Verlagsübergreifende Kooperationen im Trend - dirigistische Eingriffe der Politik in die Abo-Gewinnung nicht hinnehmbar
(ots) - 11. VDZ Distribution Summit in Hamburg gestartet
Hamburg/Berlin, 5. September 2019 - Die Zukunft der
Vertriebserlöse von Zeitschriften steht im Fokus des heute in Hamburg
gestarteten 11. VDZ Distribution Summit (VDZDS). Zum Kongressauftakt
empfahl Lars Joachim Rose, Verleger der Mediengruppe Klambt und
Vizepräsident des VDZ, bei allem nachvollziehbaren Wettbewerb ein
Überdenken der tradierten "Lonesome Rider"-Mentalität in der Branche
hin zur Individualität in der Gemeinschaft: "Den großen
Herausforderungen können wir nur gemeinsam begegnen. Hierzu sind
sowohl politische Rahmenbedingungen als auch vor allem der Wille
aller Verlage zur Kooperation statt Konfrontation von höchster
Bedeutung."
VDZ-Hauptgeschäftsführer Stephan Scherzer verwies in diesem
Zusammenhang auf die Gefahr, die der Gesetzentwurf des
Verbraucherschutz- und Justizministeriums zum Verbot der zweijährigen
Vertragslaufzeiten beinhalte: "Jedes Jahr müssen Zeitschriften und
Zeitungen bis zu sechs Millionen neue Abonnements abschließen. Das
Zwei-Jahres-Abonnement gibt den Verlagen die nötige
Investitionssicherheit im Lesermarkt. Durch die geplante Begrenzung
auf einjährige Abo-Vertragslaufzeiten würden die Kosten zur
Kundenneugewinnung in keiner Relation mehr zum Ertrag stehen." Und
weiter: "Dieser Vorstoß ist ein massiver dirigistischer Eingriff in
die unternehmerische Freiheit, der nicht hinnehmbar ist."
Auf dem VDZ Vertriebskongress diskutieren Experten und
Branchengrößen vor rund 200 Teilnehmern die aktuellen Trends, bereits
erprobte Innovationen und Best Cases im Pressevertrieb der Verlage,
im Einzelhandel sowie im Abo- und Digital-Geschäft. So hob Lutz
Drüge, Geschäftsführer Print und Digitale Medien im VDZ, die
erheblich gestiegene Bedeutung der Vertriebserlöse bei der
Finanzierung von Journalismus hervor: "Die Wirtschaftlichkeit von
sehr vielen Zeitschriften hängt maßgeblich von der Entwicklung ihrer
Vertriebserlöse ab. Durch innovative Erlösmodelle und Vertriebswege,
wie sie hier auf dem Distribution Summit diskutiert werden, lassen
sich zusätzliche Umsatzpotenziale für Print- und Online-Geschäft
erschließen."
Henning Ecker, geschäftsführender Gesellschafter MZV Moderner
Zeitschriften Vertrieb, forderte von der Zeitschriftenbranche eine
noch höhere Schlagzahl bei Innovationen und Kooperationen, um
zusätzliche Käufer in den Einzelhandel und andere Vertriebsstätten zu
locken. "In Zeiten von Disruption und sich dramatisch verändernden
Märkten müssen wir enger zusammenrücken, stärker kooperieren und
unsere Innovationsgeschwindigkeit erhöhen. Wir sollten auch bereit
sein, neue Wege zu gehen, um unsere gemeinsamen Ziele zu erreichen."
Der Leiter Lesermarkt und Vertrieb der Frankfurter Allgemeinen
Zeitung, Stefan Buhr, hält ein neues Selbstverständnis im
Vertriebsgeschäft der Verlage für notwendig. Es gehe aktuell darum,
sehr fokussiert die richtigen Dinge zu tun: "Die Identifikation der
im Unternehmen vorhandenen Kundendaten-Potenziale und die intensive
Beschäftigung mit Technologie sind die entscheidenden Faktoren für
die erfolgreiche Bewältigung der digitalen Transformation."
Weitere Informationen sind unter www.vdz-distribution-summit.com
zu finden und auf Facebook und Twitter unter dem Hashtag #VDZDS.
Über den VDZ:
Der VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger e.V. ist die
Interessenvertretung der deutschen Zeitschriftenbranche. Als
Dachverband, organisiert in drei Fachverbänden (Fachpresse,
Konfessionelle Presse, Publikumszeitschriften) und fünf
Landesverbänden, repräsentieren seine rund 450 Mitgliedsverlage mit
mehr als 7.000 Zeitschriftenmarken rund 80 Prozent des deutschen
Zeitschriftenmarktes. Als Dienstleistungsverband bietet der VDZ den
Verlagen ein breites Spektrum an Beratungs-, Informations- und
Serviceleistungen in allen Bereichen des Verlagsgeschäftes (Anzeigen,
Vertrieb, Digitale Medien, Rechtsfragen, Betriebswirtschaft, Umwelt
und Papier). Als Wirtschaftsverband engagiert er sich auf deutscher
und europäischer Ebene für die Wahrung und Berücksichtigung der
Interessen von Verlagen. Und als Arbeitgeberverband führt er im
Auftrag der Landesverbände für die Verleger die Tarifverhandlungen
mit den Gewerkschaften für Redakteure Darüber hinaus leistet der VDZ
mit der VDZ Akademie einen wesentlichen Beitrag zur Aus- und
Weiterbildung in der Medienbranche. Weitere Informationen im Internet
unter: www.vdz.de www.publishers-summit.de www.pz-online.de
www.deutsche-fachpresse.de www.vdz-akademie.de www.editorial.media
www.presse-verkauft.de
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Datum: 05.09.2019 - 10:00 Uhr
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