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Überprüfung der Ökobilanz zu Fruchtsaftverpackungen erforderlich /
Grundsätzliche Änderung der Studienergebnisse nicht zu erwarten

ID: 1752531


(ots) - Im Juli 2019 wurde eine Ökobilanz zu Milch-und
Fruchtsaftverpackungen vorgestellt, die vom Institut für Energie und
Umweltforschung Heidelberg (ifeu) erstellt wurde. Nachdem Verbände
der Glas- und Fruchtsaftindustrie sowie des Getränkefachgroßhandels
Zweifel an den nach ihrer Einschätzung zu hohen Transportdistanzen
von Mehrwegflaschen angemeldet haben, wurden die Distributionsmodelle
nochmals überprüft. Dabei wurde festgestellt, dass Daten eines
externen Fachgutachtens fehlerhaft übernommen wurden. Fragen zur
Distributionsstruktur und der Zuordnung von Abfüllmengen konnten
darüber hinaus nicht abschließend geklärt werden. In einer
Stellungnahme des ifeu-Instituts heißt es dazu: "Von daher bedarf die
Ableitung der Distributionsstruktur im Getränkesegment Säfte und
Nektare einer tiefergehenden Analyse, die eine aktive Mitwirkung der
betroffenen Wirtschaftsbeteiligten erfordert."

Fruchtsaft ist neben Frischmilch und H-Milch einer von drei
Getränkebereichen, die im Rahmen der Studie untersucht wurden.
Auftraggeber war der Fachverband Kartonverpackungen für flüssige
Nahrungsmittel e.V. (FKN). Es handelt sich um die erste Ökobilanz,
die nach den neuen Anforderungen des Umweltbundesamtes (UBA) erstellt
wurde. Darin wird dem Getränkekarton bei Milch eine deutliche
ökologische Überlegenheit im Vergleich zu allen konkurrierenden
Mehrweg- und Einwegalternativen und bei Fruchtsaft eine ökologische
Gleichwertigkeit mit Mehrweg-Glas attestiert.

Eine grundsätzliche Änderung der Studienergebnisse ist nach ersten
Berechnungen des ifeu-Instituts selbst dann nicht zu erwarten, wenn
mit halbierten Mehrweg-Transportentfernungen gerechnet würde.
Allerdings würde sich der bislang deutliche Vorteil des
Getränkekartons bei Saft in der Kategorie Klimaschutz verkleinern.
Bei Milch ist der Vorsprung des Getränkekartons in nahezu allen




Wirkungskategorien gegenüber Mehrweg und PET-Einwegflaschen so groß,
dass sich an dem Befund nichts ändern wird.

Bis belastbare Daten zu Transportentfernungen vorliegen, wird der
FKN die Ergebnisse des ökobilanziellen Vergleichs zwischen der
Fruchtsaft-Mehrwegflasche und dem Getränkekarton nicht weiter
kommunizieren.

Hintergrund:

Der Abschlussbericht zum "Ökobilanziellen Vergleich von
Getränkeverbundkartons mit PET-Einweg- und Glas-Mehrwegflaschen in
den Getränkesegmenten Saft/Nektar, H-Milch und Frischmilch" wurde vom
IFEU Institut, Heidelberg, im Auftrag des FKN erstellt. Er bildet die
durchschnittlichen deutschen Verhältnisse aller marktrelevanten
Verpackungen im Referenzzeitraum 2015 - 2017 ab und ist nicht auf
andere Getränkesegmente und einzelne Verpackungen übertragbar. Ein
kritischer Gutachterkreis unter Vorsitz des Öko-Instituts hat die
Konformität der Studie mit den Anforderungen der ISO-Normenreihe
14040-44 bestätigt. Darüber hinaus handelt es sich um die erste
Verpackungsökobilanz, die nach den neuen Mindestanforderungen des
Umweltbundesamtes (UBA) erstellt wurde. Das Bundesumweltministerium
hat erklärt, dass es nicht Aufgabe des Staates sein könne, in
regelmäßiger Folge Ökobilanzen erstellen zu lassen. Hier sei vor
allem die betroffene Wirtschaft in der Pflicht. Aufgrund des
Pilotcharakters der Studie war das UBA von Beginn an
prozessbegleitend eingebunden. Die UBA-Mindestanforderungen wurden in
einem transparenten Verfahren unter Beteiligung von Wirtschafts- und
Umweltverbänden entwickelt. Nach dreijähriger Forschungsarbeit sowie
intensiven Diskussionen hat das UBA im Februar 2016 das
Abschlussdokument veröffentlicht (UBA-Texte 19/2016). Dort sind
verbindliche Verfahrensregeln festgelegt, die es ermöglichen,
überprüfbare Bilanzen zu erarbeiten, die dem Stand der Wissenschaft
entsprechen.

Zum FKN:

Der FKN mit Sitz in Berlin vertritt die gemeinsamen Interessen der
Hersteller von Getränkekartons. Mitglieder des Verbandes sind die
Firmen Tetra Pak GmbH, SIG Combibloc GmbH und Elopak GmbH. Sie
repräsentieren ca. 95% des deutschen Marktes. Der FKN hat zwei
Tochtergesellschaften: Die ReCarton GmbH kümmert sich seit Anfang der
1990er-Jahre um die Organisation des Recyclings gebrauchter
Getränkekartons aus dem Dualen System. Aus den Papierfasern werden
unterschiedliche Verpackungspapiere hergestellt. Die Palurec GmbH
baut derzeit eine Recyclinganlage zur stofflichen Verwertung der
Kunststoff-Aluminium-Reststoffe, die nach Abtrennung der Papierfasern
anfallen.



Pressekontakt:
Michael Kleene
030-2091475 22
m.kleene(at)getraenkekarton.de

Original-Content von: Fachverband Kartonverpackung für flüssige Nahrungsmittel e.V., übermittelt durch news aktuell


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Datum: 11.09.2019 - 17:19 Uhr
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