Radsport-Fan startet mit Nachbau einesüber 120 Jahre alten SLAVIA-Fahrrads bei der L''Étape du Tour
(ots) -
- Prager Klassikerfan Vladimír Vidim baute das SLAVIA-Fahrrad von
1896 originalgetreu nach
- Originaletappe der Tour de France mit Bergankunft auf 2.365
Metern gilt als härteste Herausforderung für Amateur-Radsportler
- SLAVIA ist das erste Fahrzeug, das die SKODA AUTO Gründerväter
Laurin & Klement gemeinsam gebaut haben
Mit einer mehr als 120 Jahre alten Fahrradkonstruktion eine
Originaletappe der Tour de France fahren und im Sattel eines
Oldtimer-Bikes bis auf 2.365 Meter klettern? Vladimír Vidim, ein
Radsport-Enthusiast aus Prag, wagt das scheinbar Unmögliche: Er hat
ein Fahrrad der Marke SLAVIA von 1896 originalgetreu nachgebaut und
will damit am 21. Juli bei der L''Étape du Tour gegen moderne
Rennräder und Top-Hobbyradrennfahrer antreten. Auf YouTube zeigt
SKODA den Aufbau des SLAVIA-Replikas im Video. Das SLAVIA-Rad war das
erste Produkt von Laurin & Klement, dem Unternehmen, aus dem später
SKODA AUTO hervorging.
So wie die Tour de France - die SKODA in diesem Jahr zum 16. Mal
als Hauptpartner unterstützt - als Königin der Profi-Radrundfahrten
gilt, so gilt die L''Étape du Tour als größte Herausforderung für
Amateur-Straßenradrennfahrer. Eine Originaletappe der ,Tour'' mit
steilen Anstiegen, beängstigenden Abfahrten und einer kräftezehrenden
Bergankunft in Angriff zu nehmen, ist die ultimative Herausforderung
für Hobby-Radsportler. Um wie viel größer wäre die Leistung, so eine
,Tor-Tour'' mit allen Härten auf einem Fahrrad zu bewältigen, das vor
mehr als 120 Jahren konstruiert wurde? Einem Fahrrad, das mit 18
Kilogramm rund doppelt so schwer ist wie aktuelle Rennräder, mit nur
einem Gang ausgestattet, ohne Freilauf und ohne Bremsen.
Gemeint ist das SLAVIA - jenes Fahrrad, das der Mechaniker Václav
Laurin und der Buchhändler Václav Klement 1895 als erstes Fahrzeug in
ihrer Werkstatt im damaligen Königreich Böhmen bauten. Wegen der
großen Nachfrage expandierte das Unternehmen der beiden Gründerväter
schnell. 1899 stellten sie das erste Motorrad und 1905 das erste
Automobil der Marke Laurin & Klement vor. Die Fusion von L&K mit der
Automobilsparte der Pilsener SKODA Werke war 1925 der nächste Schritt
auf dem Weg zur heutigen globalen Erfolgsmarke SKODA. Und weil SKODA
wegen dieser historischen Wurzeln die wichtigsten Radrennen der Welt
unterstützt, kam Vladimír Vidim auf seine spektakuläre Idee. Er
erweckt eine Legende der Firmengeschichte wieder zum Leben.
Der gelernte Schlosser und heutige Konstruktionsdesigner kann sich
ein Leben ohne Fahrräder nicht vorstellen und erlernte deshalb selbst
die Kunst der Fahrradherstellung - von der ersten Skizze bis zum voll
funktionsfähigen Rad. In seiner kleinen Werkstatt in Roztoky nördlich
von Prag lebt der 54-Jährige diese Leidenschaft aus. Am liebsten
restauriert er klassische Fahrräder oder baut verblüffend
originalgetreue Replikas auf.
Das berühmte SLAVIA-Fahrrad gehört zu seinen bisher
anspruchsvollsten Projekten. Entgegen allen Erwartungen konnten Vidim
und seine fachkundigen Freunde kein originales Rennrad-Exemplar
auftreiben, das als Muster hätte dienen können. Deshalb nutzte er
historische Fotografien, um alle Dimensionen, Winkel und sonstigen
Konstruktionsdetails des ersten Fahrzeugs aus Mladá Boleslav zu
erfassen. Die Suche nach den historisch korrekten Fertigungsmethoden
und der Aufbau des SLAVIA-Rads dauerte rund vier Monate und das
Ergebnis ist alle Mühen wert: Das originalgetreu wiederauferstandene
Zweirad sieht aus, als wäre es gerade erst aus der Werkstatt von
Václav Laurin und Václav Klement gerollt, und funktioniert tadellos.
Originalgetreu bedeutet auch, dass das SLAVIA keine Gangschaltung
besitzt und auch keine Bremsen, wie sie heute an modernen Fahrrädern
zu finden sind. Es wird also eine echte Herausforderung. Um den
Prager in seiner Vorbereitung zu unterstützen, überließ SKODA ihm
einen aktuellen SUPERB.
Seit 1993 ist dieses unvergleichliche Radsport-Ereignis ein Teil
der Tour de France. Am 21. Juli, genau sechs Tage vor den Profis,
nehmen ambitionierte Hobby-Radrennfahrer die 135 Kilometer lange
Etappe von Albertville nach Val Thorens in Angriff. Sie müssen
insgesamt 4.563 Höhenmeter klettern und drei gnadenlose Anstiege
bewältigen: den Cormet de Roselend (1.968 m), den Côte de Longefoy
(1.190 m) und die steile Rampe zum Ziel in Val Thorens auf 2.365
Metern Höhe.
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Datum: 15.07.2019 - 14:18 Uhr
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