Bericht von IDTechEx betrachtet neue biobasierte Polymere, die 2019 auf den Markt kommen
(ots) - Der Begriff "biobasierte Polymere"
gewinnt unter Verbrauchern immer mehr an Bedeutung, da die
Sensibilisierung zu Themen wie Klimawandel und Plastikmüll wächst.
Das Spektrum der biobasierten Alternativen zu den Plastikprodukten,
die wir im Alltag am häufigsten antreffen, wirkt aber weiterhin als
praktische Hemmschwelle. Der Schlüssel für eine schnellere Umstellung
von petrochemischen auf biobasierte Kunststoffe liegt in einer
größeren Materialvielfalt, einschließlich Polyolefinrohstoffen wie
Polypropylen und Polyethylen. In seinem Bericht "Biobased Polymers
2018-2023: A Technology and Market Perspective (https://www.idtechex.
com/en/research-report/biobased-polymers-2018-2023/618)" analysiert
IDTechEx die wichtigsten Hersteller biobasierter Polymere sowie
Produktionsmethoden und -kapazitäten.
LyondellBasell, eines der weltweit größten Unternehmen in den
Bereichen Kunststoffe, Chemikalien und Raffinerieprodukte, hat gerade
erst in Kooperation mit dem finnischen Energieunternehmen Neste eine
Weltneuheit im biobasierten Polymersektor verkündet: die erste
parallele großtechnische Produktion von biobasiertem Polypropylen und
biobasiertem Polyethylen niederer Dichte.
Bei diesem Gemeinschaftsprojekt wird Nestes Erfahrung mit
erneuerbaren Kohlenwasserstoffen, die aus nachhaltigen biobasierten
Rohstoffen gewonnen werden, mit LyondellBasells technischer
Leistungskompetenz bei der großtechnischen Chemieproduktion
kombiniert. Der erste erfolgreiche Produktionslauf ergab mehrere
tausend Tonnen, die zur Verwendung für Lebensmittelverpackungen
zugelassen wurden. Das Polymer selbst wird unter dem Markennamen
Circulen vermarktet und wurde in LyondellBasells Produktsortiment
"Kreislaufwirtschaft" aufgenommen. Eine unabhängige Prüfstelle hat
die Polymerprodukte mit Kohlenstofftracern getestet und einen Anteil
erneuerbarer Stoffe von über 30 % bestätigt.
"LyondellBasell betreibt seit vielen Jahrzehnten
Innovationsarbeit. Eine Errungenschaft wie diese zeigt, wie wir durch
konkrete Taten die Kreislaufwirtschaft voranbringen",sagte Richard
Roudeix, LyondellBasell Senior Vice President of Olefins and
Polyolefins für Europa, Asien und die internationalen Märkte. "Durch
den Einsatz regenerativer Ressourcen leisten wir einen Beitrag zur
Bekämpfung des Klimawandels und helfen unseren Kunden dabei, ihre
Umweltziele zu erreichen."
"Wir sind glücklich, dass die Kunststoffbranche in Zukunft
verstärkt auf biobasierte Werkstoffe setzen kann. Es ist sehr
ermutigend zu sehen, wie sich Nestes erneuerbare Kohlenwasserstoffe
bei der großtechnischen Produktion von biobasierten Polymeren perfekt
verhalten. Sie sind ein potenzieller 1:1-Ersatz für fossile
Werkstoffe",sagte Nestes President und CEO Peter Vanacker."Diese
zukunftsweisende Kollaboration mit LyondellBasell ist ein bedeutender
Meilenstein für die Kommerzialisierung des Neste-Produktsortiments im
Bereich Polymere und Chemikalien. Der Schwerpunkt liegt auf der
Entwicklung regenerativer und kreisläufiger Lösungen für
vorausblickende nachhaltige Marken."
In Q3 2018 schloss sich Neste mit Ikea zusammen. Bei dem
Pilotversuch ging es um die großtechnische Produktion von
biobasiertem Polypropylen, damit Ikea sein Ziel erreichen kann, den
Kunststoffeinsatz in seinen Produkten bis 2030 komplett auf
wiederverwertete oder erneuerbare Werkstoffe umzustellen.
Bislang ging es bei der Weiterentwicklung biobasierter Polymere
hauptsächlich um den 1:1-Ersatz oder indirekten Austausch von
Polyestern und Polyamiden. Der Hauptgrund hierfür sind Metaboliten,
die derzeit fertig von Mikroorganismen produziert werden. Propen und
Ethen, die Monomere zur Herstellung von Polypropylen und Polyethylen,
sind keine gängigen Metaboliten, die von Mikroorganismen produziert
werden. Stattdessen lassen sie sich aus vergorenem Zuckerrohr zur
Ethanolproduktion synthetisch herstellen. Bislang beschäftigen sich
nur wenige Unternehmen mit der Entwicklung von biobasierten
Polyolefinen, obwohl sie als alternative Verpackung für Lebensmittel,
Getränke und Kosmetikprodukte stark nachgefragt werden. Mit diesem
Gemeinschaftsprojekt positionieren sich Neste und LyondellBasell bei
innovativen biobasierten Polymeren in der ersten Reihe und leisten
einen großen Beitrag, um eine nachhaltigere Alternative zu
petrochemisch gewonnenen Polymerrohstoffen zu schaffen.
Wenn sich die großtechnische Herstellung von biobasiertem
Polypropylen durchsetzt, schätzt IDTechEx den Markt für biobasierte
Polymere bis 2023 auf 2,7 Mt. Angesichts des wachsenden
Verbraucherbewusstseins hinsichtlich der Vorteile biobasierter
Alternativen können biobasierte Polyolefine eine kumulierte jährliche
Wachstumsrate (CAGR) erreichen, die die ihrer petrochemischen
Pendants um das Drei- bis Vierfache übersteigt.
Lesen Sie den IDTechEx-Bericht "Biobased Polymers 2018-2023: A
Technology and Market Perspective (https://www.idtechex.com/en/resear
ch-report/biobased-polymers-2018-2023/618)", um sich über die
aktuellen Trends bei grünen Technologien zu informieren.
Weitere Informationen zur Life Sciences-Forschung von IDTechEx
finden Sie unter www.IDTechEx.com/LifeSci. IDTechEx Events
veranstaltet vom 25.-26. September 2019 in Cambridge (GB) die
"Healthcare Sensor Innovations 2019 Conference", wo
Themeninteressierte zusammenkommen. Weitere Informationen unter
www.IDTechEx.com/Cambridge.
Durch Forschung, Beratung und Events bietet IDTechEx
Orientierungshilfe bei Ihren Geschäftsentscheidungen, damit Sie von
aufstrebenden Technologien profitieren können. Weitere Informationen
zu den Forschungs- und Beratungsleistungen von IDTechEx erhalten Sie
von research(at)IDTechEx.com oder unter www.IDTechEx.com.
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Datum: 15.08.2019 - 11:10 Uhr
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