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World Payments Report 2019: Boom bei bargeldlosen Zahlungen / In Deutschland stieg die Anzahl der bargeldlosen Zahlungen um durchschnittlich 3,1 Prozent aufüber 21,1 Milliarden Transaktionen (FOTO)

ID: 1753850


(ots) -
Während der globale Boom bei bargeldlosen Transaktionen und der
Wettbewerb florieren, zögern viele Banken vor dem
Open-Banking-Konzept, welches auf Datenaustausch,
Ökosystem-Partnerschaften und offenen Plattformen beruht. Sie sehen
Open Banking als Herausforderung und gleichzeitig als Notwendigkeit
an, um Kunden langfristig zu binden und das Kundenerlebnis zu
steigern. Das geht aus dem World Payments Report 2019 von Capgemini
hervor, der das bargeldlose Transaktionsvolumen, regulatorische und
branchenspezifische Initiativen sowie die digitale Transformation auf
dem globalen Zahlungsverkehrsmarkt verfolgt und analysiert.

Der Bericht stellt fest, dass das Transaktionsvolumen von
bargeldlosen Zahlungen rasant zunimmt, insbesondere in den sich
entwickelnden Märkten Asiens (32 Prozent Wachstum). Es wird erwartet,
dass bis 2022 weltweit 1.046 Milliarden bargeldlose Zahlungen
durchgeführt werden, was einer durchschnittlich jährlichen
Wachstumsrate von 14 Prozent entspricht. In einem von Innovation
geprägten Markt sind viele etablierte Kreditunternehmen eher
zurückhaltend als optimistisch, was das Tempo und die Richtung des
Wandels betrifft. Sie verweisen zwar auf die Bedrohung durch
BigTechs, gehen aber Open-Banking-Initiativen nur in dem von
Aufsichtsbehörden vorgeschriebenen Rahmen an, anstatt sie als Chance
zur Differenzierung, Kundenbindung und Marktführerschaft zu sehen.

Das Wachstum der bargeldlosen Zahlungen wird in die Höhe schnellen

Der bargeldlose Zahlungsverkehr wird in den sich entwickelnden
Märkte voraussichtlich am stärksten wachsen. Hier geht man zwischen
2017 und 2022 von einem durchschnittlich jährlichen Wachstum von 23,5
Prozent aus. Diese Regionen werden die globale
Zahlungsverkehrslandschaft zukünftig in Bezug auf Innovation,
Transaktionskapazität und Branchentrends bestimmen und prägen.





- Im Jahr 2017 trugen die aufstrebenden Märkte 35 Prozent zum
weltweiten Wachstum der bargeldlosen Zahlungen bei. Ein Anteil,
der in den kommenden Jahren voraussichtlich auf 50 Prozent
steigen wird. Vor allem in Russland nahmen 2017 diese
Transaktionen um 40 Prozent zu, in Indien um 39 Prozent und in
China um 35 Prozent.

- Im Gegensatz dazu verzeichneten die reifen Märkte einschließlich
Asien-Pazifik, Europa und Nordamerika eine stetigere
Wachstumsrate von sieben Prozent. Weltweit stiegen die
bargeldlosen Transaktionen von 2016 bis 2017 um 12 Prozent auf
539 Milliarden.

- In Deutschland wuchs das Volumen der bargeldlosen Zahlungen von
2016 auf 2017 um 3,1 Prozent auf insgesamt über 21,1 Milliarden
Transaktionen. Den größten Anteil davon hat das
Lastschriftverfahren mit 10,3 Milliarden.

- Debitkarten waren weltweit das am schnellsten wachsende
bargeldlose Zahlungsinstrument, mit einem Anstieg der
Transaktionen um 17 Prozent im Jahr 2017, vor Kreditkarten (11
Prozent) und Überweisungen (10 Prozent).

Zurückhaltung gegenüber Open Banking und neuem Wettbewerb

Neue Marktteilnehmer und Technologien gestalten die
Zahlungsverkehrslandschaft immer komplexer und volatiler. Auch wenn
die anspruchsvolle Erwartungshaltung von Kunden und die
regulatorischen Anforderungen Banken dazu zwingen, ihre
Geschäftsmodelle für den Zahlungsverkehr weiterzuentwickeln,
reagieren viele eher zurückhaltend gegenüber Veränderungen.

- Weniger als die Hälfte (48 Prozent) der befragten Personen gaben
an, dass sie zukünftig offene APIs verwenden wollen, die über
das vorgeschriebene Maß hinausgehen.

- Eine klare Mehrheit (63 Prozent) benannte konkurrierende
BigTechs, die durch ihre Reichweite, ihren Markenwert, ihre
Kundenloyalität, ihr großartiges Kundenerlebnis und schließlich
ihre Zahlungsinfrastruktur eine bedeutende Bedrohung darstellen.

Obwohl sich die Banken allmählich, wenn auch zu langsam, auf einen
offeneren, datengesteuerten und Cloud-basierten Ansatz zubewegen,
stehen sie einem vollumfänglichen Open-Banking-Ansatz eher
widerwillig gegenüber. 90 Prozent sehen ökosystembasierte
Geschäftsmodelle als Schlüssel zum langfristigen Erfolg, aber nur 44
Prozent zeigten Interesse am Aufbau und der Orchestrierung eines
eigenen Ökosystems.

Veränderungen werden nur langsam umgesetzt

Der Wandel zu einem konvergierten Zahlungsverkehrs-Ökosystem wurde
zum Teil durch regulatorische Änderungen mit Schwerpunkt auf
Standardisierung und Interoperabilität vorangetrieben. Dazu gehören
eine gemeinsame digitale Identitätsplattform,
Interoperabilitätsrichtlinien und die Abwicklung von
Echtzeit-Zahlungen.

Die meisten Maßnahmen zur digitalen Transformation resultieren bei
60 Prozent der Banken aus gesetzlich zwingenden Vorgaben. APIs, die
über die regulatorischen Mindestanforderungen hinausgehen, wurden
bisher eher langsam eingeführt: Die Mehrheit der Banken hat nicht
vor, APIs einzuführen, die Daten zu beispielsweise bedingte Zahlungen
(53 Prozent) oder zum Filial-/Geldautomat-Standort (67 Prozent)
enthalten. In der Regel entscheiden sich die Banken dagegen, Daten zu
teilen, wenn sie nicht dazu verpflichtet sind. Die offene API wird
eher zur Einhaltung gesetzlicher Vorschriften vorgewiesen, als sie
als Wachstumschance anzusehen.

"Während sich die weltweite Zahlungsverkehrslandschaft weiter
entwickelt, sind nicht alle mit dem Tempo und der Richtung des
Wandels zufrieden", sagte Christian Drevenstedt, Experte für den
Zahlungsverkehr bei Capgemini in Deutschland. "Den Banken ist
durchaus bewusst, dass ein ökosystembasiertes Modell notwendig ist,
um den Kundenanforderungen gerecht zu werden und in einer
wettbewerbsorientierten Landschaft erfolgreich zu sein. Wir ermutigen
die etablierten Banken, Quick-Win-Lösungen in Betracht zu ziehen, die
sie für den Zukunftsmarkt positionieren, wie zum Beispiel die
Implementierung einer Mikroservice-Architektur, um die Grenzen ihrer
bestehenden IT-Infrastruktur zu umgehen."

Methodik der Studie

Der World Payments Report 2019 umfasst das Payments Open Banking
Assessment, das den Stand des Open Banking aus Zahlungssicht in 18
Märkten darstellt. Unterstützt wurde dies durch Primärforschung
einschließlich einer Online-Umfrage, die im Juni 2019 an die
Branchenteilnehmer bei Banken, Nichtbanken und
Finanzdienstleistungsinstituten sowie Unternehmen verteilt wurde.
Darüber hinaus wurden Interviews mit Führungskräften durchgeführt.

Über Capgemini

Capgemini ist einer der weltweit führenden Anbieter von
Management- und IT-Beratung, Technologie-Services und Digitaler
Transformation. Als ein Wegbereiter für Innovation unterstützt das
Unternehmen seine Kunden bei deren komplexen Herausforderungen rund
um Cloud, Digital und Plattformen. Auf dem Fundament von 50 Jahren
Erfahrung und umfangreichem branchenspezifischen Know-how hilft
Capgemini seinen Kunden, ihre Geschäftsziele zu erreichen. Hierfür
steht ein komplettes Leistungsspektrum von der Strategieentwicklung
bis zum Geschäftsbetrieb zur Verfügung. Capgemini ist überzeugt
davon, dass der geschäftliche Wert von Technologie durch Menschen
entsteht. Die Gruppe ist ein multikulturelles Unternehmen mit über
200.000 Mitarbeitern in mehr als 40 Ländern, das 2018 einen Umsatz
von 13,2 Milliarden Euro erwirtschaftet hat. Mehr unter
www.capgemini.com/de. People matter, results count.



Pressekontakt:
Capgemini:

Barbara Schaffrath
Tel.: +49 69 9515-1246
E-Mail: barbara.schaffrath(at)capgemini.com
www.twitter.com/CapgeminiDE

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Datum: 17.09.2019 - 09:04 Uhr
Sprache: Deutsch
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