-Shopping-Plattform. 6,7 Millionen Konsumenten (Unique
User) nutzen mydealz jeden Monat, um Angebote einzustellen, zu
diskutieren und zu bewerten und so Produkte zu den besten Konditionen
am Markt zu finden. Seit 2014 ist mydealz Teil der Pepper.com-Gruppe,
die als weltweit größte Shopping-Community neben Deutschland auch in
Brasilien, Frankreich, Großbritannien, Indien, Mexiko, den
Niederlanden, Österreich, Polen, Russland und Spanien betreibt.
Monatliche nutzen 25 Millionen Verbraucher die zwölf
Pepper-Plattformen, um sich über aktuelle Angebote auszutauschen und
12.000 Kaufentscheidungen pro Minute zu treffen.

-- Eine kurze Bitte zum Schluss

Wir freuen uns immer sehr, wenn die von uns geteilten
Informationen auch für Sie relevant sind, möchten Sie jedoch höflich
bitten, auf die richtige Schreibweise unseres Namens zu achten.
Schreibweisen wie "myDealz" oder "MyDealz" sind veraltet. Wir selber
schreiben unseren Namen seit mehreren Monaten komplett in
Kleinbuchstaben: "mydealz". Vielen Dank für Ihr Verständnis.



Pressekontakt:
Pepper Media Holding GmbH
Michael Hensch
Public Relations & Communications Manager
E-Mail: michael(at)pepper.com
Telefon: +49 176 633 47 407
Newsroom: https://pepper.pr.co

Original-Content von: Pepper Media Holding GmbH, übermittelt durch news aktuell


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Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 17.09.2019 - 10:30 Uhr
Sprache: Deutsch
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