NABU: Naturnahe Wälder sind Verbündete im Kampf gegen Klimawandel / Kowalski: Waldumbau darf nicht nur wirtschaftliche Ziele im Blick haben
(ots) - Unserem Wald geht es schlecht: Sich stark
vermehrende Eichenprozessionsspinner und Borkenkäfer, ausgetrocknete
Böden, vertrocknende Waldbäume, die Zunahme von Waldbränden - all das
sind Auswirkungen der Klimakrise, in der wir uns längst befinden.
"Die durch Insektenbefall stark in Mitleidenschaft gezogenen
forstlichen Monokulturen sollten uns ein Warnsignal sein", so Heinz
Kowalski, waldpolitischer Sprecher des NABU. Die sich abzeichnenden
Trockenheitsprobleme bei den standortheimischen Laubbäumen seien
sogar noch alarmierender. "Die Hitze macht derzeit den Klimawandel
spürbar und die vielen durch Dürre und Borkenkäfer abgestorbenen und
braun gewordenen Fichtenbestände machen ihn für viele Menschen
sichtbar", beschreibt Kowalski die Situation. "Die Entwicklung, die
unsere Wälder gerade nehmen, ist besorgniserregend."
Naturnahe Wälder und ihre Böden sind starke Verbündete im Kampf
gegen die Klimakrise. Bäume, die hundert und mehr Jahre alt werden,
bieten die Chance, atmosphärischen Kohlenstoff längerfristig zu
binden. Wenn die Wälder diese Funktion verlieren, verschärft sich die
Situation des Klimawandels. Die Politik ist daher dringend gefordert,
schnell wirksame Gegenmaßnahmen einzuleiten. Dazu gehören allen voran
die zügige, konsequente und wirksame Senkung des Ausstoßes von
Treibhausgasen. Darüber hinaus muss alles getan werden, um die
Senkenfunktion der Wälder zu erhalten und durch Neupflanzungen mit
Laubbäumen im Wald nach Möglichkeit zu verbessern. Dabei ist es nicht
allein damit getan, neue, vermeintlich klimaresiliente Bäume
anzupflanzen. Auch der Wasserhaltung in der Landschaft, der Fähigkeit
des Waldes zur Naturverjüngung bei Vermeiden von Wildverbiss, der
Bildung von Mischwäldern oder der Ausweisung von Waldwildnisgebieten
muss die besondere Aufmerksamkeit gelten.
Die Tatsache, dass das Ziel des Naturschutzes von fünf Prozent
Waldwildnis bis 2020 nicht erreicht werden wird, zeigt, welchen
Stellenwert dem Wald von der Politik bisher eingeräumt wurde. Von der
Politik fordert der NABU deshalb überarbeitete Waldbaukonzepte, die
den Wald nicht unter dem Primat der wirtschaftlichen Nutzung
betrachten, sondern gerade angesichts des voranschreitenden
Klimawandels den vielfältigen Ökosystemleistungen breiten Raum
einräumen.
Mehr Infos:
www.nabu.de/natur-und-landschaft/waelder/waldpolitik/26084.html
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Heinz Kowalski, waldpolitischer Sprecher des NABU,
Mobil 0160-88 56 396, E-Mail: Heinz.Kowalski(at)NABU.de
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Datum: 26.07.2019 - 10:25 Uhr
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