Bundesregierung räumt Probleme im Kampf gegen Produktfälschungen ein
(ots) - Die Bundesregierung räumt Probleme im Kampf gegen
Produktfälschungen ein. Vor allem aus China nehme die Anzahl
gefälschter Artikel rasant zu und Deutschland sei in besonderem Maße
betroffen, sagte der parlamentarische Staatssekretär im
Bundeswirtschaftsministerium, Thomas Bareiß (CDU), dem NDR und der
Wochenzeitung "Die Zeit". Laut Bareiß belaufe sich der Schaden durch
Fälschungen allein in Deutschland mittlerweile auf rund 50 Milliarden
Euro pro Jahr. Den Angaben zufolge fielen bis zu 80.000 Arbeitsplätze
durch Produktpiraterie weg. Die Bundesregierung sei über die
Verletzungen von geistigem Eigentum mit der chinesischen Regierung
"in einem engen Dialog", so Bareiß.
Gleichzeitig räumt der CDU-Politiker ein, dass ein schärferes
Vorgehen jenseits von Gesprächen risikoreich sei, da China für viele
deutsche Firmen ein wichtiger Markt sei. "Bei dem Thema darf es keine
Kompromisse geben und man muss um sein Recht auch kämpfen", so
Bareiß. China sei aber ein Partner, "der für uns ein wichtiger Kunde
ist und in wirtschaftlichen Fragen immer bedeutender wird", so
Bareiß. Das Land sei aufgrund seiner Marktmacht kein einfacher
Partner, man spiele "nicht immer auf Augenhöhe". Produktpiraterie
werde es deshalb immer geben.
Der Diebstahl von geistigem Eigentum durch China ist eine der
Triebfedern des aktuellen Handelskonflikts mit den USA.
Das Fälschen von Produkten ist in China offiziell verboten.
Reportern des NDR Politikmagazins "Panorama", von NDR Info und der
"Zeit" ist es jedoch gelungen, den Weg eines gefälschten Rucksacks
der Outdoor-Marke Fjällräven nach China zurückzuverfolgen. Sie
stießen dabei auf Fabriken, in denen Artikel in großer Zahl gefälscht
werden. Laboruntersuchungen des gefälschten Rucksacks aus China
ergaben zudem, dass dieser mit krebserregenden Schwermetallen
belastet und somit gesundheitsgefährdend war. Angesprochen auf die
Recherchen, forderte der Chef von Fjällräven, Martin Nordin, härtere
Schritte gegen Produktfälscher und den Diebstahl geistigen Eigentums.
Er sei wütend, weil die Politik durch ihre Untätigkeit einen Teil der
Industrie bewusst "opfere". Sein Unternehmen lasse in China gar keine
Rucksäcke produzieren.
Der NDR und "Die Zeit" berichten ab Dienstag, 20. August,
ausführlich über das Thema Produktfälschungen aus China. Das NDR
Fernsehen zeigt am Dienstag in der Sendung "Panorama die Reporter"
(21:15 Uhr) eine 30-minütige Reportage. Hinzu kommt ein ausführlicher
Bericht beim FUNK-Kanal "STRG_F" auf Youtube. NDR Info berichtet
ausführlich in seinem Programm. Unter dem Titel "Die Fälscher - Auf
der Suche nach Bella und Jack" hat der Radiosender zudem einen
Podcast produziert, der vom 20. August an in der ARD-Audiothek
abrufbar ist. "Die Zeit" dokumentiert die Suche nach den Fälschern ab
dem 21. August bei ZEITonline sowie in der Wochenausgabe vom 22.
August.
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Datum: 20.08.2019 - 06:00 Uhr
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