dena-Umfrage: Unternehmen sehen KI als Chance für Energiewende
(ots) -
- Hoher Nutzen für Systemoptimierung
- Mehr Wissen für verstärkten Einsatz von KI notwendig
- dena empfiehlt Netzwerk- und Ausbildungsoffensive
Die große Mehrheit der deutschen Energieunternehmen sieht
erhebliche Chancen beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). So
gehen insgesamt 74 Prozent der Unternehmen davon aus, dass sich der
Einsatz von KI-Technologie positiv auf die Energiewende auswirken
wird. Das zeigt eine Umfrage der Deutschen Energie-Agentur (dena)
unter 250 Entscheidern in Unternehmen der Energiewirtschaft. Die
Umfrage zeigt aber auch, dass die Branche noch am Anfang steht. Ein
Haupthindernis ist mangelndes Wissen über KI-Technologien, mögliche
Anwendungsfelder und Geschäftsmodelle.
"Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie für die
integrierte Energiewende und bietet enormes Innovationspotenzial für
die Wirtschaft", sagt Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der
dena-Geschäftsführung. "Es lohnt sich, die weitere Entwicklung jetzt
zügig voranzutreiben. Fortschritt braucht eine Richtung. Der Fokus
bei der weiteren Debatte über die Nutzung von KI sollte daher auf
konkreten Anwendungsfällen liegen. Wir brauchen eine
Ausbildungsoffensive für IT-Fachkräfte im Energiesektor. Außerdem
können Netzwerke und Partnerschaften zwischen etablierten Akteuren
und Start-ups die Verbreitung von KI in der Energiebranche
beschleunigen."
Wichtige Rolle bei intelligenter Optimierung - bislang wenig
Investitionen
Vor allem für die integrierte Energiewende, also das
Zusammenwachsen der Energiesektoren Strom, Wärme und Verkehr, und die
intelligente Optimierung des Energiesystems schreiben Unternehmen KI
eine hohe Bedeutung zu. 82 Prozent sind überzeugt, dass KI in diesem
Bereich eine wichtige Rolle spielen wird. Bei
Erneuerbare-Energien-Anlagen sind beispielsweise durch die
KI-gestützte Analyse von Wetter- und Sensordaten genauere Prognosen
möglich, wodurch sich die Netzstabilität und Versorgungssicherheit
erhöht. Auch für die Bereiche Smart City, Mobilität und
Energieeffizienz sind KI-Anwendungen nach Ansicht der Befragten
besonders vielversprechend.
Obwohl ein Großteil der Unternehmen die Potenziale von KI für den
Energiebereich erkennt, verfügt aktuell nur etwa jedes achte (13
Prozent) über eine KI-Strategie. Nur ein Bruchteil hat bereits in KI
investiert (7 Prozent) oder in naher Zukunft Investitionen geplant (6
Prozent). Mangelndes Wissen wird als wesentliche Hürde für den
KI-Einsatz benannt. Lediglich 17 Prozent der Unternehmen fühlen sich
gut zu KI-Themen informiert. Nur etwa ein Drittel (36 Prozent)
informiert sich aktiv. Doch offenbar wollen viele Energieunternehmen
das Thema in Zukunft verstärkt angehen. Gut ein Drittel (35 Prozent)
von ihnen plant, KI in den nächsten fünf Jahren einzusetzen.
Zur Umfrage
Im Auftrag der dena hat das Marktforschungsinstitut Mindline
Energy im April und Mai 2019 insgesamt 250 Führungs-kräfte aus
Unternehmen der Energiewirtschaft aus ganz Deutschland telefonisch
zum Einsatz von KI in ihren Unter-nehmen befragt. Die Ergebnisse sind
repräsentativ für Unternehmen, die entlang der Wertschöpfungskette
der Energiewirtschaft agieren, d. h. in den Marktfeldern
Energieerzeugung, -transport, -handel und -verbrauch.
Über das dena-Projekt EnerKI
Mit dem Anfang 2019 gestarteten Projekt "EnerKI - Einsatz
Künstlicher Intelligenz zur Optimierung des Energiesystems" verstärkt
die dena den Wissensaufbau zu KI in der Energiewirtschaft. Ziel ist
es, die Potenziale von KI für die Energiewende auszuloten, einen
breiten Dialog mit den relevanten Stakeholdern anzustoßen und
Erkenntnisse zur Verfügung zu stellen. Bis Mitte 2020 sind mehrere
Dialogveranstaltungen und Expertenworkshops, zwei Analyseberichte und
eine Metastudie geplant. Das Projekt wird vom Bundesministerium für
Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert.
Weitere Informationen zu den Umfrageergebnissen und zum
dena-Projekt EnerKI: https://www.dena.de/enerki.
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Datum: 22.08.2019 - 09:33 Uhr
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