Trotz starker Preisanstiege: Häuser im Nürnberger Umland bis zu 70 Prozent günstiger als in der Stadt
(ots) - Eine Analyse der angebotenen Hauspreise in
Nürnberg und Umland von immowelt.de zeigt / Im Umland sind die
Hauspreise bis zu 70 Prozent günstiger als in der Stadt: In Nürnberg
kosten Häuser im Median 525.000 Euro, in der günstigsten Gemeinde
Schlüsselfeld 160.000 Euro / In Fürth, Erlangen und Heroldsberg sind
Häuser hingegen noch teurer als in Nürnberg / Erlangen als
Preistreiber: Uttenreuth auf einem Preisniveau mit Nürnberg,
Neunkirchen am Brand knapp darunter / Immobilienpreise im Umland sind
seit 2013 zum Teil doppelt so stark gestiegen wie in Nürnberg
Wer in Nürnberg ein Haus kaufen möchte, muss inzwischen mit mehr
als einer halben Million Euro kalkulieren. Das Umland ist daher für
viele Familien eine preiswerte Alternative. Denn wer bereit ist,
länger zu pendeln, kann bis zu 70 Prozent beim Hauskauf sparen. Zu
diesem Ergebnis kommt eine Analyse von immowelt.de, wofür die
Angebotspreise von Häusern in Nürnberg und 65 ausgewählten Gemeinden
im Umland untersucht wurden. Demnach werden Häuser in Nürnberg im
Median für 525.000 Euro angeboten. Die günstigste der untersuchten
Umlandgemeinden ist Schlüsselfeld, wo Häuser im Mittel 160.000 Euro
kosten. Das sind zwar 70 Prozent weniger als in der Frankenmetropole,
allerdings benötigen Pendler auch 50 Minuten bis dorthin. Neben der
Distanz sind vor allem zahlreiche Bestandsimmobilien, in die Käufer
noch Geld hineinstecken müssen, ausschlaggebend für den Preis.
Neubauten sind schon allein aufgrund der Baukosten deutlich teurer.
Erlangen, Fürth und Heroldsberg teuer als Nürnberg
Familien, die sich den Traum vom Eigenheim direkt in den
Großstädten der Metropolregion oder innerhalb kürzester Pendeldistanz
verwirklichen wollen, müssen hingegen mit hohen Kaufpreisen rechnen.
Fürth mit 549.000 Euro und Erlangen mit 550.000 Euro liegen sogar
über dem Nürnberger Kaufpreis. Das liegt unter anderem am höheren
Anteil großflächiger Grundstücke, die besonders in ländlichen
Stadtteilen wie Burgfarrnbach oder Dechsendorf zu finden sind. Die
teuerste aller untersuchten Städte ist allerdings die Marktgemeinde
Heroldsberg in Norden Nürnbergs. 569.000 Euro müssen Käufer dort für
ein Haus im Median zahlen. Besonders hochpreisige Objekte mit viel
Fläche wirken sich preistreibend aus. Die Nähe zu Nürnberg - in 20
Minuten ist man mit dem Auto in der Innenstadt - und die Lage
inmitten des Sebalder Reichwalds machen Heroldsberg besonders für
Familien attraktiv.
Halbe Stunde Pendeln: Teures Schwabach, günstiges Altdorf
Immerhin: Wer 30 Minuten pendelt, zahlt in allen untersuchten
Städten weniger als in Nürnberg. Dennoch gibt es große Unterschiede:
Schwabach (489.000 Euro) liegt gerade einmal 7 Prozent unter dem
Nürnberger Preis, Altdorf (361.000 Euro) hingegen 31 Prozent. Grund
für die teuren Kaufpreise in Schwabach sind vor allem zahlreiche
Neubauten, - viele davon in Wolkersdorf - die auf den Markt drängen
und je nach Ausstattung und Grundstücksgröße deutlich über dem
Medianpreis liegen. Gleiches gilt auch für Zirndorf, Wendelstein und
Oberasbach (je 480.000 Euro).
40 Minuten: Erlangen treibt Preise
In der 40-Minuten-Zone steigen die Angebotspreise teilweise wieder
an. Grund dafür ist das hohe Preisniveau in Erlangen, das auch auf
viele Gemeinden in der unmittelbaren Nähe preistreibend wirkt. An der
Spitze ist Uttenreuth - Häuser kosten in der Kleinstadt mit 527.000
Euro sogar etwas mehr als in Nürnberg. Die Anziehungskraft Erlangens
durch gut dotierte Jobs im Wissenschafts- und Technologiesektor
strahlt auf die umliegenden Gemeinden ab. Zudem ist dort noch mehr
Platz zum Bauen als direkt in der Stadt, sodass größere
Neubauprojekte entstehen. Neben Uttenreuth lässt sich das auch in
Neunkirchen am Brand (480.000 Euro) und Forchheim (440.000 Euro)
beobachten. Doch auch rund um Erlangen gibt es noch preiswerte
Städte: In Eggolsheim (299.000 Euro) oder Adelsdorf (330.000) finden
Familien vergleichsweise günstige Häuser und sind trotzdem schnell in
der Großstadt.
Bis zu einer Stunde nach Nürnberg: Große Preisunterschiede
Eine Stunde von Nürnberg entfernt finden Immobilienkäufer
einerseits Schnäppchen wie in Schlüsselfeld, andererseits gibt es
aber auch teure Orte. Ein Beispiel dafür ist Beilngries: In der 60
Minuten entfernten Gemeinde kosten Häuser im Median 422.000 Euro und
damit lediglich 20 Prozent weniger als in Nürnberg. Die Lage zwischen
Ingolstadt und Nürnberg direkt an der Autobahn macht Beilngries für
Pendler in beide Städte interessant. Für Käufer mit geringerem Budget
kommen hingegen eher Pegnitz, Sulzbach-Rosenberg oder Gunzenhausen
infrage, wo Häuser im Mittel noch unter 250.000 Euro kosten.
Eine Sonderrolle in der Betrachtung nimmt Bamberg ein. Die
Studentenstadt befindet sich zwar innerhalb des 60-Minuten-Radiuses,
ist aber dennoch deutlich teurer als Nürnberg. Für 560.000 Euro
werden Häuser dort angeboten. Die Stadt in Oberfranken wächst seit
Jahren kontinuierlich, verfügt über eine renommierte Universität und
hat eine geringe Arbeitslosenquote. Ähnlich wie in Erlangen hat die
große Attraktivität Auswirkungen auf die umliegenden Gemeinden.
Weiterhin zählen sowohl Bischberg (367.000 Euro) im Osten als auch
Memmelsdorf (350.000 Euro) im Westen zu den teuersten Städten in der
60-Minuten-Zone.
Doppelt so starke Anstiege im Umland
Die hohen Preise in Nürnberg haben dazu geführt, dass die
Nachfrage in den Umlandgemeinden stark zugenommen hat. Die Folge: Es
wird viel neu gebaut. Die Hauspreise sind dadurch in den vergangenen
5 Jahren teilweise sogar doppelt so stark gestiegen wie in der
Frankenmetropole, wo sie sich um 42 Prozent verteuert haben. Den
größten Preissprung verzeichnet Cadolzburg: In der Marktgemeinde
müssen Käufer 88 Prozent mehr zahlen als noch 2013. Im Mittel kosten
Häuser inzwischen 498.000 Euro. Auch Heilsbronn (+84 Prozent) und
Pommelsbrunn (+82 Prozent) verzeichnen starke Preissteigerungen. Alle
drei Städte liegen mindestens 40 Minuten Fahrzeit von Nürnberg
entfernt.
Eine Grafik in druckfähiger Auflösung steht hier zum Download
bereit: http://ots.de/lPi7lJ
Ausführliche Ergebnistabellen zur Pressemitteilung können hier
heruntergeladen werden: http://ots.de/TqJhyK
Berechnungsgrundlage
Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise für Häuser in
Nürnberg und den ausgewählten Umlandgemeinden waren 44.000 auf
immowelt.de inserierte Angebote. Die Preise sind jeweils Angebots-,
keine Abschlusspreise. Die Preise geben jeweils den Median der 2013
und 2018 angebotenen Häuser wieder. Der Median ist der mittlere Wert
der Angebotspreise. Die Pendelzeiten beruhen auf Daten der GfK.
Erhoben wurde die durchschnittliche Zeit zwischen dem Zentrum
Nürnbergs und den Zentren der Gemeinden im Umland.
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Datum: 10.07.2019 - 09:02 Uhr
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