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TOP 5 der Mountainbike-Verletzungen / Mit der wachsenden Anzahl der E-Mountainbikes steigt auch die Zahl der Verletzungen

ID: 1742799


(ots) - Noch nie war das Wachstum bei E-Bikes so stark wie
im vergangenen Jahr - von 720.000 in 2017 auf 980.000 in 2018 (1).
Der größten Beliebtheit erfreuen sich hier die E-Mountainbikes.

Mit den besonderen Herausforderungen des E-Mountainbikes können
aber längst nicht alle umgehen. Neben der höheren Geschwindigkeit,
die je nach Typ erreicht werden kann, stellt vor allem das deutlich
höhere Gewicht ein Risiko dar. Das Mountainbike ist dadurch bergab
viel schwieriger zu steuern. Hinzu kommt, dass E-Bike-Fahrer in der
Regel älter sind als Radfahrer ohne elektrische Unterstützung.
Ungeübte Biker sind in Bezug auf Reaktion, Geschick und
Gebrechlichkeit anfälliger für Verletzungen. Die Folgen sind
erheblich: E-Bike-Fahrer sind häufiger mehrfach-verletzt und die
Schwere der Verletzung und Mortalität (unfallbedingter Tod) sind
deutlich höher (2).

Die häufigsten Mountainbike-Verletzungen

Fast drei Viertel aller Verletzungen von Mountainbike-Fahrern
passieren durch einen Sturz nach vorne (73%). Unfälle zur Seite
(24,7%) oder gar rückwärts (1,8%) passieren deutlich seltener (3).
Der Sturz nach vorne ist dabei nicht nur der häufigste sondern auch
der gefährlichste, da die Geschwindigkeit bergab meist deutlich höher
ist. So passieren 84% der Knochenbrüche und 90,9% der
Gehirnerschütterungen beim Sturz nach vorne.

Zu schwerwiegenden Hirnverletzungen kommt es allerdings selten, da
inzwischen die meisten der Mountainbike-Fahrer einen Helm tragen und
so Hirnverletzungen um 90% reduziert werden können (4).

Hauptsächlich sind die Extremitäten der Biker betroffen. Drei
Viertel aller Verletzungen sind Schürfwunden, Platzwunden und
Prellungen der unteren Extremität. Gravierender sind in der Regel die
Verletzungen der oberen Extremität. Im Bereich der Schulter, Arme und




Hände kommt es am häufigsten zu Frakturen (12%).

Speziell bei Downhill-Fahrern sind Rippenfrakturen das größte
Risiko. Aber auch das Schlüsselbein leidet häufig (13-24% aller
Frakturen), gefolgt von Finger- und Unterarm- und
Handgelenksfrakturen. Jede siebte Verletzung betrifft die Bänder. Und
eine ist dabei besonders auffällig: die Schultereckgelenkssprengung -
sie stellt fast jede zweite Bandverletzung dar.

Wann ist eine Operation notwendig?

Ob eine Verletzung konservativ behandelt werden kann oder operiert
werden sollte, hängt entscheidend von der Fehlstellung, dem
Verletzungsausmaß und der Nachbehandlung ab.

Bei der konservativen Therapie von Brüchen werden gebrochene
Extremitäten wieder eingerichtet, anschließend muss das Gelenk bzw.
der Knochen ruhig gestellt werden: gebrochene Extremitäten mit Gips,
das Schlüsselbein mit Rucksackverband und an der Wirbelsäule mit
Korsett. In der Regel dauert es 6 Wochen, bis das Gelenk wieder
belastbar ist.

Der Vorteil: OP-Risiken wie Narkose, Infekt oder Verletzungen von
Strukturen wie Nerven, Gefäßen und Sehnen entfallen. Allerdings kann
es durch die Ruhigstellung zur zeitweisen Versteifung von Gelenken
und einem Abbau der Muskulatur kommen. Und es ist keine funktionelle
Nachbehandlung - also eine Bewegung ohne relevante Belastung -
möglich.

Beide genannten Nachteile sind die Vorteile der operativen
Therapie: Hier ist in der Regel keine Ruhigstellung erforderlich,
sodass eine funktionelle Nachbehandlung das Risiko einer Versteifung
und Muskelabbau reduziert. Was bleibt sind die genannten OP-Risiken.
Und Implantate (Schraube, Platte, Nagel) müssen ggf. zu einem
späteren Zeitpunkt wieder entfernt werden.

Wie schützen sich Mountainbiker am besten vor Verletzungen?

Wer mit seinem Mountainbike und insbesondere mit einer
E-Bike-Variante unterwegs ist, sollte unbedingt auf die richtige
Schutzkleidung achten: Helm, eventuell mit Vollvisier für
Downhill-Biken. Aber auch Handschuhe, Mountainbike-Schuhe und
bruchsichere Brillen sollten zur Ausstattung dazu gehören.

Jeder Fahrer sollte sich vorab Gedanken zu seinen technischen und
körperlichen Fähigkeiten machen und seine Touren danach ausrichten.
Vielerorts werden Fahrtechniktrainings für Mountainbiker angeboten.
Besondere Witterungen, die für rutschigen Untergrund sorgen, sollten
gemieden werden und die körperliche Fitness, sowie technische
Sicherheit des Bikes sollten ebenfalls überprüft werden.

Über die AGA, Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie

Die AGA ist die größte europäische Fachgesellschaft für
Arthroskopie und Gelenkchirurgie mit mehr als 5.000 Mitgliedern. Die
Ziele der AGA sind unter anderem Nachwuchsförderung, Weiterbildung,
Standespolitik im Zusammenhang mit der Arthroskopie und
Gelenkchirurgie, Sicherung und Kontrolle der Qualität und die
Unterstützung und Finanzierung von wissenschaftlichen und klinischen
Projekten. Die AGA hat ihren Sitz in der Schweiz.

Fußnoten:
(1)http://ots.de/NHIBMd
(2)de Guerre, Sadiqi, Leenen, Oner, van Gaalen: Injuries related to
bicycle accidents: an epidemiological study in The Netherlands Eur J
Trauma Emerg Surg. 2018 Oct 15 Schepers JP, Fishman E, den Hertog P,
Wolt KK, Schwab AL: The safety of electrically assisted bicycles
compared to classic bicycles Accid Anal Prev. 2014 Dec;73:174-80
(3)Quelle: Robert L Kronisch et al., "Gender Differences in Acute
Mountain Bike Racing Injuries.," Clinical Journal of Sport Medicine :
Official Journal of the Canadian Academy of Sport Medicine 12, no. 3
(May 2002): 158-64
(4)Quelle: Bürgi, Nadja & Clijsen, Ron & Taeymans, Jan & Cabri, Jan.
(2010). Akute Mountainbike-Verletzungen -ein Review. Sportverletzung
· Sportschaden. 24. 77-81. 10.1055/s-0030-1255398

Bildmaterial: http://www.aga-online.ch/presse/



Pressekontakt:
AGA - Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie
Sprecher des Vorstandes
PD Dr. Sepp Braun
Gelenkpunkt, Sport- und Gelenkchirurgie Innsbruck
E-Mail: info(at)aga-online.ch
http://www.aga-online.ch

Leiter des AGA-Kommunikationskomitees
PD Dr. Stefan Buchmann
Orthopädisches Fachzentrum Weilheim
E-Mail: info(at)aga-online.ch
http://www.aga-online.ch

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Tegernseer Platz 7 / Eingang Deisenhofener Str. 1
D - 81541 München
Telefon: +49 - (0)89 - 72 01 87 - 0 und +49 - (0)173-94 92 523
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Datum: 06.08.2019 - 09:00 Uhr
Sprache: Deutsch
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