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Arzneimittelversorgung: Deutschland agiert an den Menschen vorbei / Repräsentative Verbraucherumfrage "Monitor Online-Health 2019"

ID: 1732100


(ots) - Das Meinungsforschungsinstitut EARSandEYES hat für
die dritte Ausgabe des "Monitor Online-Health" ermittelt, dass 72
Prozent der Befragten Boni begrüßen, wenn es explizit um
verschreibungspflichtige Medikamente geht: Doch gerade hat der
Bundesgerichtshof BGH ebensolche Boni nachdrücklich untersagt. Der
Entwurf der Bundesregierung für das "Gesetz zur Stärkung der
Vor-Ort-Apotheken" (Bearbeitungsstand: 13.06.2019) sieht bei
Zuwiderhandlung sogar recht drastische Strafen vor.

"Mit dem geplanten neuen Gesetz handelt die Politik an den
Wünschen der Patienten vorbei, aber sie sollen doch eigentlich im
Mittelpunkt stehen", sagt Christian Buse, Apotheker und Vorsitzender
des BVDVA. Obwohl laut Umfrage viele Deutsche Rabatte als Anerkennung
auffassen, sieht das geplante Gesetz das genaue Gegenteil vor.

Wettbewerb im Apothekenmarkt

"Der Patient, um dessen Gesundheit es eigentlich geht, wird bei
diesem Gesetzentwurf ganz aus dem Spiel genommen. Eine
Höchstpreisverordnung würde faire Wettbewerbsbedingen zwischen
europäischen und deutschen (Versand)Apotheken schaffen. Dabei wäre
auch eine flexible Preisgestaltung der Apotheken für Dienstleistungen
durchaus ein Hebel in Richtung Qualität und Vergütung", ist Christian
Buse überzeugt. Derzeit sollen bestehende Systeme verfestigt werden,
anstatt dass die Politik auf agile Methoden setzt, die eine
Transformation ermöglichen - auch im Sinne der Digitalisierung.

Arzneimittelversandhandel bleibt etabliert

Trotz der Diskussionen um Versandverbote und Rabatte bleibt der
Versandhandel mit Arzneimitteln etabliert: Grundsätzlich befürworten
ihn 68 Prozent der befragten Deutschen und rund 80 Prozent denken,
dass der Arzneimittelversand die pharmazeutische Versorgung außerhalb
der Ballungszentren erleichtert. Bereits über die Hälfte der




Verbraucher kaufen ihre Arzneimittel online. Dazu könnten weitere 16
Prozent der befragten Personen kommen, die schlicht nicht darauf
kamen, in einer Online-bzw. Versand-Apotheke zu bestellen. Die
Nutzerzahlen werden sich wohl weiter steigern, wenn sich Lieferzeiten
verkürzen, die Kundenberatung über Hotlines oder Chats stärker
genutzt wird und sich die Rezepteinreichung durch das eRezept
vereinfacht.

eRezept wenig bekannt

Trotz öffentlicher Debatten rund um das eRezept, gibt jeder zweite
Befragte an, noch nie etwas vom eRezept gehört zu haben. Jedem
Dritten ist zumindest der Begriff geläufig, aber lediglich 14 Prozent
der in Deutschland lebenden Personen können erläutern, worum es bei
dem eRezept geht. Nach einer Hintergrunderläuterung in der Umfrage
würden 57 Prozent das elektronische Rezept dem Papier-Rezept
vorziehen.

"Die Bürger und Versandapotheken sind bereit für mehr
Digitalisierung und fairen Wettbewerb. Doch das Festhalten an alten
Schemata scheint heute wichtiger zu sein, als ein nachhaltiges
Gesundheitssystem zu schaffen. Veränderung ist angesagt, doch fehlt
hierzu anscheinend der Mut - zum Nachteil der Patienten", sagt
Christian Buse.

Über die Umfrage "Monitor Online-Health"

Die vom BVDVA in Auftrag gegebene Umfrage wurde von EARSandEYES im
April 2019 durchgeführt. Interviewt wurden online 1.000 erwachsene,
in Deutschland lebende Personen.

Über EARSandEYES

Mit unserem 30-köpfigen Team realisieren wir anspruchsvolle
quantitative und qualitative Marktforschungsprojekte im In- und
Ausland. Zu unseren langjährigen Kunden gehören große Namen aus FMCG,
OTC und Finanzwirtschaft, darunter beispielsweise die Beiersdorf AG,
MCM Klosterfrau und Bahlsen.

Über den BVDVA

Der Bundesverband Deutscher Versandapotheken (BVDVA) ist seit 2004
Interessenvertreter und Dienstleister der zugelassenen deutschen
Versandapotheken und schützt deren beruflichen, wirtschaftlichen und
politischen Interessen. Der BVDVA arbeitet auf Landes- und
Bundesebene und engagiert sich für die Sicherstellung einer hohen
Qualität der pharmazeutischen Versorgung im
Arzneimittelversandhandel, wobei die bestmögliche pharmazeutische
Beratung und Betreuung der Patienten im Fokus steht.



Pressekontakt:
presse(at)bvdva.de - Udo Sonnenberg |
http://www.bvdva.de/aktuelles/presse
Pressematerial (Logos, Fotos, Grafiken):
http://www.bvdva.de/veroeffentlichungen/fotodatenbank

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Datum: 26.06.2019 - 09:00 Uhr
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