"ZDF.reportage: Wolf im Fadenkreuz" (FOTO)
(ots) -
Beim Wolf ist die Nation leidenschaftlich gespalten. Zwar begrüßt
eine Mehrheit der Deutschen die Rückkehr des Wolfes. Doch dort, wo er
neu auftaucht, herrscht mitunter blanke Angst. Am Sonntag, 14. Juli
2019, 18.00 Uhr, erkundet die "ZDF.reportage: Wolf im Fadenkreuz -
Zwischen Wut und Gelassenheit", wie der Wolf an verschiedenen Orten
zwischen Nordseeküste und Südbrandenburg wahrgenommen wird. In der
ZDFmediathek ist die Reportage von Felix Krüger bereits abrufbar.
"Wir sind kein Wolfsfutter", steht auf Plakaten bei einem
Mahnfeuer im niedersächsischen Rodewald, wo sich mehr als 100
Wolfsgegner zum Protest verabredet haben. Viele dort sagen, dass die
Situation völlig außer Kontrolle geraten sei. Mehr als 1000 Tiere
sollen mittlerweile durch Deutschland streifen. Über 5000 Risse von
Nutztieren wie Schafen, Ziegen und Ponys weist die Statistik der
vergangenen zehn Jahren den Wölfen zu.
"Ich gehe nur noch mit Pfefferspray aus dem Haus": Solche Sätze
hört man häufig in Regionen, in denen sich der Wolf angesiedelt hat.
Im brandenburgischen Ziesar berichtet Ulrike H., dass die Wölfe auf
dem Friedhof waren und dort einen Wassertrog für Gießkannen als
Tränke genutzt hätten. Vasilio H. aus Winsen an der Aller schildert
eine Begegnung mit einem Wolf frühmorgens mitten im Stadtzentrum.
"Der Wolf gehört hier nicht her", sagt ein Schafzüchter von der
Nordseeküste. "Seit neun Generationen züchtet meine Familie Schafe,
ich bin der Erste, der mit dem Wolf leben soll." Er will, dass das
Land hinterm Deich zur wolfsfreien Zone wird. "Mit der Forderung nach
wolfsfreien Zonen gaukelt man sich Sicherheiten vor, die nicht
vorhanden sind", sagt Jens Matzen, der als sogenannter Wolfsmanager
vom Umweltministerium in Schleswig-Holstein beauftragt ist, zwischen
Tierhaltern und Wolf zu vermitteln. Nach seiner Überzeugung helfe nur
ein guter Zaun. Allerdings ist der behördlich genehmigte Abschuss von
zwei sogenannten "Problemwölfen", die zu häufig hohe Zäune überwunden
haben, über Monate hinweg nicht gelungen. Das zeigt, wie schwer es
ist, die Tiere in ihren großen Revieren überhaupt aufzuspüren.
Allerdings hat es in den 20 Jahren seit der Rückkehr des Wolfes
noch keinen nachgewiesenen Angriff auf Menschen gegeben - doch die
Angst scheint vielerorts stärker zu sein als der nüchterne Blick auf
die gegenwärtige Lage.
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Datum: 10.07.2019 - 13:00 Uhr
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