Grunderwerbsteuer für Küche? / Käufer durfte bewegliche Gegenstände aus Verkaufspreis herausrechnen (FOTO)
(ots) -
Wenn Verkäufer und Käufer einer Immobilie im notariellen
Kaufvertrag eine bestimmte Summe für mitveräußerte bewegliche
Gegenstände vereinbaren, dann kann diese Summe im Regelfall bei der
Berechnung der Grunderwerbsteuer aus dem Gesamtpreis herausgerechnet
werden. So urteilte nach Auskunft des Infodienstes Recht und Steuern
der LBS die Fachgerichtsbarkeit. (Finanzgericht Köln, Aktenzeichen 5
K 2938/16)
Der Fall: Der komplette Kaufpreis für ein Einfamilienhaus betrug
392.500 Euro. Darin enthalten waren laut Vertrag eine im Objekt
befindliche Einbauküche und eine Markise, die zusammen mit 9.500 Euro
veranschlagt wurden. Auf diesen Betrag wollte der Käufer keine
Grunderwerbsteuer bezahlen, denn die Übernahme dieser beweglichen
Gegenstände habe ja nichts mit dem Grunderwerb zu tun. Das zuständige
Finanzamt war nicht einverstanden und vermutete eine absichtliche in
die Höhe getriebene Ablöse, um die fälligen Steuern reduzieren zu
können.
Das Urteil: Das Finanzgericht Köln erkannte keine Hinweise auf
eine versuchte Umgehung der Steuer. Unstreitig seien besagte
Gegenstände mitveräußert worden, es handle sich um erkennbar
werthaltige Objekte und es gebe keine Anhaltspunkte für eine
Unangemessenheit des Preises. Zudem hätten Küche und Markise nur 2,42
Prozent des gesamten Verkaufspreises ausgemacht. Wenn schon, so die
Richter, dann hätte der Fiskus schlüssig nachweisen müssen, warum er
die Verkaufspreise nicht für realistisch hält.
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Dr. Ivonn Kappel
Referat Presse
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Datum: 05.08.2019 - 09:00 Uhr
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