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Anhaltender Preiskampf schmälert Gewinne im Firmenkundengeschäft der Banken

ID: 1740492


(ots) - Erträge und Profitabilität im Corporate-Banking
verharren in Deutschland auf dem niedrigsten Niveau seit der
Finanzkrise

- Kreditvolumen an Unternehmen steigt weiter - allein im
vergangenen Jahr um 6 Prozent auf 1,15 Billionen Euro
- Investitionen in Zukunftsprojekte und verschärfte regulatorische
Anforderungen belasten zusätzlich die Profitabilität
- Im Corporate-Banking die Kapitalkosten zu verdienen, wird immer
schwerer

Seit der globalen Finanzkrise setzen viele Banken in Deutschland
ihre Hoffnungen auf das Firmenkundengeschäft und bauen es
kontinuierlich aus. Durch diese Expansionsbestrebungen geraten die
Erträge und Gewinne immer stärker unter Druck. Der
Bain-Corporate-Banking-Index verharrte im zweiten Halbjahr 2018 auf
dem niedrigsten Niveau seit den Jahren 2008 und 2009 (Abbildung).
"Mit Kampfpreisen und Margenverzicht versuchen die Banken
Firmenkunden zu gewinnen", stellt Bain-Partner Dr. Christian Graf
fest. "In der Folge geht die Profitabilität im Corporate-Banking nun
schon seit fünf Jahren stufenweise zurück."

Kreditmarge verbleibt nahe der historischen Tiefststände

Die Konsequenzen dieser aggressiven Expansion lassen sich
insbesondere im mit Abstand wichtigsten Geschäftsfeld beobachten: den
Firmenkrediten. Im zweiten Halbjahr 2018 erreichte die Kreditvergabe
mit 1,15 Billionen Euro einen neuen Höchststand - und lag damit 6
Prozent über dem Vorjahresniveau. Während Sparkassen und
Genossenschaftsbanken zuletzt Marktanteile gewannen, verloren die
Landesbanken an Bedeutung. Trotz des steigenden Kreditaufkommens
verblieb die Kreditmarge mit 1,2 Prozent nahe ihrer historischen
Tiefststände.

Bain-Partner Dr. Jan-Alexander Huber betont: "Wenn Banken in
Zeiten wachsender Nachfrage schon keine auskömmlichen Margen




erzielen, könnten sie bei einer längeren Konjunkturschwäche in
ernsthafte Schwierigkeiten geraten." Umso mehr, da die Aufwendungen
für die Kreditrisikovorsorge, die derzeit moderat seien, in einer
Rezession sprunghaft zunehmen würden.

Cost-Income-Ratio steigt auf den höchsten Wert seit zehn Jahren

Die jüngste Auswertung des Bain-Corporate-Banking-Index enthält
zwei weitere Warnzeichen. Zum einen gelingt es den Banken nicht, ihre
Abhängigkeit vom Zinsüberschuss zu verringern. Zuletzt war der Anteil
des Provisionsüberschusses an den Erträgen sogar rückläufig. Zum
anderen nehmen die Verwaltungskosten allen Effizienzprogrammen zum
Trotz wieder zu - eine Folge der Investitionen vieler Banken in
Zukunftsprojekte wie Digitalisierung und Modernisierung der
IT-Infrastruktur sowie höheren regulatorischen Anforderungen. Die
Cost-Income-Ratio stieg im zweiten Halbjahr 2018 auf 47 Prozent, den
höchsten Wert seit zehn Jahren.

Vor diesem Hintergrund bröckelt die Rentabilität des eingesetzten
Eigenkapitals. Die Eigenkapitalrendite lag zuletzt mit circa 10
Prozent zwar über den Eigenkapitalkosten, doch wird es für die Banken
immer schwerer ihre Kapitalkosten zu verdienen. Vor der Finanzkrise
hatten sie noch Renditen von 20 Prozent und mehr erwirtschaftet.
Allerdings waren seinerzeit die Eigenkapitalanforderungen deutlich
geringer gewesen.

Basel III verstärkt den Druck auf die Eigenkapitalrendite

Bain-Partner Graf sieht neue Herausforderungen auf die Banken
zukommen. So würden die Effekte von Basel III den Druck auf die
Eigenkapitalrendite noch einmal verstärken. "Es ist höchste Zeit, das
Corporate-Banking krisenfest und zukunftssicher aufzustellen",
erklärt der Branchenkenner. "Preiskämpfe verschaffen höchstens
kurzfristig einen Wettbewerbsvorteil." Und er fügt hinzu: "Mittel-
und langfristig kommt es darauf an, dass die Banken sich auf die
richtigen Produkte konzentrieren, die Kundenbasis stabilisieren und
den Vertrieb systematisieren."

Für eine hochauflösende Version der Abbildung bitte hier klicken:
https://bit.ly/2ygVAw4

Der Bain-Corporate-Banking-Index auf einen Blick

Der halbjährlich erhobene Bain-Corporate-Banking-Index basiert auf
veröffentlichten Daten führender deutscher Banken. Das Panel deckt
rund die Hälfte der Bilanzsumme der 100 größten in Deutschland
tätigen Banken ab und konzentriert sich auf Finanzinstitute mit einem
Schwerpunkt im Corporate-Banking und einer entsprechenden
Segmentberichterstattung. Bei der erstmaligen Erstellung erfasste
Bain für die Jahre 2007 bis 2012 zahlreiche Rohdaten jeder einzelnen
Bank, darunter die Erträge (Zins- und Provisionsüberschuss), die
Kostenstruktur (Verwaltungsaufwand), die Kreditrisikovorsorge, die
Profitabilität (Ergebnis vor Steuern), das Eigenkapital und das
Kreditvolumen. Die Wahl des Ausgangsjahrs 2007 ermöglicht Vergleiche
zwischen dem letzten Jahr vor Ausbruch der globalen Finanzkrise und
der aktuellen Situation.

Sämtliche Rohdaten untersuchen die Bain-Experten auf
Einmaleffekte, die sich beispielsweise aus Übernahmen oder Änderungen
im Reporting ergeben, und bereinigen die Datenreihen entsprechend.
Danach erfolgt eine Aggregation der Daten pro Bank, bevor sie mit
einem Gewicht von maximal 20 Prozent in den Gesamtindex einfließen.
Diese Limitierung des Einflusses einzelner Banken stellt sicher, dass
Sonderentwicklungen großer Finanzinstitute nicht den Index im
Zeitverlauf verzerren. Vor Veröffentlichung werden die Daten
Robustheitschecks anhand vorhandener Studien und weitergehenden
Analysen von Bain unterzogen und zum Teil um weitere Datenpunkte
ergänzt.

Bain veröffentlicht den Corporate-Banking-Index in zwei
Ausprägungen: den Bain-Corporate-Banking-Ertragsindex (CBE) und den
Bain-Corporate-Banking-Profitabilitätsindex (CBP). Beide geben im
Zeitverlauf einen hervorragenden Überblick über die
Geschäftsentwicklung im Corporate-Banking und lassen sich als
Benchmark für jedes einzelne Finanzinstitut nutzen.

Bain & Company

Bain & Company ist eine der weltweit führenden
Managementberatungen. Wir unterstützen Unternehmen bei wichtigen
Entscheidungen zu Strategie, Operations, Informationstechnologie,
Organisation, Private Equity, digitaler Strategie und Transformation
sowie M&A - und das industrie- wie länderübergreifend. Gemeinsam mit
seinen Kunden arbeitet Bain darauf hin, klare Wettbewerbsvorteile zu
erzielen und damit den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern. Im
Zentrum der ergebnisorientierten Beratung stehen das Kerngeschäft des
Kunden und Strategien, aus einem starken Kern heraus neue
Wachstumsfelder zu erschließen. Seit unserer Gründung im Jahr 1973
lassen wir uns an den Ergebnissen unserer Beratungsarbeit messen.
Bain unterhält 58 Büros in 37 Ländern und beschäftigt weltweit 9.000
Mitarbeiter, 950 davon im deutschsprachigen Raum. Weiteres zu Bain
unter: www.bain.de, www.bain-company.ch. Folgen Sie uns: Facebook,
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Pressekontakt:
Leila Kunstmann-Seik
Bain & Company Germany, Inc.
Karlsplatz 1
80335 München
E-Mail: leila.kunstmann-seik(at)bain.com
Tel.: +49 (0)89 5123 1246
Mobil: +49 (0)151 5801 1246

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Datum: 26.07.2019 - 10:30 Uhr
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