EUROPOL Most Wanted: Sexualstraftäter auf den Philippinen verhaftet
(ots) - Am 2. April 2019 konnten die
philippinischen Behörden den 32-jährigen Nelson Siacor Torayno in
seiner Wohnung in Cebu City festnehmen. Der philippinische
Staatsbürger wurde von EUROPOL wegen der Produktion von
Missbrauchsdarstellungen von Kindern sowie deren Verbreitung im
Darknet gesucht. Tausende Bilder und Videos wurden sichergestellt.
In der Zwischenzeit konnten acht betroffene Kinder im Alter von
drei bis elf Jahren befreit und zu ihren Familien zurückgebracht
werden. Sie erhalten nun psychologische Betreuung. Um weiterführende
Ermittlungen nicht zu gefährden, wurde die Nachricht seiner
Verhaftung bis jetzt zurückgehalten.
Ermittlungserfolg dank internationaler Zusammenarbeit
Der Ermittlungserfolg ist auf die Arbeit des Philippine Internet
Crimes Against Children Center (PICACC) zurückzuführen. Dies ist ein
Zusammenschluss der philippinischen Strafverfolgungsbehörden mit der
Australian Federal Police (AFP), der National Crime Agency (NCA) von
Großbritannien und der Nichtregierungsorganisation International
Justice Mission (IJM). Das PICACC ist seit seiner Gründung im Februar
2019 auf den Philippinen die zentrale Anlaufstelle für internationale
Strafverfolgungsbehörden bei Fällen sexueller Ausbeutung von Kindern
über das Internet.
Das Ziel von PICACC ist, durch die verstärkte internationale
Zusammenarbeit sexuelle Online-Ausbeutung von Kindern effektiver zu
bekämpfen. In diesem Fall kam der entscheidende Hinweis aus
Queensland, Australien, und wurde über die Behörden an PICACC
weitergeleitet.
Die Verhaftung zeige die Wirkung, die internationale
Zusammenarbeit zwischen Strafverfolgungsbehörden hervorbringen könne,
so Debbie Platz, leitende Direktorin der AFP. "Die maßgebliche
Verhaftung des mutmaßlichen Täters, der Missbrauchsdarstellungen von
Kindern international über das Darknet verbreitet haben soll,
verdeutlicht, wie wichtig internationale Initiativen wie das PICACC
sind."
Mehr deutsches Engagement gefordert
Lucille Dejito, juristische Leiterin von IJM Cebu, freut sich
ebenfalls über den Erfolg. Gleichzeitig fordert sie von westlichen
Regierungen, das Strafmaß für Täter aus ihren Ländern zu erhöhen
"Gemeinsam könnten wir erreichen, dass sichere Rückzugsorte für Täter
kleiner werden, eben wenn Regierungen nicht nur die Angebots- sondern
auch die Nachfrageseite dieses globalen Verbrechens adressieren."
Immer wieder führen Ermittlungen des PICACC auch zu Verhaftungen
von deutschen Tätern, zuletzt am 10. Juli 2019. Deutschland beteiligt
sich jedoch bislang nicht offiziell an dem Pilotmodell.
"Wir haben es hier mit einem wachsenden Verbrechen zu tun", so
Dietmar Roller, Vorstandsvorsitzender von IJM Deutschland.
"Deutschland muss seine Strategie zum Schutz von Kindern endlich ins
digitale Zeitalter bringen und sicherstellen, dass deutsche Täter dem
Verbrechen angemessen bestraft werden!"
Kontakt und Anfragen für Interviews:
Judith Stein: 030 246 369 013 oder jstein(at)ijm-deutschland.de
www.ijm-deutschland.de
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Datum: 26.07.2019 - 10:34 Uhr
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