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ARD-Magazin MONITOR: Mutmaßlicher Lübcke-Mörder stand auch 2019 noch in Kontakt zur rechtsextremen Szene
Tatverdächtiger Stephan E. traf im März Mitglieder der Neonazi-Organisation Combat 18

ID: 1731028


(ots) - Der für den Mord am Kasseler Regierungspräsidenten
Walter Lübcke tatverdächtige Stephan E. nahm noch 2019 an einem
konspirativen Treffen von Mitgliedern neonazistischer Organisationen
teil. Das belegen Fotos, die das ARD-Magazin MONITOR in
Zusammenarbeit mit einem Gutachter ausgewertet hat. Bisher wurde
angenommen, dass Stephan E. möglicherweise keinen Kontakt mehr zur
rechtsextremen Szene hatte. Nach den neuen Erkenntnissen nahm Stephan
E. am 23. März dieses Jahres an einer konspirativen rechten
Veranstaltung im sächsischen Mücka teil, wo er zusammen mit
Mitgliedern der neonazistischen Organisation "Combat 18" (deutsch:
"Kampftruppe Adolf Hitler") und der neonazistischen Vereinigung
"Brigade 8" fotografiert wurde. Combat 18 wurde als bewaffneter Arm
des Neonazi-Netzwerks "Blood and Honour" gebildet, das wiederum als
zentrale Unterstützergruppe der Terrorvereinigung NSU gilt.
Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang hatte noch am Dienstag
gesagt, der Tatverdächtige im Mordfall Walter Lübcke habe sich zwar
viele Jahre in rechtsextremen Kreisen bewegt, sei aber in den
vergangenen zehn Jahren nicht mehr so deutlich wie früher als
Rechtsextremist in Erscheinung getreten. Die von MONITOR
ausgewerteten Fotos von dem Treffen in Mücka zeigen außer Stephan E.
unter anderem auch Stanley R., der als eine zentrale Figur des
deutschen Combat 18 gilt. Beide haben eine gemeinsame Vergangenheit
in der Neonazi-Szene, haben zum Beispiel im Jahr 2002 gemeinsam an
einer NPD-Wahlkampfveranstaltung teilgenommen. Dass es sich bei der
auf den Fotografien aus Mücka zu sehenden Person wirklich um Stephan
E. handelt, gilt als sicher. Der Münchner Sachverständige George A.
Rauscher hat die Bilder im Auftrag von MONITOR analysiert und kommt
zu dem Schluss: "Die Identität der Person Stephan E. als sichtbare
Person auf den Lichtbildern der Veranstaltung vom 23.03.2019 ist als




praktisch erwiesen anzusehen." Den Anstoß zu der Fotorecherche hatte
das Rechercheportal Exif gegeben.



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