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Digitale Hilfe für den Schulterblick / Ausstiegswarner gegen Dooring-Unfälle im Vergleich (FOTO)

ID: 1746069


(ots) -
Ausstiegswarner sollen Autoinsassen beim Türöffnen vor nahenden
Verkehrsteilnehmern warnen und so Kollisionen mit Autotüren
(Dooring-Unfälle) zu verhindern. Audi und Mercedes haben die ersten
Systeme in zwei Modellen verbaut. Der ADAC hat deren Funktion
überprüft. Das Ergebnis: Sie funktionieren zuverlässig, wie vom
Hersteller beschrieben. Während die Mercedes A-Klasse die Insassen
beim Öffnen der Türe audiovisuell (Blinken im Außenspiegel,
zusätzlich Ton) warnt, kann Audi im A6 durch einen elektronischen
Schließmechanismus das Öffnen der Tür um eine knappe Sekunde
verzögern (haptische Warnung). Zusätzlich erscheint im Außenspiegel
ein Dauerlicht. Einen zusätzlichen Ton gibt es nicht.

Aber: Parkt eng hinter dem Testfahrzeug ein anderes Auto, ist die
Sensorik eingeschränkt und beide Systeme sind in ihrer Funktion
beeinträchtigt. Mercedes warnt deutlich verspätet, der Audi zeigt nur
noch ein Warnlicht sobald der Verkehrsteilnehmer im Sensor sichtbar
ist. Wenn das rechtzeitige Verzögern der Türöffnung misslingt, wäre
eine deutlichere und akustische Warnung wünschenswert.

Auch wenn in der Parksituation mit verdecktem Sensor die Systeme
nur eingeschränkt funktionieren, sind Ausstiegswarner aus Sicht des
ADAC sinnvoll um Dooring-Unfälle zu vermeiden. In vielen Fahrzeugen
ist die nötige Sensorik bereits mit einem Totwinkelassistenten
verbaut und könnte vom Hersteller effizient genutzt werden. So können
die Ausstiegswarner mit wenig Aufwand einen wichtigen Beitrag zur
Verkehrssicherheit leisten - auch im Hinblick auf E-Scooter, die
meist einen längeren Bremsweg haben als Fahrräder.

Spiegel- und Schulterblick können sie aber nicht ersetzen: Beim
Aussteigen muss der Verkehr aufmerksam beobachtet werden. Dabei kann
der "Holländische Griff" helfen: Hier wird die Tür beim Aussteigen




mit der türabgewandten, also der rechten Hand geöffnet. Das führt
fast automatisch zum Schulterblick und dem Blick in den Spiegel.
Grundsätzlich sollten Verkehrsteilnehmer einen ausreichenden
Seitenabstand zu parkenden Fahrzeugen einhalten und wenn mit
aussteigenden Personen zu rechnen ist, aufmerksam und bremsbereit
sein sowie mit angepasster Geschwindigkeit fahren.

Für den Test fuhren eine Autoattrappe (50 km/h), ein Radfahrer (20
km/h) und ein E-Scooter (20 km/h) am stehenden Testfahrzeug vorbei.
Einmal ohne ein dahinter parkendes Auto und einmal mit einem in 50 cm
Abstand stehenden Fahrzeug. Die Fahrertür wurde in dem Moment
geöffnet, in dem für die jeweiligen Fahrzeuge ein Anhalten gerade
noch möglich gewesen wäre (Anhalteweg = Schrecksekunde und Bremsweg).
Neben der Fahrertür wurde auch die generelle Funktion für alle
Fahrzeugtüren getestet, sowie die Zeit gemessen, in der das System
nach Abstellen des Motors aktiv blieb.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://adac.de/ausstiegswarner



Pressekontakt:
ADAC Newsroom
T +49 89 76 76 54 95
aktuell(at)adac.de

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Datum: 20.08.2019 - 09:28 Uhr
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