"Auf der Bühne funktioniere ich besser als im echten Leben": Im Titelinterview mit DB MOBIL spricht Luke Mockridge über Minderwertigkeitskomplexe, Jan Böhmermann und das Leben als Rampensau. (FOTO)
(ots) -
02.09.2019. Erst vor einigen Tagen polarisierte er mit einem
Auftritt im ZDF-Fernsehgarten. Nun steht Komiker Luke Mockridge DB
MOBIL Rede und Antwort. Im Titelinterview mit dem Kundenmagazin der
Deutschen Bahn (September-Ausgabe, EVT 30. 8.) erzählt der Comedian,
dass er sich auf der Bühne viel wohler fühle als im echten Leben:
"Das ist etwas ganz anderes als zum Beispiel auf einer Party oder in
einer anderen sozialen Situation. Da bin ich viel unsicherer." Auf
der Bühne könne ihm nichts passieren, auf einer Party schon, sagt
Mockridge. "Dort analysiere ich: Wie werde ich gesehen? Was wird
jetzt hier von mir verlangt? Wie gebe ich mich?" Sein Tourprogramm
"Welcome to Luckyland" bezeichnet Mockridge als Monarchie, wenn nicht
gar Diktatur: "Wenn mir jemand rät: "Mach doch nicht so viele
abseitige Themen, lass vielleicht die Saufgeschichten weg", sage ich:
"Nein, ich mache das, was ich lustig finde, und wenn die Zuschauer zu
jung oder zu alt dafür sind, ist das nicht mein Problem."
Das Titelinterview mit Luke Mockridge fand einige Wochen vor
dessen viel diskutiertem Auftritt im ZDF-Fernsehgarten statt. Ein
Team von DB MOBIL verbrachte exklusiv einen ganzen Tourneetag mit dem
Comedian in Bremen, war vor und hinter den Kulissen dabei. Mockridges
Shows sind fast immer ausverkauft. Oft spielt der 30-Jährige an zwei
Abenden hintereinander in derselben Stadt. Im aktuellen Programm
"Welcome to Luckyland" ist der Komiker oft laut und manchmal derb. Im
Interview mit DB MOBIL wehrt er sich aber gegen den in der
"Süddeutschen Zeitung" formulierten Vorwurf, er würde seinem
Publikum wenig abverlangen: "Die ''Süddeutsche'' ist neben der
''Frankfurter Allgemeinen'' für mich die klügste und reflektierteste
Tageszeitung, aber natürlich wird sie stets von einem
Anti-Mainstream-Gedanken getrieben. Ich glaube, als
Feuilletonschreiber solcher Zeitungen muss im Jobprofil stehen, dass
man Sachen wie Sat.1-Comedy pauschal ablehnt und ZDFneo-Sendungen und
Jan Böhmermann vergöttert. Dass die eine Sendung zwei Millionen
Zuschauer hat und die andere hunderttausend, das spielt ja auch mit
rein."
Trotzdem bedauert er, dass er nicht stärker vom Feuilleton
gefeiert wird. "Ich bin Millennial. Und Millennials wollen immer das,
was sie gerade nicht haben. Ich glaube, ein Jan Böhmermann und ein
Klaas Heufer-Umlauf hätten total gerne ausverkaufte Arenen oder ein
Millionenpublikum, und ich hätte total gerne den offiziellen, blauen
Haken des Feuilletons. Dass man sagt: ''Ja, der ist zeitgeistig
relevant und toll.'' Aber der interessantere Artikel ist eben: ''Zehn
Gründe, Luke Mockridge zu hassen.''"
In DB MOBIL blickt der Luke Mockridge auch auf den frühen Beginn
seiner Karriere zurück. Er sei schon als Kind eine Rampensau gewesen,
sagt er im Interview: "Ich bin der drittälteste von sechs Brüdern.
Sandwichkind. Da hast du viele Reibereien, Konkurrenzkämpfe und musst
um die Aufmerksamkeit deiner Eltern buhlen. Ich war bei meinen
Brüdern immer die Zielscheibe aller Witze. Die haben sich über mich
lustig gemacht, auf mich gezeigt, mich ausgelacht. Irgendwie war ich
damals nicht cool, nicht so selbstbewusst wie sie. Da kam schon eine
Art Minderwertigkeitskomplex auf."
Sein Vater, der frühere "Lindenstraßen"-Schauspieler Bill
Mockridge, habe erwartet, dass seine Söhne stets ihr Bestes geben
müssten. "Ich wollte es ihm immer zeigen", sagt Luke Mockridge. "Er
wiederum wollte es zeit seines Lebens seinem Vater beweisen. Das
steckt heute noch in ihm drin, mit 71. Das ist sein Ansporn. Genau
wie bei mir."
Bei Interesse am vollständigen Titelinterview wenden Sie sich
bitte an Katja Heer, Telefon 040/3703-5362, heer.katja(at)territory.de.
Verwendung des Cover-Bildes nur bis zum 27.9.2019 unter Angabe von
"Nikita Teryoshin exklusiv für DB MOBIL 9/2019".
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Datum: 02.09.2019 - 09:41 Uhr
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