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MDR-Magazin "Hauptsache Gesund": Neues Gesetz zur Arzneimittelversorgung nicht ausreichend

ID: 1748823


(ots) - Um Engpässe in der Versorgung mit Medikamenten
künftig zu vermeiden, reiche das vor wenigen Tagen in Kraft getretene
"Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung" nicht aus.
Ein Sprecher der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände sagte
dem MDR-Magazin "Hauptsache Gesund": "Es ist schwierig, die
Problematik allein mit einem Gesetz zu lösen. Hier sind alle
Beteiligten gefragt". Sowohl Politik, Hersteller als auch
Krankenkassen seien noch stärker gefordert. Seit 16.8. gilt das neue
Gesetz. "Wir haben noch keine Erfahrungswerte, wie die
pharmazeutische Industrie das Gesetz auslegen wird. Die Industrie ist
schon jetzt gesetzlich verpflichtet, Lieferengpässe offenzulegen und
uns Krankenhäuser zu informieren. Das machen sie aber nicht,
Bußgelder gibt es ebenfalls nicht", sagte Maike Fedders. Sie ist
Vorstandsmitglied der Sächsischen Landesapothekenkammer und leitet
eine Krankenhausapotheke in Leipzig. Apotheker und Krankenkassen
fordern zusätzlich eine Meldepflicht für Hersteller, damit
Lieferengpässe schneller bekannt werden: "Hätten wir eine
Meldepflicht, wenn Arzneimittel nicht verfügbar sind oder eine
verpflichtende öffentliche Listung der betroffenen Hersteller, wäre
ersichtlich, wo die Verantwortlichkeit liegt", teilte der
Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen mit.

Eine Ursache für mögliche Lieferengpässe ist, dass mittlerweile
die meisten Wirkstoffe in wenigen Betrieben in Asien hergestellt
werden. Das neue Versorgungs-Gesetz soll unter anderem die
Transparenz der Wirkstoffhersteller bei Fertigarzneimitteln erhöhen.
"Die Wahl des Wirkstoffherstellers ist eine freie unternehmerische
Entscheidung der pharmazeutischen Unternehmen. Lieferengpässe lassen
sich daher nicht alleine durch gesetzliche Maßnahmen ausschließen",
teilte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums "Hauptsache




Gesund" mit.

Nach einer Studie der Arzneimittelkommission der Deutschen
Apotheker aus dem Jahr 2017 bestätigten 90 Prozent der öffentlichen
Apotheken und 80 Prozent der Krankenhausapotheken Lieferengpässe.

Über das Thema Medikamentenengpässe berichtet das MDR-Magazin
"Hauptsache Gesund" am 29.08.2019 um 21.00 Uhr im MDR-Fernsehen.



Pressekontakt:
MDR, Presse und Information, Alexander Hiller, Tel.: (0341) 3 00 64
72, E-Mail: presse(at)mdr.de, Twitter: (at)MDRpresse

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Datum: 29.08.2019 - 17:01 Uhr
Sprache: Deutsch
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