neues deutschland: Politikwissenschaftler Kees Van der Pijl sieht in Ermittlungen im Fall MH17 eine anti-russische Stoßrichtung
(ots) - Nach Ansicht des holländischen
Politikwissenschaftlers Kees Van der Pijl sind die Ermittlungen im
Fall der abgeschossenen Passagiermaschine MH17 eine Farce. "Malaysia,
Mitglied des internationalen Ermittlerteams (JIT), hat sich von den
Ermittlungsergebnissen distanziert. Ministerpräsident Mahathir
kritisierte, die eigentliche Stoßrichtung sei immer gewesen, Russland
zu verdächtigen. Belgien, ein weiteres Mitglied des JIT, schweigt und
hat sogar den Vorschlag gemacht, Russland wieder in den Europarat
aufzunehmen. Bleiben nur die Niederlande und Australien - und Kiew,
das nicht als vollwertiges Mitglied zählen kann, da es als einer der
potenziellen Täter direkt am JIT beteiligt ist", sagte Van der Pijl
gegenüber der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues
deutschland" (Mittwochausgabe).
Der Autor des Buches "Der Abschuss. Flug MH17, die Ukraine und der
neue kalte Krieg" kritisiert, dass von der offiziellen Linie
abweichende Untersuchungsergebnisse vom JIT konsequent ignoriert
werden. Den Verdacht, wonach die ostukrainischen Separatisten das
Flugzeug mit einer BUK-Rakete abgeschossen haben, teilt er nicht:
"Die größtmögliche Wahrscheinlichkeit ist, dass die Ukraine gemeinsam
mit der NATO das Flugzeug abgeschossen haben. Die Tragödie des JIT
ist, dass es die Möglichkeit hätte, dies herauszufinden. Aber genau
das wird nicht gemacht, weil die Ermittler einen klaren Auftrag
haben: zu zeigen, dass Russland hinter dem Abschluss steckt", so Van
der Pijl. Zugleich warnt er davor, die russische Seite zu
idealisieren, sonst bestehe die Gefahr, "mit einem naiven Idealismus
an eine komplexe Sachlage heranzugehen". Der Propagandakrieg um MH17
müsse vielmehr als Teil eines sich verschärfenden geopolitischen
Konfliktes zwischen dem Westen und den BRICS-Staaten aus Brasilien,
Russland, China, Indien und Südafrika gesehen werden.
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Datum: 16.07.2019 - 16:55 Uhr
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