Bei Menschen unter 75 Jahren hätten in der EU zwei von drei Sterbefällen vermieden werden können
(ots) - Im Jahr 2016 starben in der Europäischen Union
(EU) rund 1,7 Millionen Menschen im Alter von unter 75 Jahren. Nach
der kürzlich erarbeiteten Eurostat-OECD-Liste vermeidbarer Todesfälle
können rund 1,2 Mio. dieser Todesfälle als vorzeitig betrachtet
werden. Davon hätten 741 000 Todesfälle durch wirksame öffentliche
Gesundheitsmaßnahmen und 422 000 Todesfälle durch rechtzeitige und
wirksame Gesundheitsfürsorge vermieden werden können.
Auf Herzinfarkte (174 000 Todesfälle), Luftröhren-, Bronchial- und
Lungenkrebs (168 000) sowie Schlaganfälle (87 000) entfiel insgesamt
mehr als ein Drittel (37%) aller vermeidbaren Todesfälle bei Menschen
im Alter von unter 75 Jahren. Gegenüber 2011 ging der Anteil der
vermeidbaren Todesfälle an den Todesfällen insgesamt um 1,7
Prozentpunkte zurück (von 69,7% aller Todesfälle im Jahr 2011 auf
68,0% im Jahr 2016).
Der Anteil potenziell vermeidbarer Todesfälle durch wirksame
öffentliche Gesundheitsmaßnahmen an allen Todesfällen von Personen im
Alter von weniger als 75 Jahren schwankte im Jahr 2016 in den
EU-Mitgliedstaaten beträchtlich.
Die höchsten Anteile wurden in Slowenien (53,5%) und Ungarn
(51,7%) verzeichnet, gefolgt von Estland (50,0%), Litauen (49,8%),
Österreich (49,1%) und Lettland (48,9%). Die niedrigsten Anteile
fanden sich dagegen in Bulgarien (35,4%), ferner in Zypern (39,2%),
Malta (39,9%), Italien und Polen (beide 40,8%).
Auch bei den Anteilen der durch Gesundheitsfürsorge potenziell
vermeidbaren Todesfälle an allen Todesfällen von Personen im Alter
von weniger als 75 Jahren kam es im Jahr 2016 in den
EU-Mitgliedstaaten zu erheblichen Schwankungen.
Die höchsten Anteile wurden in dieser Kategorie in Rumänien
(31,9%) und der Slowakei (30,8%) verzeichnet, gefolgt von Litauen
(30,1%), Malta (30,0%), Bulgarien und Lettland (beide 29,7%). Dagegen
fielen die Anteile in Frankreich (19,3%), vor Belgien (20,5%),
Dänemark (21,0%) und den Niederlanden (21,7%) am niedrigsten aus.
Ein Drittel der potenziell vermeidbaren Sterbefälle in der EU
stand in Zusammenhang mit Herz- und Lungenkrankheiten Danach folgten
alkoholbedingte Erkrankungen (79 000, 7%), Darmkrebs (67 000, 6%),
Brustkrebs und chronische obstruktive Lungenerkrankungen (beide 50
000, 4%), unfallbedingte Verletzungen (48 000, 4%) sowie Selbstmorde
(44 000, 4%).
Diese Angaben stammen aus einem von Eurostat, dem statistischen
Amt der Europäischen Union, veröffentlichten Bericht. Das Konzept der
vermeidbaren Mortalität beruht auf dem Gedanken, dass bestimmte
Todesfälle (in bestimmten Altersgruppen und bei bestimmten
Krankheiten) hätten "vermieden" werden können, d.h. nicht in diesem
Stadium nicht aufgetreten wären, wenn wirksame öffentliche
Gesundheitsmaßnahmen und/oder rechtzeitige und wirksame
Gesundheitsfürsorge stattgefunden hätten.
Vollständige Pressemitteilung (PDF-Version) auf der
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Datum: 05.09.2019 - 11:00 Uhr
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