Eigenes Auto war gestern - Carsharing ist die Zukunft: 13 Berliner Carsharing-Anbieter im Vergleich (FOTO)
(ots) -
Ob Familienkutsche, Transporter oder Cabrio - Carsharing wird seit
seiner Geburt in Berlin vor über 30 Jahren (1988) in der enger
werdenden Hauptstadt eine Fortbewegungsalternative, die immer mehr
Städter anspricht.
Und bei rund 5000 stationsungebundenen Carsharing-Autos und
hunderten stationsbasierten und privaten Carsharing-Wagen, haben die
Berliner mehr als genügend vierrädrige Auswahlmöglichkeiten. Um
Verbrauchern die Buchung eines Carsharing-Autos zu erleichtern, hat
das Verbraucher- und Ratgeberportal Sparwelt.de zwölf Anbieter
verschiedener Carsharing-Anbieter untersucht und deren Konditionen
sowie Kosten miteinander verglichen.
Free-Floating: Car2Go, DriveNow, Miles und SiXTshare
In Berlin erfreut sich "Free Floating"-Carsharing besonderer
Beliebtheit: Die stationsunabhängigen Autos stehen den Kunden
innerhalb des jeweiligen Geschäftsgebietes überall zur Verfügung -
das macht das Modell so attraktiv. Ob Car2Go, Miles, DriveNow oder
der neueste Konkurrent SIXTshare: Die Flotten sind viel und weit
verbreitet und sind besonders praktisch, um spontan von A nach B zu
kommen. Der Clou bei dem Modell des Free-Floatings besteht darin,
dass die Autos auch wieder überall im Geschäftsgebiet des jeweiligen
Anbieters geparkt werden dürfen.
In der App wird dem Nutzer angezeigt, wo sich das nächste Fahrzeug
befindet, welches er dann zwischen zehn und 20 Minuten
(anbieterabhängig) kostenlos reservieren kann. Bei Erreichen des
Autos kann der Mieter das Fahrzeug mit der Anbieter-App öffnen,
woraufhin die Buchung automatisch startet. Am Ende der Fahrt kann der
Wagen wieder überall im Geschäftsgebiet auf öffentlichen Parkplätzen
abgestellt werden.
An bestimmten Orten wie Flughäfen, Bahnhöfen und beliebten
Locations bieten die Anbieter häufig zusätzlich eigene Parkplätze an,
teilweise gegen extra Kosten. Bei SIXT ist es außerdem möglich, das
Auto obendrein in dem Geschäftsgebiet einer anderen Stadt oder an
einer der deutschlandweiten SIXT-Stationen abzugeben - jedoch gegen
eine Gebühr von acht Euro.
Die bekanntesten Free-Floating-Anbieter in Berlin sind Car2Go
(betrieben von BMW) und DriveNow (betrieben von Daimler) Jüngst
fusionierten die beiden und sind nun unter dem Namen ShareNow mit
insgesamt rund 2600 Autos in der Hauptstadt vertreten: Ob Smart,
Mercedes CLA oder BMW Cabrio - alle Autos sind in einem sehr guten
Zustand und mit der neuesten Technik ausgestattet. Auch die
Autoflotten von Sixt und Miles reichen vom Kleinwagen bis hin zur
Limousine. Zudem haben beide Anbieter Transporter in ihrer
Carsharing-Flotte.
Die Fahrt mit den Free-Floating-Autos wird in der Regel pro Minute
abgerechnet, die, basierend auf dem Autotyp und der Nachfrage,
zwischen 19 und 40 Cent kosten kann. Zudem bieten die Anbieter
Stunden- und Tagespakete an, die ab 49 Euro für 24 Stunden beginnen.
Nur bei dem Anbieter Miles zahlen die Kunden für die gefahrene
Strecke und nicht für die Zeit, die sie das Auto mieten. Die
günstigsten Automodelle kosten bei Miles 79 Cent pro Kilometer -
außer bei den Stunden- oder Tagesanmietungen: In dem 6-Stunden-Paket
sind 50 und in dem 24-Stunden-Paket 100 Freikilometer inbegriffen.
Stationsbasiertes Carsharing: Flinkster, Ubeeqo, Greenwheels,
Stadtmobil, Cambio und Oply
Autos von stationsbasierten Carsharing-Anbietern können
Verbraucher nur von festen Stationen oder Parkzonen aus anmieten und
müssen sie nach Beendigung der Fahrt auch wieder in den jeweiligen
Bereich zurückbringen. Zudem sind die Autos nur stunden- oder
tagesweise buchbar. Spontane One-Way-Fahrten sind somit
ausgeschlossen, worin der größte Unterschied zum Free-Floating liegt.
Gerade für längere Strecken und Fahrten lohnt sich die Buchung
eines stationsabhängigen Carsharing-Wagens, da die regulären Stunden-
und Tagespauschalen günstiger als die der Free-Floating-Anbieter
sind. Beim günstigsten Anbieter Cambio ist die kleinste Autokategorie
nachts schon für 50 Cent die Stunde zu mieten, tagsüber kostet die
Stunde ab 2 Euro. Dauert die Fahrt länger als vorab gebucht wurde,
kann eine Zeitverlängerung angefragt werden - jedoch nur, wenn das
Auto nicht schon von einem anderen Nutzer reserviert wurde.
Die Tagespauschale für die günstigsten stationsbasierten Autos
liegt zwischen 20 und 40 Euro. Allerdings ist bei der Buchung immer
darauf zu schauen, ob in den Paket- beziehungsweise Tagespreisen
Freikilometer inkludiert sind, denn das ist gerade bei den günstigen
stationsgebundenen Anbietern oft nicht der Fall. Somit fallen
zusätzlich zu den gebuchten Stunden- oder Tagestarifen bei Flinkster
für jeden gefahrenen Kilometer mindestens 18 Cent und bei Greenwheels
30 Cent an. Allein Ubeeqo schenkt seinen Kunden mindestens 50
Freikilometer - vor Buchungsabschluss ist es zudem möglich, andere
Kilometerpakete dazu zu buchen.
Peer-to-Peer- oder privates Carsharing: Turo, Snappcar, Drivy
Beim privaten Carsharing vermieten Privatpersonen ihre Autos. Dies
ist in Berlin über die Vermittlungsplattformen Turo, Snappcar und
Drivy möglich. Dabei läuft nicht nur die Buchung und Zahlung über die
Vermittler, sondern auch die Versicherungspolicen, da die Anbieter
mit Versicherungsunternehmen zusammenarbeiten und die Pakete somit
bei der Buchung inkludiert sind. Die Selbstbeteiligung bei den
Policen ist teilweise sehr hoch und sollte vor der Buchung
genauestens gelesen und eventuell durch einen besseren Schutz
aufgestockt werden.
Der Vorteil beim Privaten Carsharing ist, dass Besitzer spezielle
Liebhaber-Autos, wie Oldtimer oder teure Sportwagen, auf den
Plattformen anbieten. Da der Fahrzeugbesitzer die Mietpreise
bestimmt, fallen diese ganz unterschiedlich aus. Kleinwagen sind
schon für 20 Euro am Tag buchbar. Bei Drivy (gehört sei 2019 zu
Getaround) sind für jeden Tag der Anmietung außerdem 200
Freikilometer inkludiert. Auch bei Turo und Snappcar sind in der
Regel Freikilometer enthalten - diese richten sich nach dem
jeweiligen angemieteten Auto. Eine Autoproduktion, die keine Wünsche
offen lässt.
Fazit
Auf dem Berliner Carsharing-Markt gibt es nicht den einen Anbieter
für Alles, sondern viele verschiede, die die individuellen
Kunden-Bedürfnissen befriedigen. Ob Nachhauseweg, Wochenendausflug
oder Ikea-Shopping - alle Anbieter haben ihre Vor- und Nachteile. Für
spontane Kurzstreckenfahrten sind Free-Floating-Anbieter wie Car2Go
oder Miles besonders geeignet. Bei längeren Strecken lohnt es sich,
ein Auto von einem stationsbasierten oder privaten
Carsharing-Anbieter zu buchen, da die Stunden- und Tagespauschalen im
Gegensatz zu denen der Free-Floating-Anbieter zumeist günstiger sind.
Doch gerade bei längeren Strecken sind die zusätzlichen
Kilometerkosten zu beachten.
Es lohnt sich bei verschieden Anbietern ein Nutzerkonto anzulegen,
da die meisten dank regelmäßiger Neukunden-Aktionen keine
Anmeldegebühr verlangen und Kosten nur dann fällig sind, wenn ein
Auto angemietet wird. Somit können Verbraucher die verschiedenen
Angebote vor der Buchung miteinander vergleichen und die beste und
preisgünstigste Option wählen.
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Datum: 24.07.2019 - 11:36 Uhr
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