Das Erste: "Weltspiegel" - Auslandskorrespondenten berichten
Am Sonntag, 21. Juli 2019, 19:20 Uhr vom SWR im Ersten
(ots) -
Moderation: Ute Brucker
Geplante Themen:
Kanada: Geo-Engineering
Mit Ingenieurskunst gegen Klimawandel. Es klingt geradezu
fantastisch. Eine technische Lösung, die das CO2 aus der Luft filtert
und so den Klimawandel stoppt. In Kanada arbeiten sie an solch einer
Lösung. Ein Forscherteam macht aus Kohlendioxid Treibstoff. Das
Verfahren ist noch nicht serienreif und braucht noch einiges an
Entwicklungsarbeit, aber es könnte ein Baustein im großen Puzzle der
Klimarettung sein. Direct Air Capturing heißt die Technik. Christiane
Meier, ARD-Studio New York
Japan: Hikikomori
Eine Million erwachsene Männer und Frauen - so schätzt man - haben
sich in Japan in ihren Kinderzimmern eingeschlossen, gehen nicht mehr
unter Menschen. Ein Leben auf wenigen Quadratmetern. Teils aus Scham,
weil sie z. B. keinen Job haben, teils aus Angst vor Menschenmassen.
Ein Phänomen, das nirgendwo so ausgeprägt ist. Deshalb gibt es in
Japan dafür ein eigenes Wort: Hikikomori, übersetzt heißt das: Die,
die sich einschließen. Eine ehemalige Krankenschwester versucht mit
ihrer Organisation, ihnen einen Weg zurück in die Gesellschaft zu
bahnen. Philipp Abresch, ARD-Studio Tokio
Hikikomori und die Einsamkeit in modernen Gesellschaften, dazu gibt
es auch den Podcast "Weltspiegel Thema": Allein in der Masse - was
bedeutet Einsamkeit?
Abchasien: Abtrünnig, von Russland abhängig
Zu Georgien wollen die 250000 Abchasier nicht gehören. Ihre
Unabhängigkeit aber erkennt außer Russland und ein paar wenigen
Staaten niemand an. Wirtschaftlich am Boden, denn Obstanbau und der
Tourismus an den Schwarzmeer-Stränden bringen nur wenig ein.
Abchasien hängt am Tropf Russlands, wirtschaftlich wie militärisch.
Wunderschöne Landschaften und bröckelnde Sowjet-Bauten. Eine
Reportage aus einer fast unbekannten Region. Demian von Osten,
ARD-Studio Moskau
Thailand: Klaviermusik für Elefanten
So oft er kann lässt Paul Barton sein Klavier von sechs kräftigen
Männern in den Dschungel schleppen. Viele halten den Engländer für
exzentrisch. Er ist es wohl auch, aber eben nicht nur. Paul Barton
ist Musiktherapeut. Er spielt für ehemalige Arbeitselefanten.
Geschundene Tiere. Und sie reagieren auf die Musik, entspannen sich.
Angelika Henkel, ARD-Studio Singapur
Tunesien: Totengräber von Tunis
Viel weiß Chamesddine Marzoug nicht über die Menschen, die er
begraben hat. Hier liegt ein kleiner Junge. Etwa fünf Jahre alt, das
hat ihm der Pathologe gesagt. Das Kind wurde im Wasser neben einer
Frau gefunden. Chamesddine hat beide Kopf an Kopf beerdigt.
"Vielleicht war sie ja seine Mutter", sagt er. "Dann gehören sie doch
zusammen." Niemand hat ihm diese Aufgabe gegeben, er hat sie sich
selbst gesucht. Er wollte den toten Flüchtlingen, die am Strand
angespült werden, ihre Würde zurückgeben. Mehr kann ich nicht machen,
sagt er, aber das will er wenigstens für sie tun. Natalia Bachmayer,
ARD-Studio Madrid
Redaktion: Ulli Neuhoff
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E-Mail: pressestelle(at)swr.de
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Datum: 18.07.2019 - 15:51 Uhr
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