Privatschule war gestern, heute zählen teure Urlaubsreisen / Die Einstellung zum Reichtum - eine Frage des Alters? (FOTO)
(ots) -
Gibt es einen Generationenkonflikt, wenn es um das Thema Reichtum
geht? In manch einer Kernaussage stimmen die 18- bis 24-Jährigen, die
Angehörigen der Generation Z, und die über 55-Jährigen, die
sogenannten Babyboomer, überein. Die Reichtum-Studie*, die im Auftrag
von Eurojackpot durchgeführt wurde, zeigt bei einer Betrachtung der
Details aber auch wesentliche Unterschiede auf.
Wann ist jemand reich?
Einigkeit herrscht zwischen den Generationen, wenn es um die
Definition von Reichtum in Bezug auf das Einkommen geht: 35 Prozent
der 18- bis 24-Jährigen und 29 Prozent der über 55-Jährigen sind der
Meinung, dass man ab einem Brutto-Monatsgehalt von 10.000 Euro als
reich gilt.
Auch in der Antwort auf die Frage, was Reichtum symbolisiert, sind
sich die Altersgruppen einig: "Wer Bedienstete hat, ist reich" - das
sagen 49 Prozent der Deutschen im Alter von 18 bis 24 Jahren und 56
Prozent der über 55-Jährigen. Doch dann gehen die Meinungen
auseinander: Sehen 46 Prozent in der Generation Z viele und
ausgedehnte Reisen als klares Zeichen für Reichtum, stimmen dem nur
28 Prozent der Babyboomer zu. Für sie zeigt sich Reichtum viel mehr
darin, dass die Kinder eine Privatschule besuchen (40 Prozent). Diese
Antwort geben wiederum nur 28 Prozent der 18 bis 24-Jährigen. Diese
Unterschiede spiegeln die Entwicklungen im Schulsystem wider und
unterstreichen das Bild der Generation Z, nach dem ihre Vertreter in
erster Linie nach Selbstverwirklichung streben.
Muss man sich Reichtum verdienen?
Man kann auf verschiedenen Wegen zu Wohlstand gelangen. Wann
finden die Deutschen Reichtum gerechtfertigt? Auch hier stimmen die
Generationen erst einmal überein: 83 Prozent der Jüngeren und 85
Prozent der Älteren sind der Ansicht, dass ein selbst erarbeitetes
Vermögen am meisten zählt. Ist man jedoch durch einen Lotteriegewinn,
ein Erbe oder eine vorteilhafte Heirat zu Wohlstand gekommen, sehen
das die jüngeren Deutschen kritischer und meinen, Reichtum sei in
diesen Fällen weniger legitim. Angehörige der Babyboomer sehen dies
gelassener und können auch nicht selbst verdienten Reichtum eher
anerkennen.
Sollten Reiche komplett frei über ihr Geld verfügen oder sollten
sie ihr Vermögen teilen? Bei dieser Frage unterscheiden sich die
Ansichten der Generationen am stärksten. Jeder dritte Deutsche im
Alter von 18 bis 24 Jahren ist der Meinung, dass wohlhabende Menschen
mit ihrem Geld tun und lassen können, was sie möchten. Den
Angehörigen der Generation Z wird nachgesagt, großen Wert auf freie
Entfaltung zu legen - eine Erklärung, warum sie diese auch allen
anderen einräumen. Unter den älteren Deutschen hingegen stimmt dieser
Aussage nur jeder Fünfte zu. Der Großteil dieser Altersgruppe (39
Prozent) findet, dass Vermögende durch eine hohe Steuer ihren
Reichtum teilen sollten. Eine Haltung der Babyboomer, die mit
Begriffen wie Loyalität und Idealismus beschrieben werden kann, passt
zu dieser Aussage.
"Same same but different" - "ganz gleich und doch anders": Das
könnte die Formel zur Beschreibung des Unterschiedes zwischen den
Altersgruppen sein. Allen gemein ist auf jeden Fall der Traum vom
Millionengewinn. Welcher Generation der mögliche Gewinner oder die
Gewinnerin des aktuellen Jackpots von 61 Millionen Euro angehört, der
am Freitag (9. August) zur Ausspielung ansteht, entscheidet am Ende
allein das Losglück.
*Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov
Deutschland GmbH, an der 2.092 Personen zwischen dem 21.2.2019 und
5.3.2019 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind
repräsentativ für die jeweiligen Bundesländer und für die deutsche
Bevölkerung ab 18 Jahren.
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