Zwei Jahre Flüchtlingskrise in Bangladesch: Zwischen Nothilfe und Perspektive
(ots) - Nach den Gewaltausbrüchen vom 25. August 2017 gegen
die Rohingya in Myanmar mussten hunderttausende Menschen innerhalb
weniger Wochen fliehen. Mehr als 900.000 Flüchtlinge leben derzeit im
Nachbarland Bangladesch. Die UNO-Flüchtlingshilfe, nationaler Partner
des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), erinnert anlässlich des
Jahrestages an die Herausforderungen, die vor Ort noch zu bewältigen
sind. Kutupalong ist mittlerweile mit über 640.000 Bewohnern das
größte Flüchtlingscamp der Welt. Dabei liegt es in einer für
Naturkatastrophen anfälligen Region. Die aktuelle Monsun- und
Zyklon-Saison ist eine permanente Gefahr für die Geflüchteten. Es
gibt allerdings auch Fortschritte: Der UNHCR und die Regierung von
Bangladesch haben mehr als 500.000 Rohingya-Flüchtlinge mit
Identitätspapieren ausgestattet. Die Registrierung ist wichtig, um
die Menschen besser mit humanitärer Hilfe versorgen und Bedürfnisse
so klarer abschätzen zu können. Zudem wird vermehrt Schulunterricht
für Kinder organisiert, um den Kindern über Bildung eine Perspektive
zu geben.
"Jahrzehntelange Diskriminierung und dann nach Gewaltexzessen
quasi eine Flucht über Nacht: Erstmals erfahren viele Rohingya in
ihren Leben Sicherheit. Nach der ersten lebenswichtigen Nothilfe,
müssen wir insbesondere den Kindern Perspektiven für die Zukunft
geben", fordert Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der
UNO-Flüchtlingshilfe. Dreiviertel der Flüchtlinge sind Frauen und
Kinder, die oft Opfer von Gewalt und sexualisierter Gewalt wurden.
Gerade deshalb hat die UNO-Flüchtlingshilfe die psychosoziale und
medizinische Hilfe vor Ort in Bangladesch unterstützt. Und setzt
gleichzeitig auf langfristige Hilfe, die den Kindern Schulunterricht
ermöglicht: Der UNHCR hat, zusammen mit Partnerorganisationen, über
1.600 Lernräume gebaut, rund 1.250 Lehrer eingestellt und unter
anderem ein mehrstöckiges Lernzentrum für mehr als 240 Schüler*innen
eröffnet.
Hintergrund Rohingya in Bangladesch
Nach einer strapaziösen Flucht sind die meisten Menschen in den
Flüchtlingscamps Kutupalong und Nayapara im Südosten Bangladeschs
untergekommen. Sie leben in verstreut auf Hügeln gebauten
Unterkünften aus Bambus, Plastikplanen und allem, was vor dem
Monsunregen schützen kann. Toiletten gibt es nur wenige und sauberes
Wasser ist knapp. Die Monsunzeit in Südasien dauert gewöhnlich von
Juni oder Juli bis September. Jedes Jahr kommen dabei Hunderte
Menschen ums Leben. UNHCR-Teams arbeiten rund um die Uhr vor Ort, um
sofortige humanitäre Hilfe zu leisten und die Menschen in sicherere
Unterkünfte zu bringen. Sie verteilen vorpositionierte Notvorräte, um
beim Wiederaufbau, der Reparatur und der Verstärkung beschädigter
Notunterkünfte zu helfen.
Mehr Informationen sowie Unterstützungsmöglichkeiten unter:
https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/hilfe-weltweit/bangladesch/
Pressekontakt:
Dietmar Kappe
Tel. 0228-90 90 86-41
kappe(at)uno-fluechtlingshilfe.de
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Datum: 25.08.2019 - 07:40 Uhr
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